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Ach liebe Seel, gesegne gern
Photo: Objekt 'Portal' in der Skulpturenausstellung
'Skulpturen im Park 2017', Mörfelden-Walldorf
von Felix Rombach
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Ach liebe Seel, gesegne gern
1.) Ach liebe Seel, gesegne gern, (a)
Weil auch gestorb'n ist Christ, der Herr,
So darfst du dich nicht scheuen.
Das Leb'n an dem Holz wollt' sterben,
Dass du im Tod nicht mögst verderb'n,
Noch han davor ein Grauen.
2.) Von dem Baum (b) ist kommen der Tod,
Der Baum das Leben auch wiedergab, (c)
Ein Adam (d) hat erstattet
Das Leben samt der Seligkeit,
Welchs der ander' (e) verderbet hat.
Es ist uns wohl geraten.
3.) O Jesu Christ, dein herber Tod
Alles wohl ausgerichtet hat
Und verdient uns das Leben.
Drum ich mit dir gern sterben will,
Auch mit dir auferstehen will:
Dir hab ich mich ergeben.
4.) O liebe Seel', wander nur gern!
Schau an den Himmel jetzt von fern
Und Christum zu der Rechten.
Ins himmlisch' Reich erfordert dich:
Da will er dich haben bei sich
Samt andern Gottesknechten.
5.) Eil, liebe Seel', fahr glücklich hin
Und folg Gotts allerbestem Sinn,
Lass dich ja nichts verhindern.
Wohlan, ich nun mit Christo sterb,
Auch mit ihm aufersteh' zum Erb'
Der Auswählten Kinder.
6.) O Jesu Christ, in meinem Tod
Sei du mein Leben, und in Not
Sei meines Heiles Pforte.
Herr Christ, ich geh mein'r Väter Weg,
Sei du mein G'fährt und rechter Steg
Mit deim göttlichen Worte.
7.) Ade, ade zu guter Nacht!
Der Engel Gottes mich bewacht,
Lässt mich ja nicht verderben
Und trägt mein' Seel' zum Gnadenthron.
Hilf, Jesu Christe, Gottes Sohn,
Dass ich mög' selig sterben.
(a) gesegnen bedeutet hier: Abschied nehmen, sterben
(b) dem Baum der Erkenntnis im Paradies als Zeichen und Anlass des Sündenfalls
(c) der Baum, der das Holz zu Christi Kreuz lieferte als Zeichen der Erlösung von der Erbsünde
(d) (neuer) Adam, Bezeichnung für Jesus Christ
(e) (alter) Adam, ehemaliger Paradiesbewohner, dessen Verhalten den Verlust der Unschuld auslöste
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Autor: Abraham Buchholzer
Melodie: Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn
oder: Noch wallen wir im Tränental
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Der Text wurde von mir behutsam, soweit
es die Strophenform und der Endreim zu-
ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen
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gefunden in:
Das deutsche evangelische Kirchenlied
des siebzehnten Jahrhunderts
Herausgegeben von Albert Fischer und W. Tümpel
Erster Band
Druck und Verlag C. Bertelsmann
Gütersloh, 1904
Liednummer 103
Thema: Tod und Ewigkeit
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Abraham Buchholzer (* 28. September 1529 in Schöna/Mark Brandenburg; † 14. Juni 1584 in Freystadt/Niederschlesien) war ein deutscher evangelischer Theologe, Pädagoge, Historiker und Lieddichter.
Abraham wurde als Sohn des Georg Buchholzer geboren und studierte an den Universitäten Frankfurt (Oder) und Wittenberg, wo er die Bekanntschaft von Philipp Melanchthon (1497-1560) machte, dem er sich vertrauensvoll anschloss. Von Zacharias Ursinus (1534-1583) an den Humanisten und Arzt Johann Crato von Krafftheim (1519-1585) empfohlen, zog Buchholzer nach Schlesien und nahm auf Melanchthons Rat 1556 ein Angebot als Rektor der Schule in Grünberg an. Unter seiner Regie entwickelte sich diese Schule zu einem geistigen Zentrum.
Im Jahr 1563 tauschte er sein Rektoramt mit dem eines Pfarrers in Sprottau. 1573 wurde er als Hofprediger für die Herzogin Katharina von Braunschweig (1518–1574), der Witwe Johann von Brandenburg-Küstrins (1513-1571), nach Crossen gerufen. Nach dem Tod der Herzogin übernahm er eine kurze Pfarrtätigkeit in Freystadt und wurde 1579 von dem evangelisch-reformierten Herzog Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) gebeten, die Kirchenvisitationen seines Fürstentums durchzuführen, was Buchholzer jedoch aus gesundheitlichen Gründen ablehnen musste.
Stattdessen widmete er sich chronologischen Forschungen und gab 17 Jahre später sein Werk 'Index chronologicus' heraus, in dem er die Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Jahre 1580 beschrieb. Daraufhin plante er eine dreibändige Abhandlung 'Isagoge chronologica', eine Weltgeschichte in chronologischer Reihenfolge, von dem nur der erste Band erschien, der aufgrund des Todes von Abraham Buchholzer von seinem Sohn Gottfried vollendet wurde. Die ab 1904 in Gütersloh von Albert Friedrich Wilhelm Fischer (1829-1896) herausgegebene Sammlung 'Das deutsche Kirchenlied' enthält ein Ewigkeitslied von Buchholzer, das der Sammlung 'Threnodie, d.i. Auserlesene Trostreiche Begräbnüß Gesänge' von Christopher Demant entnommen ist, die 1620 in Freyberg verlegt wurde.
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Ach liebe Seel, gesegne gern
Photo: Objekt 'Portal' in der Skulpturenausstellung
'Skulpturen im Park 2017', Mörfelden-Walldorf
von Felix Rombach
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Ach liebe Seel, gesegne gern
1.) Ach liebe Seel, gesegne gern, (a)
Weil auch gestorb'n ist Christ, der Herr,
So darfst du dich nicht scheuen.
Das Leb'n an dem Holz wollt' sterben,
Dass du im Tod nicht mögst verderb'n,
Noch han davor ein Grauen.
2.) Von dem Baum (b) ist kommen der Tod,
Der Baum das Leben auch wiedergab, (c)
Ein Adam (d) hat erstattet
Das Leben samt der Seligkeit,
Welchs der ander' (e) verderbet hat.
Es ist uns wohl geraten.
3.) O Jesu Christ, dein herber Tod
Alles wohl ausgerichtet hat
Und verdient uns das Leben.
Drum ich mit dir gern sterben will,
Auch mit dir auferstehen will:
Dir hab ich mich ergeben.
4.) O liebe Seel', wander nur gern!
Schau an den Himmel jetzt von fern
Und Christum zu der Rechten.
Ins himmlisch' Reich erfordert dich:
Da will er dich haben bei sich
Samt andern Gottesknechten.
5.) Eil, liebe Seel', fahr glücklich hin
Und folg Gotts allerbestem Sinn,
Lass dich ja nichts verhindern.
Wohlan, ich nun mit Christo sterb,
Auch mit ihm aufersteh' zum Erb'
Der Auswählten Kinder.
6.) O Jesu Christ, in meinem Tod
Sei du mein Leben, und in Not
Sei meines Heiles Pforte.
Herr Christ, ich geh mein'r Väter Weg,
Sei du mein G'fährt und rechter Steg
Mit deim göttlichen Worte.
7.) Ade, ade zu guter Nacht!
Der Engel Gottes mich bewacht,
Lässt mich ja nicht verderben
Und trägt mein' Seel' zum Gnadenthron.
Hilf, Jesu Christe, Gottes Sohn,
Dass ich mög' selig sterben.
(a) gesegnen bedeutet hier: Abschied nehmen, sterben
(b) dem Baum der Erkenntnis im Paradies als Zeichen und Anlass des Sündenfalls
(c) der Baum, der das Holz zu Christi Kreuz lieferte als Zeichen der Erlösung von der Erbsünde
(d) (neuer) Adam, Bezeichnung für Jesus Christ
(e) (alter) Adam, ehemaliger Paradiesbewohner, dessen Verhalten den Verlust der Unschuld auslöste
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Autor: Abraham Buchholzer
Melodie: Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn
oder: Noch wallen wir im Tränental
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Der Text wurde von mir behutsam, soweit
es die Strophenform und der Endreim zu-
ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen
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gefunden in:
Das deutsche evangelische Kirchenlied
des siebzehnten Jahrhunderts
Herausgegeben von Albert Fischer und W. Tümpel
Erster Band
Druck und Verlag C. Bertelsmann
Gütersloh, 1904
Liednummer 103
Thema: Tod und Ewigkeit
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Abraham Buchholzer (* 28. September 1529 in Schöna/Mark Brandenburg; † 14. Juni 1584 in Freystadt/Niederschlesien) war ein deutscher evangelischer Theologe, Pädagoge, Historiker und Lieddichter.
Abraham wurde als Sohn des Georg Buchholzer geboren und studierte an den Universitäten Frankfurt (Oder) und Wittenberg, wo er die Bekanntschaft von Philipp Melanchthon (1497-1560) machte, dem er sich vertrauensvoll anschloss. Von Zacharias Ursinus (1534-1583) an den Humanisten und Arzt Johann Crato von Krafftheim (1519-1585) empfohlen, zog Buchholzer nach Schlesien und nahm auf Melanchthons Rat 1556 ein Angebot als Rektor der Schule in Grünberg an. Unter seiner Regie entwickelte sich diese Schule zu einem geistigen Zentrum.
Im Jahr 1563 tauschte er sein Rektoramt mit dem eines Pfarrers in Sprottau. 1573 wurde er als Hofprediger für die Herzogin Katharina von Braunschweig (1518–1574), der Witwe Johann von Brandenburg-Küstrins (1513-1571), nach Crossen gerufen. Nach dem Tod der Herzogin übernahm er eine kurze Pfarrtätigkeit in Freystadt und wurde 1579 von dem evangelisch-reformierten Herzog Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) gebeten, die Kirchenvisitationen seines Fürstentums durchzuführen, was Buchholzer jedoch aus gesundheitlichen Gründen ablehnen musste.
Stattdessen widmete er sich chronologischen Forschungen und gab 17 Jahre später sein Werk 'Index chronologicus' heraus, in dem er die Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Jahre 1580 beschrieb. Daraufhin plante er eine dreibändige Abhandlung 'Isagoge chronologica', eine Weltgeschichte in chronologischer Reihenfolge, von dem nur der erste Band erschien, der aufgrund des Todes von Abraham Buchholzer von seinem Sohn Gottfried vollendet wurde. Die ab 1904 in Gütersloh von Albert Friedrich Wilhelm Fischer (1829-1896) herausgegebene Sammlung 'Das deutsche Kirchenlied' enthält ein Ewigkeitslied von Buchholzer, das der Sammlung 'Threnodie, d.i. Auserlesene Trostreiche Begräbnüß Gesänge' von Christopher Demant entnommen ist, die 1620 in Freyberg verlegt wurde.
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