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Herr Gott, ich will dich loben

Photo: Herbst im Rabengrund, Wiesbaden, 1986

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Herr Gott, ich will dich loben

 

- Ein Morgengebet für Kinder -

 

1.) Herr Gott, ich will dich loben

Für deine Gütigkeit,

Damit du mich von oben

So selig hast erfreut.

Du hast mich diese Nacht

An Leib, Seel' und Gemüte

Durch deine Gnad' und Güte

So väterlich bewacht.

 

2.) Ich lag mit Schlaf umgeben,

In Finsternis verstrickt,

Und also war mein Leben

Zum Sterben schon geschickt.

Ich war in G'fahr und Not,

Du hast mich draus gerissen

Und lässt mich nunmehr wissen

Dein Heil, o frommer Gott!

 

3.) Es ist kein Gott zu finden,

Der mehr so heißen kann.

Du machest frei von Sünden

Und nimmst dich unser an.

Dein Herz ist viel zu treu,

Wenn wir uns zu dir wenden

Mit Herzen, Mund und Händen,

So stehest du uns bei.

 

4.) Drum will ich dir vertrauen.

Hilf mir auch diesen Tag

Vor aller Not und Grauen,

Was mir begegnen mag.

Nimm mich in deinen Schutz,

Halt mich auf deinen Wegen,

Lass mein mit Lehren pflegen

Zu meiner Seelen Nutz.

 

5.) Du wollest auch behüten

Die Meinen groß und klein

Vor's Teufels Macht und Wüten

Und ihr Beschützer sein.

Gib Segen, Fried und Ruh,

Dass sie mich wohl erziehen

Und durch ein recht' Bemühen

Dir, mein Gott, führen zu.

 

6.) Erhalte, die mich lehren,

Bei Lust und Freudigkeit,

Dass sie mir kräftig wehren

Im Bösen jederzeit.

Und gib mir einen Sinn,

Der sich gehorsam gibet

Und Zucht und Ehre liebet,

Weil (a) ich auf Erden bin.

 

7.) Wirst du dies mein Begehren,

Warum ich bitte dich,

Aus Gnaden mir gewähren,

So will ich ewiglich

Im Namen Jesu Christ

Dich dafür herzlich loben,

Dass du im Himmel droben

So gar genädig bist.

 

(a) hier im Sinn von 'solange'

 

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Autor: Christoph Jäger

Melodie: Aus meines Herzens Grunde

oder: Zeuch ein zu deinen Toren

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gefunden in:

Das deutsche evangelische Kirchenlied

des siebzehnten Jahrhunderts

Herausgegeben von Albert Fischer und W. Tümpel

Erster Band

Druck und Verlag C. Bertelsmann

Gütersloh, 1904

Liednummer 565

Thema: Morgenlied

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Christoph Jäger war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, der aus Skeuditz/Sachsen stammte und 1675 gestorben ist. Ab 1651 war er Garnisonspfarrer in Freyberg/Erzgebirge und ab 1655 Hofprediger in Glücksburg/Holstein, wo er sich mit unbeugsamer Kritik am Hof unbeliebt machte und abgesetzt wurde. Er kehrte nach Sachsen zurück und wurde Pastor an der Kirche St. Afra in Meißen.

Von ihm erschien 1648 am Verlagsort Dresden 'Lallendes doch Himmel-schallendes Kinder-Lob', das er als Kathechismus für den Schulgebrauch vorsah und das auch seine geistlichen Lieder enthält.

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Uploaded on November 16, 2016