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Was klagst du, mein Gemüte
Photo: Garten in Irland
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Was klagst du, mein Gemüte
1.) Was klagst du, mein Gemüte,
Bei deinem Kreuzesjoch,
Da doch des Herren Güte
Und Liebe währet noch?
Der höret ja dein Schreien,
Der siehet all dein Leid
Und wird dich schon erfreuen,
Wenn kommt die rechte Zeit.
2.) Er hat ja nie verlassen
Ein Herz, das ihn geliebt.
Gott züchtiget mit Maßen
Und wenn er dich betrübt,
So ist's zu deinem Besten,
Das glaube nur, gemeint,
Und wenn die Not am größten,
Ist er dein nächster Freund.
3.) Die Trübsal wehrt den Sünden,
Sie flammt die Seufzer an,
Dann lässt Gott recht empfinden,
Wie sein Wort trösten kann.
Die Trübsal lehrt verachten,
Was auf der Erde ist,
Und nach dem Himmel trachten,
Wo dein Herr Jesus Christ.
4.) Wer nie ein Kreuz getragen,
Der kann mit keinem Recht
Von sich auf Erden sagen,
Dass er sei Christi Knecht.
Man sieht im Kreuz und Leiden
Des Herren Jesu Bild. -
Die Welt hält viel von Freuden,
Ist gottlos, frech und wild.
5.) Durch Trübsal muss man dringen
Ins Reich der Seligkeit,
Wo, nach dem Kampf und Ringen,
Die Krone liegt bereit.
Was sind doch deine Schmerzen,
Die du hier dulden musst?
(Ach, nimm es recht zu Herzen!)
Schau auf die Himmelslust!
6.) Lass die Verdammten ächzen,
Die in der Hölle sein
Und stets nach Troste lechzen,
Von wegen großer Pein.
Du aber wirst noch lachen,
Wenn Gott dein Angesicht
Wird frei von Tränen machen,
Im schönen Himmelslicht.
7.) Ich warte mit Verlangen
Auf diesen Freudentag,
An dem ich recht umfangen
Den süßen Jesum mag,
Der mich recht wird ergötzen
Nach ausgestandnem Schmerz
Mit lauter Himmelsschätzen.
Des tröste dich, mein Herz!
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Autor: Johann Samuel Adami
Melodie: Valet will ich dir geben
oder: Lob Gott getrost mit singen
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gefunden in:
Sammlung der vorzüglichsten Lieder
für Kirche, Schule und Haus
verlegt bei Samuel Elsner, Berlin, 1832
Liednummer 1811
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Johann Samuel Adami, Synonym Misander, (* 21. Oktober 1638 in Dresden; † 13. März 1713 in Pretzschendorf/Erzgebirge) war ein deutscher Theologe, Schriftsteller und Sprachforscher.
Johann Samuel Adami wurde als Sohn eines Rechtsanwalts 1638 in Dresden geboren. Seine Vorbildung erhielt er an der dortigen Kreuzschule, welche er etliche Jahre als Currentschüler besuchte und an der er Alumnus des Gymnasiums wurde. Als er ein Studium in Leipzig aufnahm, verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit Famulusdiensten und Unterrichtsstunden. An der Universität hörte er philosophische und theologische Vorlesungen. Daraufhin wurde er 1661 wieder an die Kreuzschule gerufen, die er fünf Jahre als Regens verwaltete und während dieser Zeit erwarb er in Wittenberg 1664 den akademischen Grad eines Magisters. 1667 wurde er Stellvertreter des Pfarrers in Rabenau bei Tharandt, 1672 erhielt er eine eigene Pfarrstelle in Pretzschendorf, wo er am 13. März 1713 verstarb.
Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer widmete er sich der schriftstellerischen Tätigkeit. In seinen Schriften pflegte er sich Misander zu nennen. Adami dichtete ein geistliches Lied, das in das Breslauer Gesangbuch des 18. Jahrhunderts Aufnahme fand. Seine Schriften, die einen erbaulichen und teils praktisch theologischen Charakter hatten, sind heute nur noch von historischem Wert. Dabei sucht Adami erbauliche Schriften zu kompilieren und nebenher auch auf das literarische Leben einzuwirken. So kennt man Adami später als Dichter von Kirchenliedern und als Übersetzer der Satiren des Persius (1674).
Sein Hauptwerk sind die Deliciae (Ergötzlichkeiten), eine Realiensammlung, die, geordnet nach dem kirchlichen Festkalender, vor allem Predigtzwecken dienen sollte und zahlreiche ‚Historien, Sinnbilder und Gleichnisse’ enthält. Zu Adamis Lebzeiten sollen 73 von ihm verfasste Druckwerke erschienen sein, darunter geistliche und profane Traktate, Predigten und Leichabdankungen sowie berufspraktische Schriften für die Hand des Pastors. Die Adressaten von Adamis Schriften sind nicht ausschließlich Gelehrte, sondern auch nicht vorgebildete Leser, die ans Selbststudium herangeführt werden sollen.
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Was klagst du, mein Gemüte
Photo: Garten in Irland
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Was klagst du, mein Gemüte
1.) Was klagst du, mein Gemüte,
Bei deinem Kreuzesjoch,
Da doch des Herren Güte
Und Liebe währet noch?
Der höret ja dein Schreien,
Der siehet all dein Leid
Und wird dich schon erfreuen,
Wenn kommt die rechte Zeit.
2.) Er hat ja nie verlassen
Ein Herz, das ihn geliebt.
Gott züchtiget mit Maßen
Und wenn er dich betrübt,
So ist's zu deinem Besten,
Das glaube nur, gemeint,
Und wenn die Not am größten,
Ist er dein nächster Freund.
3.) Die Trübsal wehrt den Sünden,
Sie flammt die Seufzer an,
Dann lässt Gott recht empfinden,
Wie sein Wort trösten kann.
Die Trübsal lehrt verachten,
Was auf der Erde ist,
Und nach dem Himmel trachten,
Wo dein Herr Jesus Christ.
4.) Wer nie ein Kreuz getragen,
Der kann mit keinem Recht
Von sich auf Erden sagen,
Dass er sei Christi Knecht.
Man sieht im Kreuz und Leiden
Des Herren Jesu Bild. -
Die Welt hält viel von Freuden,
Ist gottlos, frech und wild.
5.) Durch Trübsal muss man dringen
Ins Reich der Seligkeit,
Wo, nach dem Kampf und Ringen,
Die Krone liegt bereit.
Was sind doch deine Schmerzen,
Die du hier dulden musst?
(Ach, nimm es recht zu Herzen!)
Schau auf die Himmelslust!
6.) Lass die Verdammten ächzen,
Die in der Hölle sein
Und stets nach Troste lechzen,
Von wegen großer Pein.
Du aber wirst noch lachen,
Wenn Gott dein Angesicht
Wird frei von Tränen machen,
Im schönen Himmelslicht.
7.) Ich warte mit Verlangen
Auf diesen Freudentag,
An dem ich recht umfangen
Den süßen Jesum mag,
Der mich recht wird ergötzen
Nach ausgestandnem Schmerz
Mit lauter Himmelsschätzen.
Des tröste dich, mein Herz!
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Autor: Johann Samuel Adami
Melodie: Valet will ich dir geben
oder: Lob Gott getrost mit singen
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gefunden in:
Sammlung der vorzüglichsten Lieder
für Kirche, Schule und Haus
verlegt bei Samuel Elsner, Berlin, 1832
Liednummer 1811
Thema: Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Johann Samuel Adami, Synonym Misander, (* 21. Oktober 1638 in Dresden; † 13. März 1713 in Pretzschendorf/Erzgebirge) war ein deutscher Theologe, Schriftsteller und Sprachforscher.
Johann Samuel Adami wurde als Sohn eines Rechtsanwalts 1638 in Dresden geboren. Seine Vorbildung erhielt er an der dortigen Kreuzschule, welche er etliche Jahre als Currentschüler besuchte und an der er Alumnus des Gymnasiums wurde. Als er ein Studium in Leipzig aufnahm, verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit Famulusdiensten und Unterrichtsstunden. An der Universität hörte er philosophische und theologische Vorlesungen. Daraufhin wurde er 1661 wieder an die Kreuzschule gerufen, die er fünf Jahre als Regens verwaltete und während dieser Zeit erwarb er in Wittenberg 1664 den akademischen Grad eines Magisters. 1667 wurde er Stellvertreter des Pfarrers in Rabenau bei Tharandt, 1672 erhielt er eine eigene Pfarrstelle in Pretzschendorf, wo er am 13. März 1713 verstarb.
Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer widmete er sich der schriftstellerischen Tätigkeit. In seinen Schriften pflegte er sich Misander zu nennen. Adami dichtete ein geistliches Lied, das in das Breslauer Gesangbuch des 18. Jahrhunderts Aufnahme fand. Seine Schriften, die einen erbaulichen und teils praktisch theologischen Charakter hatten, sind heute nur noch von historischem Wert. Dabei sucht Adami erbauliche Schriften zu kompilieren und nebenher auch auf das literarische Leben einzuwirken. So kennt man Adami später als Dichter von Kirchenliedern und als Übersetzer der Satiren des Persius (1674).
Sein Hauptwerk sind die Deliciae (Ergötzlichkeiten), eine Realiensammlung, die, geordnet nach dem kirchlichen Festkalender, vor allem Predigtzwecken dienen sollte und zahlreiche ‚Historien, Sinnbilder und Gleichnisse’ enthält. Zu Adamis Lebzeiten sollen 73 von ihm verfasste Druckwerke erschienen sein, darunter geistliche und profane Traktate, Predigten und Leichabdankungen sowie berufspraktische Schriften für die Hand des Pastors. Die Adressaten von Adamis Schriften sind nicht ausschließlich Gelehrte, sondern auch nicht vorgebildete Leser, die ans Selbststudium herangeführt werden sollen.
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