Back to photostream

Gott des Friedens, gib mir Frieden!

Photo: Siedlung Auf der Heide, Wiesbaden-Dotzheim

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Gott des Friedens, gib mir Frieden!

 

1.) Gott des Friedens, gib mir Frieden!

O, wann wird einmal der Streit

Ganz und siegreich sein entschieden,

Der mich mit mir selbst entzweit? -

Was der Wahrheit widerstreitet,

Schaut dein Auge hell in mir.

Herr, des Machthand mich bereitet,

Offen liegt mein Herz vor dir!

 

2.) Möcht ich nichts als Dich nur wissen,

Dich nur lieben, treu und rein,

Und das Licht von Finsternissen

Ganz in mir geschieden sein!

Ach, erleuchte meine Seeele,

Selbst, o Gott des Lichtes, du!

Leite du mich, wo ich fehle,

Führe mich zur wahren Ruh'!

 

3.) Bringe wieder in die Schranken,

Was sich abgetrennt von dir.

Den vermessenen Gedanken

Wehr' und steure du in mir,

Dass ich nicht im Wünschen schweife,

Über dein gerechtes Maß,

Und nicht nach dem Eitlen greife,

Das da welkt wie dürres Gras!

 

4.) Gib mir Christi Sinn, zu fassen,

Was Er mir erworben hat,

Alles andre zu verlassen,

Was mich machet krank und matt!

Nur dein Wille sei mein Wille,

Dass ich jede Herzbegier

Und mein ganzes Denken stille,

Gott des Friedens, nur in dir!

 

5.) Wolken, die kein Wasser geben,

Schweben viele hin und her.

Sie vertrocknen nur das Leben,

Und das Herz bleibt öd und leer.

Aber wer in d e i n e n Gaben

Und in deiner Liebe ruht,

O, wie kann den andres laben?

Ist auch außer Dir ein Gut?

 

6.) Gold und Ehr' und Lust der Sinnen

Sind die Träber (a), sind nur Tand.

Wer die Perle will gewinnen,

Suche sie nicht in dem Sand!

Was die Welt begehrt und ehret,

Glänzet bloß auf kurze Zeit.

Aber was die Seele nähret,

Ist ein Schatz in Ewigkeit.

 

7.) Gott des Friedens, gib mir Frieden,

Dass der lange, schwere Streit

Siegreich in mir werd' entschieden,

Der mich mit mir selbst entzweit!

Gib mir jenen Schatz, der immer,

Hier und einst in jener Welt,

Mich erquicke, wenn in Trümmer

Alle Pracht der Erde fällt.

 

(a) unsichere, flatterhafte Menschen,

ungewisse Angelegenheiten

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Autor: Karl Philipp Conz

Melodie: O du Liebe meiner Liebe

oder: Unsre müden Augenlider

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Eine Auswahl geistlicher Gesänge

aus älterer und neuerer Zeit

bearbeitet von Albert Knapp

Archediakonus an der Stiftskirche zu Stuttgart

als Nachtrag zu dessen evangelischem Liederschatz

J. F. Steinkopfsche Buchhandlung

Stuttgart, 1841

Thema: Glaube, Kampf und Rechtfertigung

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Karl Philipp Conz, (* 1762, + 1827) war deutscher Literaturwissenschaftler, Dichter und verfasste evangelische Kirchenlieder.

Er erhielt seine Schulausbildung ab 1777 an der Blaubeurer Klosterschule und wechselte zwei Jahre später an die höhere Klosterschule nach Bebenhausen, um schließlich ab 1781 im Tübinger Stift zu studieren. Mit anderen Dichterfreunden gründete er den Schwäbischen Musenalmanach. Ab 1804 war er Professor für klassische Literatur, Poesie und Rhetorik in Tübingen.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º°´°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸

Karl Philipp Conz' Lieder/ Hymns

¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º°´°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸

 

Ach, wo strömt der Born des Lebens

Der Morgen jubelt, freudig zu Gott empor

Die Phantasie, des Himmels schönstes Kind

Gott des Friedens, gib mir Frieden

Wie um diese stillen Hügel noch die Abendsonne

 

 

526 views
2 faves
0 comments
Uploaded on October 17, 2017
Taken on October 14, 2017