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Ein hohes Fest ist heut erschienen

Ein hohes Fest ist heut erschienen

 

1.) Ein hohes Fest ist heut erschienen,

Es grüßet uns der Glocken Ton:

So nahet nun, dem Herrn zu dienen,

Tragt euer Herz vor Gottes Thron!

Die Freude strahl aus euren Mienen

Dem ewgen Vater und dem Sohn,

Die in der Erd' erstorbnes Land

Den neuen Geist herabgesandt.

 

2.) Es ist wie lauten Sturmes Wehen,

Ist hell gleichwie der Flamme Schein!

Der Gottheit Tiefen kann er sehen,

Ist heilig, ohne Falsch und rein.

Er macht zur Tat des Herzens Flehen,

Haucht Leben in den toten Stein.

Gewaltig, rastlos früh und spat,

Tut Wunder er in Wort und Tat.

 

3.) Die Kirche hat er fest gegründet,

Vorsaal des Himmels soll sie sein.

Und aller Herz hat er entzündet,

Mit ihm zu bauen im Verein.

Er ists, der allen alles kündet,

Zu Werkgenossen übet ein:

So baut er herrlich auf und aus

Der Kirche weltumfassend' Haus.

 

4.) Er weht und wirkt und schafft und lebet

In aller Gläubgen Herz und Sinn.

Er treibt und drängt und lockt und hebet

Zu ewgen Gütern alle hin.

Er straft und droht und zürnt und bebet,

Dass keiner sei dem Tod Gewinn:

So lebt und webt die Christenheit

Durch e i n e n Geist in Einigkeit.

 

5.) Drum feiert jauchzend aller Orten

Des Heilgen Geistes heilges Fest!

Wo ist, der seines Herzens Pforten

Der Freude noch verschlossen lässt?

Ja, singet all in Jubelworten

Vom Nord zum Süd, vom Ost zum West!

Der Menschheit Sehnen ist erfüllt:

Sie schaut den Himmel unverhüllt.

 

6.) Ihr Christen auf dem Erdenballe,

Eint euch im Geist in e i n e m Haus!

O, kommt als heilge Werkner alle,

Mit rüstgen Armen ziehet aus!

O, kommt mit freudgem Friedensschalle,

O, bannt der Zwietracht Qual und Graus!

So wird vollbracht zu selger Schau

Der neuen, e i n e n Kirche Bau.

 

7.) Dann werden wir ein Fest begehen,

Die n e u e n Pfingsten, feierlich.

Ihr werdet neue Wunder sehen,

Vom Geist gewirkt, der euch entwich.

Des Friedens Frühlingslüfte wehen

Vom Himmelsstrich zu Himmelsstrich.

Eilt, Geister, zu des Geistes Fest,

Der sich auf euch herniederlässt!

 

8.) Schon schau ich feierndes Gedränge

Und Priester, festlich angetan,

Ich höre neue Lobgesänge,

Ihr Jauchzen strömet himmelan.

Es rinnt der Freudentränen Menge,

Und offen steht der Herzen Bahn.

Im Geist geeint ist Christi Schar,

Denn Gott ist allen offenbar.

 

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Autor: Moritz Alexander Zille

Melodie: ohne Angaben

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Palmenzweige: Eine Sammlung

geistlicher Lieder und Dichtungen

für die häusliche Andacht

von Moritz Alexander Zille

Verlag Georg Wigand

Leipzig, 1844

Thema: Pfingsten

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Moritz Alexander Zille, (* 1. März 1814 in Ober-Ullersdorf/Sachsen, + 7. Februar 1875) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Dichter. Er wurde als Sohn eines Ökonomieverwalters geboren und besuchte ab dem neunten Lebensjahr die Bürgerschule in Bernstadt, woran sich der Gymnasiumsbesuch in Zittau anschloss. Ab 1833 studierte er bis 1836 an der Universität von Leipzig. Im Jahr 1838 fand er als Nachmittagsprediger an der Universitätskirche eine Anstellung und wurde 1845 ordiniert. Zusätzlich leitete er ab 1846 die Radaktion der 'Allgemeinen Zeitung für Christentum und Kirche' und unterrichtete ab 1850 als Lehrer am neugeschaffenen Modernen Gesamtgymnasium, wo er 1859 die Stelle des Rektors übernahm. 1840 erschien eine Sammlung seiner Gedichte mit dem Untertitel 'Christlich-poetische Gesänge'. 1844 veröffentlichte er eine Sammlung von geistlichen Gedichten verschiedener Autoren unter dem Titel 'Palmenzweige' sowie unter dem Titel 'Harfenklänge' Gedichte und Lieder für Konfirmanden. Im Jahr 1862 schloss sich das Werk 'Bilder des Lebens in Gott' an.

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Moritz Alexander Zilles Lieder/ Hymns

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Bete nur, betrübtes Herz, Gott wird

Das Heil der Welt ist heute uns geboren

Der Christen Dom ist schön bereitet

Des Mondes volles Antlitz blicket

Ein Herold von des Himmels Pforte

Ein hohes Fest ist heut erschienen

Fröhlich ist mit seiner Liebe Sorgen

Genaht sind wir den Tagen

Gott, wie du willst, so führe mich

Herz, hüte dich, zu wünschen viel

Ich weiß nicht, was die Menschen klagen

Jesus Christus ist erstanden aus des Grabes Nacht

Mutter, ach, du kummerbleiche

O Acker Gottes, Land der Ruhe

O armes Herz, was klagst du doch

Schauet den Morgen, schauet des Himmels

Scheint nun aller Völker Mund zu küssen

Selig, die im Herrn entschliefen

Spräch ich, gleichwie ein Engel spricht

Stets hat der Vögel Lied geklungen

Viel bitten wir, o Herr, von dir

Was seufzest du in Leiden

Wiedersehn, ja, wiedersehn wirst einst du mich

 

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Uploaded on June 4, 2017