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Danket dem Herren alle nah und ferne
Photo: Gemeinschaftsprojekt älterer kunstschaffender Bürger aus Mörfelden-Walldorf in der Skulpturenausstellung
'Skulpturen im Park 2017', Mörfelden-Walldorf
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Danket dem Herren alle nah und ferne
1.) Danket dem Herren
Alle nah und ferne,
Danket ihm reinlich,
Denn er ist sehr freundlich,
Reich und erbötig,
Väterlich und gütig,
Immer und ewig.
2.) Er gibt fein Speise,
Rechter Zeit und Weise,
Was in Luft schwebet
Und im Wasser webet,.
Was mit Gebärden (a)
Ist und mag noch werden,
Auf dieser Erden.
3.) Wenn junge Raben,
Die da niemand haben,
Sind allermaßen,
Wie man meint, verlassen,
Nur zu ihm schreien,
Tut er ihn' verleihen
Hilf' und Gedeihen.
4.) Er hat an Rossen,
Schnell und unverdrossen,
Keinen Gefallen,
Noch an denen allen,
Die sich nicht eben,
Gar mit Leib und Leben,
Auf ihm ergeben.
5.) Sondern alleine,
Beide Groß und Kleine,
Die sich schlecht (b) nähren,
Frei mit Gott und Ehren,
Seiner ohn' Schulden,
Warten mit Gedulden,
Hat er in Hulden. (c)
6.) O Vater, schone,
G'heiligt werd' dein Name,
Zukomm' dein Reiche,
Dein Will' g'scheh zugleiche,
Nähr' uns, verzeihe,
Uns die Sünd' dabeie
Vom Bös'n befreie.
(a) was sich bewegt (lebt)
(b) schlicht, einfach
(c) findet vor ihm Gefallen
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Autor: Sylvester Steier
Melodie: Geliebter Freud, was tut ihr so verzagen
oder: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen
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Vollständige Kirchen- und Haus-Musik
darinn außerlesen Gesänge, Psalmen und Hymni
Druck: Baumannische Erben Gottfried Gründer
Breslau, 1644
Thema: Mittags- und Tischlied
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Silvester Steier (seltene auch Steyr), genannt Leovalla, war ein evangelischer Dichter aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Über seinen Lebensverhältnissen liegen keine gesicherten Informationen vor. Der Zuname Leovalla, durch den er seine Herkunft bezeichnet, könnte auf Liebenthal in Mähren (heute Lubomer pod Strážnou in Tschechien) hinweisen. 1571 vollendete er eine von seinem Bruder Martin auf Anregung des pfalzgräflichen Kanzlers Johann Knod zu Amberg begonnene gereimte Verdeutschung von Buchanans lateinischer Tragödie Jephtes, die dann zu Nürnberg gedruckt wurde. Die an Frau Ursula Knod gerichtete Vorrede ist von Martin Steier unterzeichnet. Ein weiteres, mit Melodien versehenes Liederwerk, erschien 1583 unter dem Titel 'Hymnorum oeconomicorum'. 1594 veröffentlichte Steier ein zwanzig Jahre zuvor begonnenes theologisches Werk über die Stammeltern Christi unter den Titel 'Historia genealogiae domini nostri Jesu Christi', das, mit Holzschnitten versehen, am Verlagsort Frankfurt/Main gedruckt wurde. Das vorangestellte Widmungsgedicht ist Kaiser Rudolf II. (1552-1612) gewidmet. Im Vorwort erwähnt Steier verschiedene böhmische Gönner und Freunde, so bezeichnet er den bekannten Theologen Leonhard Krenzheim (1532-1598) als seinen Schwager und erwähnt, dass er Abraham Buchholzer (1529-1584) zu Grabe geleitet habe, ein Umstand, der so verstanden werden könnte, dass Steier Pfarrer war, was auch seine klassische Bildung erklären würde.
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Danket dem Herren alle nah und ferne
Photo: Gemeinschaftsprojekt älterer kunstschaffender Bürger aus Mörfelden-Walldorf in der Skulpturenausstellung
'Skulpturen im Park 2017', Mörfelden-Walldorf
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Danket dem Herren alle nah und ferne
1.) Danket dem Herren
Alle nah und ferne,
Danket ihm reinlich,
Denn er ist sehr freundlich,
Reich und erbötig,
Väterlich und gütig,
Immer und ewig.
2.) Er gibt fein Speise,
Rechter Zeit und Weise,
Was in Luft schwebet
Und im Wasser webet,.
Was mit Gebärden (a)
Ist und mag noch werden,
Auf dieser Erden.
3.) Wenn junge Raben,
Die da niemand haben,
Sind allermaßen,
Wie man meint, verlassen,
Nur zu ihm schreien,
Tut er ihn' verleihen
Hilf' und Gedeihen.
4.) Er hat an Rossen,
Schnell und unverdrossen,
Keinen Gefallen,
Noch an denen allen,
Die sich nicht eben,
Gar mit Leib und Leben,
Auf ihm ergeben.
5.) Sondern alleine,
Beide Groß und Kleine,
Die sich schlecht (b) nähren,
Frei mit Gott und Ehren,
Seiner ohn' Schulden,
Warten mit Gedulden,
Hat er in Hulden. (c)
6.) O Vater, schone,
G'heiligt werd' dein Name,
Zukomm' dein Reiche,
Dein Will' g'scheh zugleiche,
Nähr' uns, verzeihe,
Uns die Sünd' dabeie
Vom Bös'n befreie.
(a) was sich bewegt (lebt)
(b) schlicht, einfach
(c) findet vor ihm Gefallen
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Autor: Sylvester Steier
Melodie: Geliebter Freud, was tut ihr so verzagen
oder: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen
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Vollständige Kirchen- und Haus-Musik
darinn außerlesen Gesänge, Psalmen und Hymni
Druck: Baumannische Erben Gottfried Gründer
Breslau, 1644
Thema: Mittags- und Tischlied
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Silvester Steier (seltene auch Steyr), genannt Leovalla, war ein evangelischer Dichter aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Über seinen Lebensverhältnissen liegen keine gesicherten Informationen vor. Der Zuname Leovalla, durch den er seine Herkunft bezeichnet, könnte auf Liebenthal in Mähren (heute Lubomer pod Strážnou in Tschechien) hinweisen. 1571 vollendete er eine von seinem Bruder Martin auf Anregung des pfalzgräflichen Kanzlers Johann Knod zu Amberg begonnene gereimte Verdeutschung von Buchanans lateinischer Tragödie Jephtes, die dann zu Nürnberg gedruckt wurde. Die an Frau Ursula Knod gerichtete Vorrede ist von Martin Steier unterzeichnet. Ein weiteres, mit Melodien versehenes Liederwerk, erschien 1583 unter dem Titel 'Hymnorum oeconomicorum'. 1594 veröffentlichte Steier ein zwanzig Jahre zuvor begonnenes theologisches Werk über die Stammeltern Christi unter den Titel 'Historia genealogiae domini nostri Jesu Christi', das, mit Holzschnitten versehen, am Verlagsort Frankfurt/Main gedruckt wurde. Das vorangestellte Widmungsgedicht ist Kaiser Rudolf II. (1552-1612) gewidmet. Im Vorwort erwähnt Steier verschiedene böhmische Gönner und Freunde, so bezeichnet er den bekannten Theologen Leonhard Krenzheim (1532-1598) als seinen Schwager und erwähnt, dass er Abraham Buchholzer (1529-1584) zu Grabe geleitet habe, ein Umstand, der so verstanden werden könnte, dass Steier Pfarrer war, was auch seine klassische Bildung erklären würde.
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