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Mein Gott, wie freudig kann ich sterben

Photo: Herbst in Wiesbaden-Dotzheim, Gemarkung Im Himmelreich

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Mein Gott, wie freudig kann ich sterben

 

1.) Mein Gott, wie freudig kann ich sterben,

Weil ich der Welt gestorben bin.

Jetzt soll ich deinen Himmel erben,

So bleibt ja Sterben mein Gewinn.

Was Christi Tod erworben hat,

Das schenkt er uns durchs Wasserbad. (a)

 

2.) Ich hab ein rotes Meer gefunden,

Darin mein Pharao ersauft.

Ich bin in Christi roten Wunden

Auf Christi Kreuz und Tod getauft.

Sein Tod zeigt mir die Lebensbahn,

Den rechten Weg zum Himmel an.

 

3.) Mag doch nun eine Sintflut kommen,

In der die Welt zu Grunde geht.

Wen Gott in seinen Bund genommen,

Wer unter seinem Schutze steht,

Der trotzt, wie Noah, der Gefahr,

Wenn er nur in der Arche war.

 

4.) Wach auf! Tritt in ein neues Leben,

Mein Herz, wenn Jesus in dir lebt.

Er will dir neue Kräfte geben,

Wenn Adam (b) nur nicht widerstrebt.

Der dich noch immer sehr regiert,

Und zu verbotnen Früchten führt.

 

5.) Die Rebe muss am Stocke hangen,

Das Glied muss bei dem Haupte sein.

So kann man Saft und Kraft erlangen,

Ach, Pflanze dich in mich hinein,

Mein Heil, und bringe selbst in mir,

Was dir gefällt, und gut, herfür.

 

6.) Lass mich mein Fleisch ans Kreuze schlagen,

Weil du am Kreuz gestorben bist.

Und hilf mir alles Kreuze tragen,

Das mich von Tag zu Tage grüßt.

Bricht endlich auch der Abend ein,

So lass dein Grab mein Bette sein.

 

7.) Da leg ich mich an deine Seite,

Der ich dir hier am Herze lag.

Hilf nur, dass ich mich wohl bereite,

Vielleicht ist dies mein letzter Tag.

Lass mich im Sterben schlafen gehn,

Zum Leben mit dir auferstehn.

 

(a) durch die heilige Taufe

(b) Nach christlicher Vorstellung unterliegt jeder Mensch der Erbsünde, die durch den Sündenfall Adams auf ihn gekommen ist und erst durch Jesus Christus und seinen Opfertod am Kreuz aufgehoben wurde.

Ein Symbol für die noch nicht überwundene Erbsünde ist der alte Mensch, d.h. der Mensch, der noch der Erbsünde verhaftet ist. Dieser wird oft in der Person Adams oder Moses dargestellt.

Der durch Christi Opfertod erlöste Mensch ist der Neue Mensch oder der neue Adam.

 

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Autor: Georg Abraham Michaelis

Melodie: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende

oder: Wer nur den lieben Gott lässt walten

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M. Gottlob Klugens

Hymnopoeographia Silesiaca oder

historistorische Lebensbeschreibungen

Verlag: Johann Jacob Korn

Breslau, 1752

Thema: Tod und Ewigkeit

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Georg Abraham Michaelis (* 19. Februar 1686 in Raudten in Fürstentum Wolau, + 22. Mai 1724) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Kirchenlieddichter aus Schlesien.

Michaelis wurde als Sohn des Baders Jeremias Michael geboren und besuchte die Stadtschule seiner Heimatstadt. Anschließend wechselte er ins Gymnasium zu Görlitz, wo er unter dem Rektor Samuel Grosser (1664 bis 1736) lernte. Sein Studium begann Michaelis in Leipzig und war zwei Jahre lang Privatlehrer der Freiherrn von Schweinitz auf Rudelsdorf. 1708 wurde Michaelis zum Rektor der Stadtschule in Wolau berufen und übte gleichzeitig das Amt eines Pastors in Kleinausker und 14 abhängigen Dörfer aus.

Zwei Jahren später wurde er ins Amt des Pastor zu Röchlitz berufen und übernahm 1713 das Amt eines Diakons der Kirche Augsburgischer Konfession in Schweidnitz. 1714 rückte er in das Amt eines Archidiakons auf. Sein Sohn Johann Abraham Michaelis war ebenfalls Pastor in Schlesien.

Neben Kasualdichtungen veröffentlichte Michaelis in dem 1718 in Jauer erschienenen Werk 'Myrrhenberg und Weyhrauchhügel' eigene geistliche Lieder.

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Georg Abraham Michaelis' Lieder/ Hymns

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Drei in einem, eins in dreien

Gedenk an mich, so will ich denken

Mein Gott, wie freudig kann ich sterben, weil ich der Welt

O Gott der Götter dieser Erden

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Uploaded on October 26, 2015
Taken on October 25, 2015