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O Herr, mein Gott, wie würd ich doch bestehen
Photo: Verzierung am Eingang der Evangelischen Gustav-Adolf-Kirche in Mainz-Amöneburg
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O Herr, mein Gott, wie würd ich doch bestehen
1.) O Herr, mein Gott, wie würd ich doch bestehen,
Wenn du mit mir in dein Gericht wollst gehen,
Wenn du mich solltst nach meiner Schuld und Sünd
Recht strafen ab als ein sehr böses Kind!
2.) Ich weiß gar wohl, dass meine heft'ge Sünden
Dich, deinen Zorn und deine Höll' entzünden,
Und dass bei Dir all meine Missetat
Den ärgsten Tod gar wohl verdienet hat.
3.) Ein hoher Berg möcht' ich von Sünden bauen,
Dass keinen Himmel ich dabei könnt schauen.
Und wenn ein Strom ein jede Sünde wär,
Wär keine Welt, nur lauter Sünd' und Meer.
4.) Wo Du nun, Gott, ließt Recht vor Gnad' ergehen,
Wer wollte dann vor deinem Thron bestehen?
Wär deine Güt' und Gnade nicht so groß,
Wer käme dann in deinen Gnadenschoß?
5.) Komm aber, gib mir deinen Geist und Gaben,
Dass ich nicht Lust mag an den Sünden haben,
Gedenke stets zu Dir und himmelan
Und wie ich leb hier, dass ich dort sein kann.
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Autor: Christian Brehme
Melodie: ohne Angaben
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Der Text wurde von mir behutsam, soweit
es die Strophenform und der Endreim zu-
ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen
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Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts
Herausgegeben von Albert Fischer (†) und
Wilhelm Christian Ludwig Tümpel, Erster Band
Druck und Verlag C. Bertelsmann
Gütersloh, 1904
Liednummer 558
Thema: Sünde, Buße und Umkehr
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Christian Brehme (* 26. April 1613 in Leipzig/Kurfürstentum Sachsen; † 10. September 1667 in Dresden) war ein deutscher Dichter, Bibliothekar und Bürgermeister evangelisch-lutherischen Bekenntnisses. Christian Brehmes Vater war Baumeister, den er, wie auch seine Mutter, schon als Kind verlor. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Roßleben an der Unstrut immatrikulierte er sich 1630 an der Universität in Wittenberg, um Rechtswissenschaft zu studieren. Im Jahr 1632 kehrte er nach Leipzig zurück, wo er an der Hochschule das Studium fortsetzte. Während des Dreißigjährigen Krieges stand er als Fähnrich und Leutnant einige Zeit im Dienst des sächsischen Heers. Im Jahr 1639 wurde er an den Hof in Dresden berufen, wo er im Jahr 1640 zum Bibliothekar ernannt wurde. Zwischen 1657 und 1666 wurde Brehme viermal zum Dresdner Bürgermeister gewählt. Eine Sammlung seiner Gedichte erschien im Jahr 1637 in Leipzig mit dem Titel 'Allerhandt Lustige, Traurige und nach Gelegenheit der Zeit vorgekommene Gedichte'. Sein 1640 in Dresden erschienenes Buch 'Art und Weise Kurze Brieflein zu schreiben' enthält einige weitere Lieder. Zwei geistliche Lieder fanden Aufnahme in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 17. bis 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Lied zum Fest der Verkündigung des Herrn mit vier Strophen und heißt 'Kommt vom Himmel hoch herunter, o ihr Engel'.
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O Herr, mein Gott, wie würd ich doch bestehen
Photo: Verzierung am Eingang der Evangelischen Gustav-Adolf-Kirche in Mainz-Amöneburg
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O Herr, mein Gott, wie würd ich doch bestehen
1.) O Herr, mein Gott, wie würd ich doch bestehen,
Wenn du mit mir in dein Gericht wollst gehen,
Wenn du mich solltst nach meiner Schuld und Sünd
Recht strafen ab als ein sehr böses Kind!
2.) Ich weiß gar wohl, dass meine heft'ge Sünden
Dich, deinen Zorn und deine Höll' entzünden,
Und dass bei Dir all meine Missetat
Den ärgsten Tod gar wohl verdienet hat.
3.) Ein hoher Berg möcht' ich von Sünden bauen,
Dass keinen Himmel ich dabei könnt schauen.
Und wenn ein Strom ein jede Sünde wär,
Wär keine Welt, nur lauter Sünd' und Meer.
4.) Wo Du nun, Gott, ließt Recht vor Gnad' ergehen,
Wer wollte dann vor deinem Thron bestehen?
Wär deine Güt' und Gnade nicht so groß,
Wer käme dann in deinen Gnadenschoß?
5.) Komm aber, gib mir deinen Geist und Gaben,
Dass ich nicht Lust mag an den Sünden haben,
Gedenke stets zu Dir und himmelan
Und wie ich leb hier, dass ich dort sein kann.
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Autor: Christian Brehme
Melodie: ohne Angaben
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Der Text wurde von mir behutsam, soweit
es die Strophenform und der Endreim zu-
ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen
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Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts
Herausgegeben von Albert Fischer (†) und
Wilhelm Christian Ludwig Tümpel, Erster Band
Druck und Verlag C. Bertelsmann
Gütersloh, 1904
Liednummer 558
Thema: Sünde, Buße und Umkehr
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Christian Brehme (* 26. April 1613 in Leipzig/Kurfürstentum Sachsen; † 10. September 1667 in Dresden) war ein deutscher Dichter, Bibliothekar und Bürgermeister evangelisch-lutherischen Bekenntnisses. Christian Brehmes Vater war Baumeister, den er, wie auch seine Mutter, schon als Kind verlor. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Roßleben an der Unstrut immatrikulierte er sich 1630 an der Universität in Wittenberg, um Rechtswissenschaft zu studieren. Im Jahr 1632 kehrte er nach Leipzig zurück, wo er an der Hochschule das Studium fortsetzte. Während des Dreißigjährigen Krieges stand er als Fähnrich und Leutnant einige Zeit im Dienst des sächsischen Heers. Im Jahr 1639 wurde er an den Hof in Dresden berufen, wo er im Jahr 1640 zum Bibliothekar ernannt wurde. Zwischen 1657 und 1666 wurde Brehme viermal zum Dresdner Bürgermeister gewählt. Eine Sammlung seiner Gedichte erschien im Jahr 1637 in Leipzig mit dem Titel 'Allerhandt Lustige, Traurige und nach Gelegenheit der Zeit vorgekommene Gedichte'. Sein 1640 in Dresden erschienenes Buch 'Art und Weise Kurze Brieflein zu schreiben' enthält einige weitere Lieder. Zwei geistliche Lieder fanden Aufnahme in Kirchengesangbüchern und Liedanthologien des 17. bis 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Lied ist ein Lied zum Fest der Verkündigung des Herrn mit vier Strophen und heißt 'Kommt vom Himmel hoch herunter, o ihr Engel'.
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