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Wie quillet heut im frohen Morgenlichte

Wie quillet heut im frohen Morgenlichte

 

1.) Wie quillet heut im frohen Morgenlichte

Durch Berg' und Täler junge Lebenskraft!

Es ist, als wär' ein lastendes Gewichte

Von jedem Wesen jetzt hinweggeschafft.

Aus allen Zweigen dringen Lobgesänge

Mit ungewohntem Jubel himmelwärts.

Wer jüngst beklommen war in tiefer Enge,

Grüßt freudig nun das neu verbundne Herz.

 

2.) Denn Jesus lebt! Der Engel bringt die Kunde

Vom Himmel her. - Sie geht von Mund zu Mund.

Denn Jesus lebt! Die erste Morgenstunde,

Da er sich hob, tut es der Schöpfung kund.

Vor allen Euch, die ihr in Leid versunken,

Die ihr vor Grab und Ewigkeit gebebt,

Durch Nächte glänzet euch der Lebensfunken,

Durch Ewigkeiten schallt es: Jesus lebt!

 

3.) Durch Tod und Grab, du großer Lebensfürste,

Drangst Du als Sieger in der Liebe Macht.

Ob Hölle nun nach ihren Opfern dürste,

Das Reich steht offen, wo die Freude lacht.

Auch mich hat treu dein Lieben und dein Leben

Bedacht, geweckt, gezogen himmelan.

Auch ich darf Dir mein armes Leben geben,

Darf jauchzen: Herr! Ich bin dein Untertan.

 

4.) Als ich Dich sah an Deinem Todestage,

Wie lagst Du stöhnend vor dem Vater da!

Wie blutete dein Leib, du Mann der Plage,

Du stiller Beter, dort auf Golgatha!

Verhüllet war dein Bild mit schwarzem Schleier,

Ganz offen lag mein Elend vor mir da,

Als ich bei Deines Mahles heilger Feier

In Deiner Liebe Tiefen liebend sah.

 

5.) Nun ist's vollbracht! Du lebst und weckest Leben,

Es steht, gekräftigt von der Sonne Strahl

Der Weinstock frisch, und rankt um sich die Reben,

Die scheu sich schlangen um das Felsenmal.

Auch ich will Dich im Glauben fest umranken

Und in Dir blühn, - sei's auf der Kreuzesbahn, -

O, zieh die Reb' im Lieben, Dulden, Danken,

So weit die Gnade reichet, himmelan.

 

6.) Und wo ein liebend' Herz hat ausgeschlagen,

Auch s e i n hast Du, Lebendiger! - gedacht.

Ins Heiligtum hast Du es mitgetragen,

Ein ew'ges Pfand der ew'gen Liebesmacht.

Was Lieb' in stillen Tränen ausgesäet,

Ist Saat des Herrn, Du gibst ihm Lebenskeim. -

Die Stürme schweigen, die darob gewehet,

Im Frieden reift's. O wären wir daheim! -

 

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Autor: Christian Gottlob Kern

Melodie: ohne Angaben

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Christoterpe

Ein Taschenbuch für christliche Leser

auf das Jahr 1834

Herausgegeben mit mehreren Andern

von Albert Knapp

Verlag C.F. Osiander

Tübingen

Thema: Ostern

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Gottlob Christian Kern, (* 13. Januar 1792 in Söhnstetten auf der schwäbischen Alb, † 5. August 1885 in Dürrmenz an der Enz) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer, Schriftsteller und Kirchenlieddichter. Er studierte in Tübingen, wo er auch promovierte. Ab 1817 war er Repetent in Tübingen, ab 1820 Diakon in Besigheim. Von 1824 bis 1829 war er Professor am Seminar Schönthal gewesen und starb als Pfarrer von Dürrmenz-Mühlacker an der Enz. Sein Schüler Wilhelm Hoffmann gab mit L. Völter 1837 Kerns Predigten heraus. Albert Knapps 'Evangelischer Liederschatz', 1850 in Stuttgart und Tübingen verlegt, enthält drei Lieder von Kern.

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Christian Gottlob Kerns Lieder/ Hymns

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Taufe

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Preis dir, o Vater und o Sohn

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Fest ist der Stahl, wenn ihr die Glut durchdrungen

Gleich der reichen Schöpfung Blütenkranze

Lichtstrom aus der ewigen Quelle

Wenn in des Lebens wechselvollem Drange

Wie könnt ich sein vergessen

Wie quillet heut im frohen Morgenlichte

Wir kommen, Heiland, nicht zu deinem Mahle

Wir stehen nimmer an der Pforte

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Uploaded on April 11, 2016
Taken on April 9, 2016