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Mein lieber Christ, was rechnest du

Mein lieber Christ, was rechnest du

 

1.) Mein lieber Christ, was rechnest du

Und bringest deine Zeiten zu

Mit lauter Sorgsamkeit,

Wie viel der Tag und Wochen sein,

Da deine Nahrung nicht trifft ein.

 

2.) Nicht Rat ist zwar, dass in den Tag

Du lebest hin ohn' Ungemach,

Ohn' Sorgen, Müh' und Fleiß.

Gott will, du sollst ohn' Heuchelei

Das Deine treulich tun dabei.

 

3.) Doch trau indessen nicht zu viel

Der Arbeit, setz auch Gott kein Ziel,

Wie Er dich nähren soll:

Stell alle deine Zuversicht

Auf Ihn, Er weiß, was dir gebricht. (a)

 

4.) Und gibt Er dir auch Kinderlein,

Wird Er zugleich ihr Vater sein

Und sorgen stets für sie:

Der Gott, der sie gegeben hat,

Der weiß zu allem guten Rat.

 

5.) Der in der Luft die Vögelein,

Die Fisch im Wasser, groß und klein,

Ernähret wunderlich.

Der alle Tier im wilden Wald

Erhält mit sattem Unterhalt.

 

6.) Der überall lässt Laub und Gras

Aufwachsen, jedes in dem Maß,

Wie Ers geordnet hat,

Und jedes Blümlein auch zugleich

An schönen Farben machet reich.

 

7.) Wie sollte der verlassen dich,

Und dessen nicht erbarmen sich,

Den Er erwählet hat,

Dass Er in seines Sohnes Reich

Soll leben, allen Engeln gleich?

 

8.) Drum stell, o Mensch, die Rechnung ein

Und lass Gott deinen Vater sein,

Vertrau Ihm festiglich.

Der dir den Himmel gar verspricht,

Lässt dich auf Erden darben nicht.

 

9.) Nur dass du bleibest für und für

Fein fromm in deiner Amtsgebühr, (b)

Stell ihm das übrig' heim.

So wahr Er Gott im Himmel ist,

So wahr versorgt Er dich, mein Christ.

 

(a) fehlt

(b) in deinem Stand

 

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Autor: Johann Michael Dilherr

Melodie: Warum betrübst du dich mein Herz

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Wiederholtes Halleluja der Kinder Gottes auf Erden:

Das ist: Neu aufgelegtes und verbessertes Gesangbuch

der Stadt Dohma im Fürdtentum Sachsen-Querfurth

Herausgegeben von Johann Gottlieb [Theophilus] Horwein

Verlag Johann Joachim Ahlfeld

Dahme und Wittenberg, 1764

Liednummer 1099

Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Johann Michael Dilherr (* 14. Oktober 1604 in Themar/Grafschaft Henneberg, heute Landkreis Hildburghausen in Thüringen; † 8. April 1669 in Nürnberg) war ein evangelischer Theologe, Philologe und Kirchenlieddichter in Jena und Nürnberg.

Ab 1623 studierte er an den Universitäten Jena, Leipzig, Wittenberg und Altdorf bei Nürnberg. Zu dieser Zeit nahm er auch eine Stelle als Hofmeister adliger Studenten an. 1630 erfolgte die Promotion zum Doktor der Theologie in Jena, wo er ab 1631 als Professor für Beredsamkeit und ab 1634 als Professor für Geschichte und Poesie wirkte. 1640 wurde ihm das Amt eines außerordentlichen Professors für Theologie in Jena übertragen. 1642 wurde er vom Rat der Stadt Nürnberg auf das Pfarramt an der Kirche zu St. Lorenz berufen. Zugleich sollte er als Aufseher das Schulwesen reformieren. 1644 heiratete er die Witwe Anna Maria Deschauer, die 1664 verstarb. 1646 übernahm er das Predigeramt an der Sebalduskirche in Nürnberg. Dilherr wirkte auch als Nürnberger Stadtbibliothekar. In Paul Pressels Sammlung 'Die geistliche Dichtung von Luther bis Klopstock', verlegt 1863 in Stuttgart, sind sechs Lieder von Dilherr enthalten.

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Uploaded on September 18, 2018
Taken on September 16, 2011