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Auf dass wir also allzugleich zur Himmelspforte dringen
Photo: Türklinke in Jena/Thüringen, 1992
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Was alle Weisheit in der Welt
1.) Was alle Weisheit in der Welt
Bei uns hier kann kaum lallen,
Das lässt Gott aus dem Himmelszelt
In alle Welt erschallen:
Dass er alleine König sei,
Hoch über alle Götter,
Groß, mächtig, freundlich, fromm und treu,
Der Frommen Schutz und Retter,
Ein Wesen, drei Personen.
2.) Gott Vater, Sohn und Heilger Geist
Heißt sein hochheilger Name,
So kennt, so nennt, so rühmt und preist
Ihn der gerechte Same,
Gott Abraham, Gott Isaak,
Gott Jakob, den er liebet,
Herr Zebaoth, der Tag und Nacht
Uns alle Gaben gibet
Und Wunder tut alleine.
3.) Der Vater hat von Ewigkeit
Den Sohn, sein Bild, erzeuget;
Der Sohn hat in der Füll der Zeit
Im Fleische sich gezeiget.
Der Geist geht ohne Zeit herfür
Vom Vater und vom Sohne,
Mit beiden gleicher Ehr und Zier,
Gleich ewig, gleicher Krone
Und ungeteilter Stärke.
4.) Sieh hier, mein Herz, das ist dein Gut,
Dein Schatz, dem keiner gleichet!
Das ist dein Freund, der alles tut,
Was dir zum Heil gereichet,
Der dich gebaut nach seinem Bild,
Für deine Schuld gebüßet,
Der dich mit wahrem Glauben füllt
Und all dein Kreuz durchsüßet
Mit seinen heilgen Worten.
5.) Erhebe dich! Steig zu ihm zu
Und lern ihn recht erkennen!
Denn solch Erkenntnis bringt dir Ruh
Und macht die Seele brennen
In reiner Liebe, die uns nährt
Zum ewgen Freudenleben,
Da, was allhier kein Ohr gehört,
Gott wird zu schauen geben
Den Augen seiner Kinder.
6.) Weh aber dem verstockten Heer,
Das sich hie selbst verblendet,
Gott von sich stößt und seine Ehr
Auf Kreaturen wendet!
Dem wird gewiss des Himmels Tür
Einmal verschlossen bleiben;
Denn wer Gott von sich treibt allhier,
Den wird er dort auch treiben
Von seinem heilgen Throne.
7.) Ei nun so gib, du großer Held,
Gott Himmels und der Erden,
Dass alle Menschen in der Welt
Zu dir bekehret werden.
Erleuchte, was verblendet geht,
Bring wieder, was verirret,
Reiß aus, was uns im Wege steht
Und freventlich verwirret
Die Schwachen in dem Glauben,
8.) Auf dass wir also allzugleich
Zur Himmelspforte dringen
Und dermaleinst in deinem Reich
Ohn alles Ende singen,
Dass du alleine König seist
Hoch über alle Götter,
Gott Vater, Sohn und heilger Geist,
Der Frommen Schutz und Retter,
Ein Wesen, drei Personen.
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Autor: Paul Gerhardt, 1640
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gefunden in: Paul Gerhardt - Lieder und Gedichte
Verlag Paul Müller, München, 1949
Herausgegeben von Eberhard von Cranach-Sichart
Kapitel Dreifaltigkeit, Seite 66
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Paul Gerhardt, geb. 12. März 1607 in Gräfenhainichen (Sachsen), Hauslehrer in Berlin, 1651 evangelisch-lutherischer Propst in Mittenwalde (Mark Brandenburg), 1657 Pfarrer an St. Nikolai in Berlin. 1667 seines Amtes enthoben, weil er als überzeugter Lutheraner dem Toleranzedikt des reformierten Großen Kurfürsten nicht zustimmen konnte, 1669 Archidiakonus in Lübben (Spreewald), dort gestorben 27. Mai 1676.
Er ist nach Martin Luther der bekannteste und produktivste Kirchenlieddichter. Seine etwa 130 Lieder bezeugen auf dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges persönliches Gottvertrauen und christliche Heilserfahrung. Crüger und Ebeling vertonten viele seiner Gedichte.
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Paul Gerhardt (12 March 1607 – 27 May 1676) was a German hymn writer. He is commemorated as a hymnwriter in the Calendar of Saints of the Lutheran Church on 26 October with Philipp Nicolai and Johann Heermann.
Gerhardt was born into a middle-class family at Gräfenhainichen, a small town between Halle and Wittenberg. At the age of fifteen, he entered the Fürstenschule in Grimma. The school was known for its pious atmosphere and stern discipline. The school almost closed in 1626 when the plague came to Grimma, but Paul remained and graduated from there in 1627. In January 1628 he enrolled in the University of Wittenberg. There, two teachers in particular had an influence on him: Paul Röber and Jacob Martini. Both of these men were staunch Lutherans, promoting its teachings not only in the classroom but in sermons and hymns. Röber in particular often took his sermon texts from hymns. In this way Gerhardt was taught the use of hymnody as a tool of pastoral care and instruction.
Gerhardt graduated from the University of Wittenberg around 1642. Due to the troubles of the Thirty Years War it seems he was not immediately placed as a pastor, and thus moved to Berlin where he worked as tutor in the family of an advocate named Andreas Barthold. During his time in Berlin his hymns and poems brought him to the attention of Johann Crüger the cantor and organist at the Nicolaikirche in Berlin. Crüger was impressed by Gerhardt's hymns and included eighteen of them in his "Praxis pietatis melica" (1656). The hymns proved popular, and Gerhardt and Crüger began a collaboration and friendship that continued for many years.
Auf dass wir also allzugleich zur Himmelspforte dringen
Photo: Türklinke in Jena/Thüringen, 1992
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Was alle Weisheit in der Welt
1.) Was alle Weisheit in der Welt
Bei uns hier kann kaum lallen,
Das lässt Gott aus dem Himmelszelt
In alle Welt erschallen:
Dass er alleine König sei,
Hoch über alle Götter,
Groß, mächtig, freundlich, fromm und treu,
Der Frommen Schutz und Retter,
Ein Wesen, drei Personen.
2.) Gott Vater, Sohn und Heilger Geist
Heißt sein hochheilger Name,
So kennt, so nennt, so rühmt und preist
Ihn der gerechte Same,
Gott Abraham, Gott Isaak,
Gott Jakob, den er liebet,
Herr Zebaoth, der Tag und Nacht
Uns alle Gaben gibet
Und Wunder tut alleine.
3.) Der Vater hat von Ewigkeit
Den Sohn, sein Bild, erzeuget;
Der Sohn hat in der Füll der Zeit
Im Fleische sich gezeiget.
Der Geist geht ohne Zeit herfür
Vom Vater und vom Sohne,
Mit beiden gleicher Ehr und Zier,
Gleich ewig, gleicher Krone
Und ungeteilter Stärke.
4.) Sieh hier, mein Herz, das ist dein Gut,
Dein Schatz, dem keiner gleichet!
Das ist dein Freund, der alles tut,
Was dir zum Heil gereichet,
Der dich gebaut nach seinem Bild,
Für deine Schuld gebüßet,
Der dich mit wahrem Glauben füllt
Und all dein Kreuz durchsüßet
Mit seinen heilgen Worten.
5.) Erhebe dich! Steig zu ihm zu
Und lern ihn recht erkennen!
Denn solch Erkenntnis bringt dir Ruh
Und macht die Seele brennen
In reiner Liebe, die uns nährt
Zum ewgen Freudenleben,
Da, was allhier kein Ohr gehört,
Gott wird zu schauen geben
Den Augen seiner Kinder.
6.) Weh aber dem verstockten Heer,
Das sich hie selbst verblendet,
Gott von sich stößt und seine Ehr
Auf Kreaturen wendet!
Dem wird gewiss des Himmels Tür
Einmal verschlossen bleiben;
Denn wer Gott von sich treibt allhier,
Den wird er dort auch treiben
Von seinem heilgen Throne.
7.) Ei nun so gib, du großer Held,
Gott Himmels und der Erden,
Dass alle Menschen in der Welt
Zu dir bekehret werden.
Erleuchte, was verblendet geht,
Bring wieder, was verirret,
Reiß aus, was uns im Wege steht
Und freventlich verwirret
Die Schwachen in dem Glauben,
8.) Auf dass wir also allzugleich
Zur Himmelspforte dringen
Und dermaleinst in deinem Reich
Ohn alles Ende singen,
Dass du alleine König seist
Hoch über alle Götter,
Gott Vater, Sohn und heilger Geist,
Der Frommen Schutz und Retter,
Ein Wesen, drei Personen.
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Autor: Paul Gerhardt, 1640
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gefunden in: Paul Gerhardt - Lieder und Gedichte
Verlag Paul Müller, München, 1949
Herausgegeben von Eberhard von Cranach-Sichart
Kapitel Dreifaltigkeit, Seite 66
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Paul Gerhardt, geb. 12. März 1607 in Gräfenhainichen (Sachsen), Hauslehrer in Berlin, 1651 evangelisch-lutherischer Propst in Mittenwalde (Mark Brandenburg), 1657 Pfarrer an St. Nikolai in Berlin. 1667 seines Amtes enthoben, weil er als überzeugter Lutheraner dem Toleranzedikt des reformierten Großen Kurfürsten nicht zustimmen konnte, 1669 Archidiakonus in Lübben (Spreewald), dort gestorben 27. Mai 1676.
Er ist nach Martin Luther der bekannteste und produktivste Kirchenlieddichter. Seine etwa 130 Lieder bezeugen auf dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges persönliches Gottvertrauen und christliche Heilserfahrung. Crüger und Ebeling vertonten viele seiner Gedichte.
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Paul Gerhardt (12 March 1607 – 27 May 1676) was a German hymn writer. He is commemorated as a hymnwriter in the Calendar of Saints of the Lutheran Church on 26 October with Philipp Nicolai and Johann Heermann.
Gerhardt was born into a middle-class family at Gräfenhainichen, a small town between Halle and Wittenberg. At the age of fifteen, he entered the Fürstenschule in Grimma. The school was known for its pious atmosphere and stern discipline. The school almost closed in 1626 when the plague came to Grimma, but Paul remained and graduated from there in 1627. In January 1628 he enrolled in the University of Wittenberg. There, two teachers in particular had an influence on him: Paul Röber and Jacob Martini. Both of these men were staunch Lutherans, promoting its teachings not only in the classroom but in sermons and hymns. Röber in particular often took his sermon texts from hymns. In this way Gerhardt was taught the use of hymnody as a tool of pastoral care and instruction.
Gerhardt graduated from the University of Wittenberg around 1642. Due to the troubles of the Thirty Years War it seems he was not immediately placed as a pastor, and thus moved to Berlin where he worked as tutor in the family of an advocate named Andreas Barthold. During his time in Berlin his hymns and poems brought him to the attention of Johann Crüger the cantor and organist at the Nicolaikirche in Berlin. Crüger was impressed by Gerhardt's hymns and included eighteen of them in his "Praxis pietatis melica" (1656). The hymns proved popular, and Gerhardt and Crüger began a collaboration and friendship that continued for many years.