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Was fliegt dahin der Menschen Zeit
Photo: Wandmalerei in der Gartenfeldstraße (Wiesbaden), inzwischen übermalt
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Was fliegt dahin der Menschen Zeit
1.) Was fliegt dahin der Menschen Zeit!
Wie eilet man zur Ewigkeit!
Wie wen'ge denken
An die Stund
Von Herzensgrund!
Wie schweigt davon der träge Mund!
2.) Das Leben ist gleichwie ein Traum,
Gleichwie ein nicht'ger Wasserschaum.
Es gleicht dem Gras,
Das heute steht
Und schnell vergeht,
Sobald der Wind darüber weht.
3.) Nur du, Jehova, bleibest mir
Das, was du bist, ich traue dir.
Lass Berg und Hügel
Fallen hin,
Mir ist's Gewinn,
Wenn ich allein bei Jesu bin.
4.) Solang ich in der Hütte wohn',
Halt du mich wach, o Gottes Sohn.
Gib, dass ich zähle meine Tag,
Der Welt entsag',
Dass, eh' ich sterb'
Ich sterben mag.
5.) Was hilft die Welt in letzter Not?
Lust, Ehr' und Reichtum in den Tod?
Bedenk's, o Mensch,
Was eilest du
Dem Schatten zu?
So kommst du nicht zu wahrer Ruh'.
6. Weg, Eitelkeit, der Toren Lust!
Mir ist das höchste Gut bewusst.
Das such' ich nur,
Das bleibet mir,
So dort wie hier.
Herr Jesu, zieh mein Herz nach dir!
7.) Wie schön wird's sein, wenn ich dich seh'
Und bald vor deinem Throne steh'!
Bis dahin, Heiland,
Lehre mich,
Dass stetig ich
Mit klugem Herzen suche dich.
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Text: Joachim Neander
Melodie: Ich hab' mein Sach Gott heimgestellt
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gefunden in:
Evangelisch-lutherisches Gesangbuch
der Provinz Schleswig-Holstein, 1903
Herausgegeben gem. dem Beschluss
der 2. ordentlichen Gesamtsynode 1883
Lied-Nummer 490
Kapitel Tod und Begräbnis
Verlag Julius Bergas.
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Joachim Neander (* 1650 in Bremen; † 31. Mai 1680 in Bremen)
war ein deutscher Pastor und Kirchenliederdichter und -komponist.
Nach ihm wurde das Neandertal benannt, in dem er gern Spaziergänge unternahm und in dem später Überreste eines Urzeitmenschen aus dem Pleistozän gefunden wurden.
Neander stammt aus einer Pastorenfamilie, die sich einer damaligen Mode folgend von Neumann in Neander umbenannte (Gräzisierung). Er studierte reformierte Theologie in Bremen und war als Erzieher unter anderem in Heidelberg und Frankfurt am Main tätig. 1670 geriet er unter den Einfluss des Erweckungspredigers Theodor Undereyck, der ihm eine Stelle als Hauslehrer in einer Frankfurter Kaufmannsfamilie verschaffte.
Hier wurde Neander auch mit Philipp Jacob Spener bekannt, dessen 1675 veröffentlichte Schrift Pia Desideria Ausgangspunkt des Pietismus werden sollte.
1674 wurde Neander in Düsseldorf Rektor der Lateinschule der reformierten Gemeinde sowie Hilfsprediger. Er verfasste Texte und Melodien zu zahlreichen Kirchenliedern, die auf separatistischen Erbauungsversammlungen gesungen wurden.
Ein Tal des Flüsschens Düssel bei Mettmann, wo Neander häufig komponierte und Gottesdienste abhielt, wurde im 19. Jahrhundert ihm zu Ehren Neandertal benannt.
Nachdem Neander in Düsseldorf Schwierigkeiten mit der Kirchenverwaltung bekommen hatte, wurde er 1679 Hilfsprediger an der Kirche St. Martini in seiner Heimatstadt Bremen und komponierte dort den berühmten Choral "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren". Nach weniger als einem Jahr Tätigkeit in seiner Heimatstadt starb Neander am Pfingstmontag, den 31. Mai 1680 im Alter von 29 oder 30 Jahren an einer nicht näher beschriebenen Krankheit (möglicherweise an der Pest). Seine Grabstätte ist heute unbekannt, es wird nicht ausgeschlossen, dass sie sich unter der St.-Martini-Kirche befindet.
Was fliegt dahin der Menschen Zeit
Photo: Wandmalerei in der Gartenfeldstraße (Wiesbaden), inzwischen übermalt
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Was fliegt dahin der Menschen Zeit
1.) Was fliegt dahin der Menschen Zeit!
Wie eilet man zur Ewigkeit!
Wie wen'ge denken
An die Stund
Von Herzensgrund!
Wie schweigt davon der träge Mund!
2.) Das Leben ist gleichwie ein Traum,
Gleichwie ein nicht'ger Wasserschaum.
Es gleicht dem Gras,
Das heute steht
Und schnell vergeht,
Sobald der Wind darüber weht.
3.) Nur du, Jehova, bleibest mir
Das, was du bist, ich traue dir.
Lass Berg und Hügel
Fallen hin,
Mir ist's Gewinn,
Wenn ich allein bei Jesu bin.
4.) Solang ich in der Hütte wohn',
Halt du mich wach, o Gottes Sohn.
Gib, dass ich zähle meine Tag,
Der Welt entsag',
Dass, eh' ich sterb'
Ich sterben mag.
5.) Was hilft die Welt in letzter Not?
Lust, Ehr' und Reichtum in den Tod?
Bedenk's, o Mensch,
Was eilest du
Dem Schatten zu?
So kommst du nicht zu wahrer Ruh'.
6. Weg, Eitelkeit, der Toren Lust!
Mir ist das höchste Gut bewusst.
Das such' ich nur,
Das bleibet mir,
So dort wie hier.
Herr Jesu, zieh mein Herz nach dir!
7.) Wie schön wird's sein, wenn ich dich seh'
Und bald vor deinem Throne steh'!
Bis dahin, Heiland,
Lehre mich,
Dass stetig ich
Mit klugem Herzen suche dich.
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Text: Joachim Neander
Melodie: Ich hab' mein Sach Gott heimgestellt
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gefunden in:
Evangelisch-lutherisches Gesangbuch
der Provinz Schleswig-Holstein, 1903
Herausgegeben gem. dem Beschluss
der 2. ordentlichen Gesamtsynode 1883
Lied-Nummer 490
Kapitel Tod und Begräbnis
Verlag Julius Bergas.
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Joachim Neander (* 1650 in Bremen; † 31. Mai 1680 in Bremen)
war ein deutscher Pastor und Kirchenliederdichter und -komponist.
Nach ihm wurde das Neandertal benannt, in dem er gern Spaziergänge unternahm und in dem später Überreste eines Urzeitmenschen aus dem Pleistozän gefunden wurden.
Neander stammt aus einer Pastorenfamilie, die sich einer damaligen Mode folgend von Neumann in Neander umbenannte (Gräzisierung). Er studierte reformierte Theologie in Bremen und war als Erzieher unter anderem in Heidelberg und Frankfurt am Main tätig. 1670 geriet er unter den Einfluss des Erweckungspredigers Theodor Undereyck, der ihm eine Stelle als Hauslehrer in einer Frankfurter Kaufmannsfamilie verschaffte.
Hier wurde Neander auch mit Philipp Jacob Spener bekannt, dessen 1675 veröffentlichte Schrift Pia Desideria Ausgangspunkt des Pietismus werden sollte.
1674 wurde Neander in Düsseldorf Rektor der Lateinschule der reformierten Gemeinde sowie Hilfsprediger. Er verfasste Texte und Melodien zu zahlreichen Kirchenliedern, die auf separatistischen Erbauungsversammlungen gesungen wurden.
Ein Tal des Flüsschens Düssel bei Mettmann, wo Neander häufig komponierte und Gottesdienste abhielt, wurde im 19. Jahrhundert ihm zu Ehren Neandertal benannt.
Nachdem Neander in Düsseldorf Schwierigkeiten mit der Kirchenverwaltung bekommen hatte, wurde er 1679 Hilfsprediger an der Kirche St. Martini in seiner Heimatstadt Bremen und komponierte dort den berühmten Choral "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren". Nach weniger als einem Jahr Tätigkeit in seiner Heimatstadt starb Neander am Pfingstmontag, den 31. Mai 1680 im Alter von 29 oder 30 Jahren an einer nicht näher beschriebenen Krankheit (möglicherweise an der Pest). Seine Grabstätte ist heute unbekannt, es wird nicht ausgeschlossen, dass sie sich unter der St.-Martini-Kirche befindet.