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Zwei Ding, o Herr, bitt ich von dir
Photo: Blick auf die Allee an der Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland
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Zwei Ding, o Herr, bitt ich von dir
1.) Zwei Ding, o Herr, bitt ich von dir,
Die wollest du, nicht wegen mir,
Weil ich in diesem Leben bin,
Eh mich mein Stündlein nimmt dahin.
2.) Verfälschte Lehr', Abgötterei
Und Lügen ferne von mir sei:
Armut und Reichtum gib mir nicht,
Doch dieses ich noch ferner bitt':
3.) Sein ziemlich Notdurft schaff dem Leib,
Dass ich kann nähren Kind und Weib,
Dass kein' groß' Not noch Mangel sei,
Und auch kein Überfluss dabei.
4.) Sonst wenn ich würd' zu satte sein,
Möcht ich verleugn'n den Herren mein,
Und sagen: Was frag ich nach Gott?
Ich bin versorgt in aller Not.
5.) Oder wenn Armut drücket mich,
Zum Stehlen möcht' geraten ich
Oder mit Sünd' trachten nach Gut
Ohn' Gottes Scheu, wie mancher tut.
6.) Des Heren Segen machet reich
Ohn' alle Sorg', wenn du zugleich
In dein'm Amt treu und fleißig bist
Und tust, was dir befohlen ist.
7.) Und wenn vorhanden ist mein End',
Nimm meine Seel' in deine Händ',
Gib ihr und allen Christen gleich
Das ewig' Leb'n in deinem Reich.
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Autor: Ludwig Oeler
Melodie: Wenn wir in höchsten Nöten sein
oder: Nun jauchzt dem Herren alle Welt
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Neuvermehrtes und wohleingerichtetes Naumburgisches Gesang-Buch
Darinnen die erbaulichen Lieder Lutheri,
Gerhardi und anderer geistreicher Männer
[von Joh. Martinus Schamelius]
Druck und Verlag Balthasar Bossögel
Naumburg 1735
Liednummer 776
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Ludwig Oeler (auch Oelers oder Oelert), ein deutscher evangelisch-reformierter Liederdichter und lebte im frühen 16. Jahrhundert in der Gegend von Nürnberg und Straßburg, wo er Kanonikus am St. Thomasstift war. Weitere Lebensdaten sind unbekannt. Seine geistlichen Gesänge fanden Aufnahme in die evangelischen Kirchengesangbücher und Liedersammlungen, u.a. in das 'Straßburger Kirchenamt' aus dem Jahr 1525.
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Zwei Ding, o Herr, bitt ich von dir
Photo: Blick auf die Allee an der Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland
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Zwei Ding, o Herr, bitt ich von dir
1.) Zwei Ding, o Herr, bitt ich von dir,
Die wollest du, nicht wegen mir,
Weil ich in diesem Leben bin,
Eh mich mein Stündlein nimmt dahin.
2.) Verfälschte Lehr', Abgötterei
Und Lügen ferne von mir sei:
Armut und Reichtum gib mir nicht,
Doch dieses ich noch ferner bitt':
3.) Sein ziemlich Notdurft schaff dem Leib,
Dass ich kann nähren Kind und Weib,
Dass kein' groß' Not noch Mangel sei,
Und auch kein Überfluss dabei.
4.) Sonst wenn ich würd' zu satte sein,
Möcht ich verleugn'n den Herren mein,
Und sagen: Was frag ich nach Gott?
Ich bin versorgt in aller Not.
5.) Oder wenn Armut drücket mich,
Zum Stehlen möcht' geraten ich
Oder mit Sünd' trachten nach Gut
Ohn' Gottes Scheu, wie mancher tut.
6.) Des Heren Segen machet reich
Ohn' alle Sorg', wenn du zugleich
In dein'm Amt treu und fleißig bist
Und tust, was dir befohlen ist.
7.) Und wenn vorhanden ist mein End',
Nimm meine Seel' in deine Händ',
Gib ihr und allen Christen gleich
Das ewig' Leb'n in deinem Reich.
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Autor: Ludwig Oeler
Melodie: Wenn wir in höchsten Nöten sein
oder: Nun jauchzt dem Herren alle Welt
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Neuvermehrtes und wohleingerichtetes Naumburgisches Gesang-Buch
Darinnen die erbaulichen Lieder Lutheri,
Gerhardi und anderer geistreicher Männer
[von Joh. Martinus Schamelius]
Druck und Verlag Balthasar Bossögel
Naumburg 1735
Liednummer 776
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Ludwig Oeler (auch Oelers oder Oelert), ein deutscher evangelisch-reformierter Liederdichter und lebte im frühen 16. Jahrhundert in der Gegend von Nürnberg und Straßburg, wo er Kanonikus am St. Thomasstift war. Weitere Lebensdaten sind unbekannt. Seine geistlichen Gesänge fanden Aufnahme in die evangelischen Kirchengesangbücher und Liedersammlungen, u.a. in das 'Straßburger Kirchenamt' aus dem Jahr 1525.
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