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Ach Herr, wie lange willst du mein

Photo: Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland

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Ach Herr, wie lange willst du mein

 

1.) Ach Herr, wie lange willst du mein

So gar vergessen? Sieh darein!

Wie lange doch verbirgest du

Dein Antlitz vor mir immerzu?

 

2.) Wie lange soll ich sorgen noch

In meiner Seele? Merke doch!

Wie lange soll ich ängsten mich

In meinem Herzen innerlich?

 

3.) Wie lange soll sich denn mein Feind

Noch über mich erheben heint? (a)

Wie lange soll der lose Mann

Mir Sorg' und Plage legen an?

 

4.) Schau doch, und höre gnädig her,

Herr, mein Gott, du weißt mein Begehr'.

Erleuchte meiner Augen Licht,

Dass ich im Tod entschlafe nicht.

 

5.) Dass nicht mein Feind rühm' und sich freu,

Dass er mein' mächtig worden sei,

Und meiner Widersacher Schar,

Dass ich danieder liege gar.

 

6.) Ich hoffe aber drauf gerüst',

Dass du, mein Gott, so gnädig bist.

Mein Herz erfreut sich in dem Herrn,

Dass er den Seinen hilft so gern.

 

7.) Ich will dem Herrn mein Leben lang

Von Herzensgrunde sagen Dank.

Ihm singen soll mein Mund und Mut,

Dass er so wohl noch an mir tut.

 

(a) alte Form vor heute

 

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Autor: Johann Neukrantz

Melodie: Eigene Melodie/ohne Angaben

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Der Text wurde von mir behutsam, soweit

es die Strophenform und der Endreim zu-

ließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen

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gefunden in:

Das deutsche evangelische Kirchenlied

des siebzehnten Jahrhunderts

Herausgegeben von Albert Fischer und W. Tümpel

Zweiter Band

Druck und Verlag C. Bertelsmann

Gütersloh, 1905

Liednummer 179

Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost

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Gegenstand: Psalm Nr. 13

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Johann Neukrantz, (*11. April 1602 in Rostock; † 21. März 1654), war lutherischer Pfarrer und Kirchenlieddichter. Er wurde als Sohn eines Kantors geboren, besuchte in Stralsund die Schule, um dann vier Jahre lang auf der Universität Greifswald evangelische Theologie, Wissenschaften, Sprachen und Künste zu studieren. Des Vaters Tod nötigte ihn zur Rückkehr nach Rostock, wo er seine mittellose Mutter und zwei Schwestern unterstützte, in dem er als Hauslehrer und Organist arbeitete. Ein Schulfreund, den Geschäfte nach Hamburg riefen, nahm ihn auf seine Fahrt mit, wobei der Freund erkrankte und starb. Neukrantz verdingte sich auch hier als Lehrer und Organist, aufgrund seines Studium durfte er auch die Kirchenkanzel besteigen, um zu predigen. Bereits nach zwei Jahren übertrug man ihn 1629 das Pastorat zu Kirchwärder, einem der sog. Vierlande im Amte Bergedorf bei Hamburg. In seinem Amt war er außerordentliche beliebt, so war unter seinen näheren Freunden der bedeutendste der bekannteste Kirchenlieddichter Hamburgs Johann Rist, Pastor zu Wedel. Mit ihn verband ihn treue evangelische Gesinnung und gleiche Neigung zu Dicht- und Musikkunst. 1746 verlor Neukrantz bei einem Brand in seinem Pfarrhaus alle Manuskripte und seine große Bibliothek; er selbst konnte sich mit seiner zweiten Frau und 19 Kindern retten. Seinen freudigen Lebensmut konnten solche Schicksalsschläge nicht dämpfen, ein Jahr später konnte er das neuerbaute Pfarrhaus beziehen. 1648, anlässlich eines verheerenden Sturmwetters erschien sein 'Wohlgemeinter Bußwecker', ihm folgte das Werk 'König Davids neubesaitetes Psalterspiel, am anmuthige Singweisen gesetzet' und sein 'Weihnachtsgesänglein'. Infolge einer bei schlechtem Wetter im Freien gehaltenen Leichenpredigt erkrankte Neukrantz schwer und starb 1654. Die ab 1904 in Gütersloh von Albert Fischer herausgegebene Sammlung 'Das deutsche Kirchenlied' enthält vier Lieder von ihm.

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Johann Neukrantz' Lieder/ Hymns

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Buß- und Bettag

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Sichre Seele, schläfst du noch

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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned

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Ach Herr, wie lange willst du mein so gar vergessen

Das alte Jahr ist hin, das neu ist angefangen

Wie schön klingt nunmehr überall

Wir danken dir von Herzen, du großer Herr

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Uploaded on September 26, 2014
Taken on November 27, 2014