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Ach, was ist doch unsre Zeit?
Photo: Landschaft zwischen Wiesbaden-Dotzheim und Wiesbaden-Frauenstein
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Ach, was ist doch unsre Zeit?
1.) Ach, was ist doch unsre Zeit?
Flüchtigkeit!
Nebel, Rauch und Wind und Schatten!
Menschen können nicht bestehn,
Sie vergehn,
Wie die Blumen auf den Matten. (a)
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
2.) Menschen sind zerbrechlich Glas,
Nichtig' Gras,
Blumen, die nicht lange stehen.
Ach, wie bald wird ihre Kraft
Hingerafft,
Wenn die Todeslüste wehen!
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
3.) Jugend, die den Rosen gleicht,
Die verbleicht!
Ihre Schönheit muss verschwinden.
Es vergeht durch Todesmacht
Alle Pracht,
Die wir an den Menschen finden.
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
4.) Menschen sind der Zeiten Spiel,
Und ein Ziel,
Drauf die Todespfeile fliegen.
Die wie schlanke Zedern stehn,
Groß und schön,
Müssen durch den Tod erliegen.
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
5.) Ach, der Tod ist dir gewiss.
Drum vergiss
Alles Eitle dieser Erden!
Lenke dich zur Ewigkeit
Jederzeit,
Willst du dort unsterblich werden!
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
6.) Schwinge dein Gemüt und Herz
Himmelwärts,
Wo nicht Tod, nicht Not, nicht Leben!
Denk an das, was ewig ist,
Liebster Christ,
Soll dich einst der Himmel weiden!
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
(a) Wiesen
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Autor: wahrscheinlich Salomon Franck
Lied wurde anonym veröffentlicht
Melodie: Eigene Melodie
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Salomo Francks geistliche Lieder
Zusammengestellt und herausgegeben von
J. K. Schauer
Verlag von Julius Fricke
Halle[/Saale], 1855
Herausgegeben im Rahmen der Edition
Geistliche Sänfer der christlichen Kirche deutscher Nation, Sechstes Heft
Herausgegeben von Wilhelm Schircks
Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung
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Salomon Franck, auch Salomo Francke (* im März 1659 in Weimar; begraben am 14. Juni 1725 ebenda) war ein deutscher Jurist und Dichter. Er ist heute vor allem dadurch bekannt, dass Texte von ihm die Grundlage der meisten Kantaten Johann Sebastian Bachs in seiner Weimarer Zeit bilden.
Franck studierte Rechtswissenschaften und vermutlich ebenfalls Theologie in Jena und war danach in Zwickau, Arnstadt und Jena tätig, bevor er 1701 (Ober-)Konsistorialsekretär in Weimar wurde. In seine Zuständigkeit fielen die Herzogliche Bibliothek und das Münzkabinett. Spätestens ab 1694 dichtete er Kantatentexte für den Weimarer Hof, die zunächst aus Bibelworten und Strophendichtungen bestanden, später ab 1710 unter dem Einfluss Erdmann Neumeisters die größeren Freiheiten nichtstrophischer madrigalischer Dichtung übernahmen.
Viele seiner weltlichen Glückwunschdichtungen für das Weimarer Fürstenhaus haben ebenfalls Kantatenform. Dazu kommen noch weitere weltliche Kantaten verschiedener Art. Insgesamt hat er darüber hinaus 300 geistliche Lieder von bedeutender Qualität gedichtet, die in mehreren Sammlungen erschienen sind.
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Ach, was ist doch unsre Zeit?
Photo: Landschaft zwischen Wiesbaden-Dotzheim und Wiesbaden-Frauenstein
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Ach, was ist doch unsre Zeit?
1.) Ach, was ist doch unsre Zeit?
Flüchtigkeit!
Nebel, Rauch und Wind und Schatten!
Menschen können nicht bestehn,
Sie vergehn,
Wie die Blumen auf den Matten. (a)
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
2.) Menschen sind zerbrechlich Glas,
Nichtig' Gras,
Blumen, die nicht lange stehen.
Ach, wie bald wird ihre Kraft
Hingerafft,
Wenn die Todeslüste wehen!
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
3.) Jugend, die den Rosen gleicht,
Die verbleicht!
Ihre Schönheit muss verschwinden.
Es vergeht durch Todesmacht
Alle Pracht,
Die wir an den Menschen finden.
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
4.) Menschen sind der Zeiten Spiel,
Und ein Ziel,
Drauf die Todespfeile fliegen.
Die wie schlanke Zedern stehn,
Groß und schön,
Müssen durch den Tod erliegen.
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
5.) Ach, der Tod ist dir gewiss.
Drum vergiss
Alles Eitle dieser Erden!
Lenke dich zur Ewigkeit
Jederzeit,
Willst du dort unsterblich werden!
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
6.) Schwinge dein Gemüt und Herz
Himmelwärts,
Wo nicht Tod, nicht Not, nicht Leben!
Denk an das, was ewig ist,
Liebster Christ,
Soll dich einst der Himmel weiden!
Unser Leben flieht behände.
Mensch, bedenke doch das Ende!
(a) Wiesen
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Autor: wahrscheinlich Salomon Franck
Lied wurde anonym veröffentlicht
Melodie: Eigene Melodie
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Salomo Francks geistliche Lieder
Zusammengestellt und herausgegeben von
J. K. Schauer
Verlag von Julius Fricke
Halle[/Saale], 1855
Herausgegeben im Rahmen der Edition
Geistliche Sänfer der christlichen Kirche deutscher Nation, Sechstes Heft
Herausgegeben von Wilhelm Schircks
Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung
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Salomon Franck, auch Salomo Francke (* im März 1659 in Weimar; begraben am 14. Juni 1725 ebenda) war ein deutscher Jurist und Dichter. Er ist heute vor allem dadurch bekannt, dass Texte von ihm die Grundlage der meisten Kantaten Johann Sebastian Bachs in seiner Weimarer Zeit bilden.
Franck studierte Rechtswissenschaften und vermutlich ebenfalls Theologie in Jena und war danach in Zwickau, Arnstadt und Jena tätig, bevor er 1701 (Ober-)Konsistorialsekretär in Weimar wurde. In seine Zuständigkeit fielen die Herzogliche Bibliothek und das Münzkabinett. Spätestens ab 1694 dichtete er Kantatentexte für den Weimarer Hof, die zunächst aus Bibelworten und Strophendichtungen bestanden, später ab 1710 unter dem Einfluss Erdmann Neumeisters die größeren Freiheiten nichtstrophischer madrigalischer Dichtung übernahmen.
Viele seiner weltlichen Glückwunschdichtungen für das Weimarer Fürstenhaus haben ebenfalls Kantatenform. Dazu kommen noch weitere weltliche Kantaten verschiedener Art. Insgesamt hat er darüber hinaus 300 geistliche Lieder von bedeutender Qualität gedichtet, die in mehreren Sammlungen erschienen sind.
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