amras_de
Ach Herr, hier lieg ich Armer
Photo: Balkone in Wiesbaden, Hessen
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Ach Herr, hier lieg ich Armer
1.) Ach Herr, hier lieg ich Armer
Vor deinem Gnadenthron.
Ich schreie, mein Erbarmer,
Ach, gib mir nicht den Lohn,
Den mir dein Zorn bestimmet
Und züchtige mich nicht,
Weil du noch bist ergrimmet. -
Geh doch nicht ins Gericht.
2.) Herr, sei mit mir in Gnaden,
Sieh meine Schwachheit an,
Und heile meinen Schaden,
Weil sonst kein Arzt nicht kann.
Es zittern meine Glieder
Und deiner Plage Joch
Drückt meine Seele nieder,
Ach, Herr, wie lange noch?
3.) Kehr dich zu meiner Bitte,
Errette meine Seel':
Hilf mir durch deine Güte,
Du Arzt in Israel!
Denn wolltest du mich töten,
So dächt' deiner nicht,
Weil in der Höllen Nöten
Dir auch kein Dank geschicht.
4.) Ich bin vom Seufzen müde,
Weil ich die ganze Nacht
Bei meinem Tränenliede
Mein Lager nass gemacht.
Mein Antlitz ist verfallen,
Vom Trauern ungestalt,
Die Angst macht mich vor allen
Noch vor den Jahren alt.
5.) Doch weiche, was mich kränket!
Gott hört mein Weinen schon,
Er hat sein Ohr gelenket
Von seinen Gnadenthron.
Mein Flehn ist durchgedrungen
Und mein Gebete hat
Den Höchsten selbst bezwungen,
Der vor so ferne trat. (a)
6.) Nun ich hab Gott zum Freunde.
So mag es immer gehn,
Es müssen meine Feinde
Mit Schanden nun bestehn.
Er schreckt und kehrt von dannen
Tod, Teufel, Höll' und Welt!
Wer wollte den verdammen,
Den Gottes Gnad erhält?
(a) der sich so lange abgewandt hatte
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Autor: Benjamin Schmolck
Melodie: Herzlich tut mich verlangen
oder: Lob Gott getrost mit Singen
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gefunden in:
Allgemeines und vollständiges
Evangelisches Gesangbuch
für die königl. preuß. schlesischen Lande
Druck und Verlag Wilhelm Gottl. Korn
Breslau, 1860
Liednummer 1538
Thema: Sünde, Buße und Umkehr
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Benjamin Schmolck, (* 21.12.1672 in Schweidnitz/Swidnica (Schlesien, heute Polen), + 12.02.1737 ebenda) war evangelisch-lutherischer Pfarrer und bekannt als Erbauungsschriftsteller.
Schmolck wurde 1702 Pfarrer an der Friedenskirche in Schweidnitz, einer der nach dem westfälischen Frieden nur drei verbliebenen evangelischen Kirchen in Schlesein, wo sein Wirken vor allem vom Kampf gegen die Gegenreformation gekennzeichnet war.
Seine Gemeinde umfasste 14.000 Gläubige, jährlich wurden 1500 Kinder getauft. Er dichtete etwa 1200 Lieder, die in 20 Sammlungen herausgegeben wurden, und verfasste zahlreiche Erbauungs- und Gebetbücher. Beeinflusst durch den Pietismus war er ein herausragender und bekannter Kirchenlieddichter von ungewöhnlicher Frömmigkeit, Standhaftigkeit und ausgeprägter Christusliebe, dessen Lieder die Betonung eines persönlichen Verhältnisses zu Gott in einem lebendigen Glauben mit der festen Verwurzelung im Grunde des lutherischen Bekenntnisses verband. Seine Lieder treffen einen volkstümlichen Ton, was ihre Beliebtheit und weite Verbreitung erklärt.
Das gegenwärtige 'Evangelische Gesangbuch' enthält fünf seiner Lieder, darunter 'Jesus soll die Losung sein' (EG 62), 'Schmückt das Fest mit Maien' (EG 135) und das allseits beliebte Sonntagslied 'Tut mir auf die schöne Pforte' (EG 166).
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Benjamin Schmolck (1672-1737) was a German Lutheran composer of hymns.
He was born as a pastor's son in Brauchitschdorf (Chróstnik), Silesia on December 21, 1672. After attending the gymnasium in Liegnitz (Legnica), he studied theology at the University of Leipzig from 1693 to 1697. In 1702 he was ordained as a deacon at the Protestant Church of Peace and in 1714 as the pastor of the Church of the Holy Trinity in Schweidnitz (Swidnica), where he stayed for the rest of his life. Influenced by the pietism movement he became the most popular hymn writer of his day. His compositions include 'My Jesus as Thou Wilt' and 'A faithful friend is wandering yonder'. Schmolck died in Schweidnitz on February 12, 1737.
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Ach Herr, hier lieg ich Armer
Photo: Balkone in Wiesbaden, Hessen
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Ach Herr, hier lieg ich Armer
1.) Ach Herr, hier lieg ich Armer
Vor deinem Gnadenthron.
Ich schreie, mein Erbarmer,
Ach, gib mir nicht den Lohn,
Den mir dein Zorn bestimmet
Und züchtige mich nicht,
Weil du noch bist ergrimmet. -
Geh doch nicht ins Gericht.
2.) Herr, sei mit mir in Gnaden,
Sieh meine Schwachheit an,
Und heile meinen Schaden,
Weil sonst kein Arzt nicht kann.
Es zittern meine Glieder
Und deiner Plage Joch
Drückt meine Seele nieder,
Ach, Herr, wie lange noch?
3.) Kehr dich zu meiner Bitte,
Errette meine Seel':
Hilf mir durch deine Güte,
Du Arzt in Israel!
Denn wolltest du mich töten,
So dächt' deiner nicht,
Weil in der Höllen Nöten
Dir auch kein Dank geschicht.
4.) Ich bin vom Seufzen müde,
Weil ich die ganze Nacht
Bei meinem Tränenliede
Mein Lager nass gemacht.
Mein Antlitz ist verfallen,
Vom Trauern ungestalt,
Die Angst macht mich vor allen
Noch vor den Jahren alt.
5.) Doch weiche, was mich kränket!
Gott hört mein Weinen schon,
Er hat sein Ohr gelenket
Von seinen Gnadenthron.
Mein Flehn ist durchgedrungen
Und mein Gebete hat
Den Höchsten selbst bezwungen,
Der vor so ferne trat. (a)
6.) Nun ich hab Gott zum Freunde.
So mag es immer gehn,
Es müssen meine Feinde
Mit Schanden nun bestehn.
Er schreckt und kehrt von dannen
Tod, Teufel, Höll' und Welt!
Wer wollte den verdammen,
Den Gottes Gnad erhält?
(a) der sich so lange abgewandt hatte
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Autor: Benjamin Schmolck
Melodie: Herzlich tut mich verlangen
oder: Lob Gott getrost mit Singen
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gefunden in:
Allgemeines und vollständiges
Evangelisches Gesangbuch
für die königl. preuß. schlesischen Lande
Druck und Verlag Wilhelm Gottl. Korn
Breslau, 1860
Liednummer 1538
Thema: Sünde, Buße und Umkehr
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Benjamin Schmolck, (* 21.12.1672 in Schweidnitz/Swidnica (Schlesien, heute Polen), + 12.02.1737 ebenda) war evangelisch-lutherischer Pfarrer und bekannt als Erbauungsschriftsteller.
Schmolck wurde 1702 Pfarrer an der Friedenskirche in Schweidnitz, einer der nach dem westfälischen Frieden nur drei verbliebenen evangelischen Kirchen in Schlesein, wo sein Wirken vor allem vom Kampf gegen die Gegenreformation gekennzeichnet war.
Seine Gemeinde umfasste 14.000 Gläubige, jährlich wurden 1500 Kinder getauft. Er dichtete etwa 1200 Lieder, die in 20 Sammlungen herausgegeben wurden, und verfasste zahlreiche Erbauungs- und Gebetbücher. Beeinflusst durch den Pietismus war er ein herausragender und bekannter Kirchenlieddichter von ungewöhnlicher Frömmigkeit, Standhaftigkeit und ausgeprägter Christusliebe, dessen Lieder die Betonung eines persönlichen Verhältnisses zu Gott in einem lebendigen Glauben mit der festen Verwurzelung im Grunde des lutherischen Bekenntnisses verband. Seine Lieder treffen einen volkstümlichen Ton, was ihre Beliebtheit und weite Verbreitung erklärt.
Das gegenwärtige 'Evangelische Gesangbuch' enthält fünf seiner Lieder, darunter 'Jesus soll die Losung sein' (EG 62), 'Schmückt das Fest mit Maien' (EG 135) und das allseits beliebte Sonntagslied 'Tut mir auf die schöne Pforte' (EG 166).
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Benjamin Schmolck (1672-1737) was a German Lutheran composer of hymns.
He was born as a pastor's son in Brauchitschdorf (Chróstnik), Silesia on December 21, 1672. After attending the gymnasium in Liegnitz (Legnica), he studied theology at the University of Leipzig from 1693 to 1697. In 1702 he was ordained as a deacon at the Protestant Church of Peace and in 1714 as the pastor of the Church of the Holy Trinity in Schweidnitz (Swidnica), where he stayed for the rest of his life. Influenced by the pietism movement he became the most popular hymn writer of his day. His compositions include 'My Jesus as Thou Wilt' and 'A faithful friend is wandering yonder'. Schmolck died in Schweidnitz on February 12, 1737.
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