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Liebster Vater, ich dein Kind
Photo: Skulpturen in den Bürgergärten, Lübeck
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Liebster Vater, ich dein Kind
1.) Liebster Vater, ich dein Kind,
Komm zu dir geeilet,
Weil ich sonsten niemand find,
Der mich Armen heilet.
Meine Wunden sind sehr groß,
Groß sind meine Sünden,
Mach mich von denselben los, -
Lass mich Gnade finden.
2.) Führst du väterlich Geschlecht,
Hast du Vatersitten,
Ei, so hab ich Kinderrecht
Und darf kühnlich bitten.
Denn den Kindern stehet frei,
Väter anzuflehen.
Vater, deine Vatertreu
Lass mich Armen sehen!
3.) Liebster Vater, willst du dich
Vater lassen nennen,
So musst du auch lassen mich
Vatersinn erkennen.
Denn das wäre viel zu schlecht
Bloßen Namen führen,
Und nicht tun nach Vaterrecht,
Was sich will gebühren.
4.) Nun so nimm dich meiner an,
Wie die Väter pflegen:
Meine Buß- und Tränenbahn
Lass dich doch bewegen!
Meine Sünden bringen Schmerz,
Die ich hab begangen.
Ach, du liebes Vaterherz,
Lass mich Gnad erlangen!
5.) Hast du doch in deinem Wort
Gnade mir versprochen.
Lass mich an der Gnadenpfort
Nicht vergeblich pochen:
Lass der matten Seufzer Stärk
Durch die Wolken dringen,
Und von deinem Himmelsberg
Mir Genade bringen.
6.) Ich lass doch nie eher ab,
Bis du mir gewähret
Gnade, Die ich von dir hab
Inniglich begehret.
Segne mich, ich lasse dich
Eher nicht: Ich hange
Wie die Klett' am Kleid,
Bis ich Gnad von dir erlange.
7.) Du bist Gott und heißest gut,
Weil du Guttat übest,
Und gleichwie ein Vater tut,
Deine Kinder liebest.
Dieser Guttat lass mich auch,
Vaterherz genießen,
Lass auf mich nach deinem Brauch
Deine Gnade fließen!
8.) Ach, verzeih mir, ach, vergib,
Was ich missgehandelt.
Weil ich nach der Sünden Trieb
Oftermals gewandelt.
Meine Sünden ich versenk,
Herr, in deine Wunden.
Ach, derselben nicht gedenk,
Lass sie sein verschwunden.
9.) Klagt mich mein Gewissen an,
Und will mich verdammen.
Will der schwarze Höllenmann
Dich zur Rach' anflammen,
Ei, so denke mit Geduld,
Dass ich Staub und Aschen,
Und dass mich von deiner Schuld
Hab dein Blut gewaschen.
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Autor: Heinrich Moller
Melodie: Meinen Jesus lass ich nicht
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Neuvermehrtes und wohleingerichtetes
Naumburgisches Gesang-Buch
Darinnen die erbaulichen Lieder Lutheri,
Gerhardi und anderer geistreicher Männer
[von Joh. Martinus Schamelius]
Druck und Verlag Balthasar Bossögel
Naumburg 1735
Liednummer 361
Thema: Sünde, Buße und Umkehr
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Heinrich Moller (auch Möller oder Müller; * 12. April 1530 in Hamburg; † 26. November 1589 ebenda) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter.
Als Kind des Senators Joachim Moller, in die berühmte Hamburger Familie Moller vom Hirsch geboren, immatrikulierte er sich 1546 an der Universität Wittenberg. Dabei kam er mit Philipp Melanchthon in Kontakt, der ihn vor allem zu seinen bevorzugten Studien der orientalischen Sprachen anleitete. Nachdem er 1551 den akademischen Grad eines Magisters erworben hatte, ging er zunächst zurück nach Hamburg.
1554 kehrte er nach Wittenberg zurück und unterrichtete in der philosophischen Fakultät, ohne eine feste Anstellung zu finden, weswegen er kurzzeitig 1559 für den Grafen von Nassau arbeitete. Auf Bemühen Melanchthons erhielt er an der Universität Wittenberg 1560 eine Stelle als Professor der hebräischen Sprache und wurde durch eine höhere Besoldung dazu verpflichtet, auch Theologie zu unterrichten. An der philosophischen Fakultät übernahm er 1562 das Dekanat und bekleidete das Rektorat der Akademie 1565 und 1573. 1570 promovierte er zum Doktor der Theologie. 1574 ging er nach Hamburg zurück, weil er in den theologischen Streitigkeiten nach dem Tod Martin Luthers seine Ämter verloren hatte. In seiner Vaterstadt trieb neben theologischen auch medizinische Studien. Dies versetzte ihn in die Lage als Arzt zu arbeiten, welche Tätigkeit er bis zu seinem Tod ausübte.
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Heinrich Mollers Lieder/ Hymns
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Hilf Gott, dass mirs gelinge, du edler Schöpfer mein
In diesem Lied wirst verstan
Liebster Vater, ich dein Kind, komm zu dir geeilet
Mein Herz, das mag nicht Ruhe han
Liebster Vater, ich dein Kind
Photo: Skulpturen in den Bürgergärten, Lübeck
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Liebster Vater, ich dein Kind
1.) Liebster Vater, ich dein Kind,
Komm zu dir geeilet,
Weil ich sonsten niemand find,
Der mich Armen heilet.
Meine Wunden sind sehr groß,
Groß sind meine Sünden,
Mach mich von denselben los, -
Lass mich Gnade finden.
2.) Führst du väterlich Geschlecht,
Hast du Vatersitten,
Ei, so hab ich Kinderrecht
Und darf kühnlich bitten.
Denn den Kindern stehet frei,
Väter anzuflehen.
Vater, deine Vatertreu
Lass mich Armen sehen!
3.) Liebster Vater, willst du dich
Vater lassen nennen,
So musst du auch lassen mich
Vatersinn erkennen.
Denn das wäre viel zu schlecht
Bloßen Namen führen,
Und nicht tun nach Vaterrecht,
Was sich will gebühren.
4.) Nun so nimm dich meiner an,
Wie die Väter pflegen:
Meine Buß- und Tränenbahn
Lass dich doch bewegen!
Meine Sünden bringen Schmerz,
Die ich hab begangen.
Ach, du liebes Vaterherz,
Lass mich Gnad erlangen!
5.) Hast du doch in deinem Wort
Gnade mir versprochen.
Lass mich an der Gnadenpfort
Nicht vergeblich pochen:
Lass der matten Seufzer Stärk
Durch die Wolken dringen,
Und von deinem Himmelsberg
Mir Genade bringen.
6.) Ich lass doch nie eher ab,
Bis du mir gewähret
Gnade, Die ich von dir hab
Inniglich begehret.
Segne mich, ich lasse dich
Eher nicht: Ich hange
Wie die Klett' am Kleid,
Bis ich Gnad von dir erlange.
7.) Du bist Gott und heißest gut,
Weil du Guttat übest,
Und gleichwie ein Vater tut,
Deine Kinder liebest.
Dieser Guttat lass mich auch,
Vaterherz genießen,
Lass auf mich nach deinem Brauch
Deine Gnade fließen!
8.) Ach, verzeih mir, ach, vergib,
Was ich missgehandelt.
Weil ich nach der Sünden Trieb
Oftermals gewandelt.
Meine Sünden ich versenk,
Herr, in deine Wunden.
Ach, derselben nicht gedenk,
Lass sie sein verschwunden.
9.) Klagt mich mein Gewissen an,
Und will mich verdammen.
Will der schwarze Höllenmann
Dich zur Rach' anflammen,
Ei, so denke mit Geduld,
Dass ich Staub und Aschen,
Und dass mich von deiner Schuld
Hab dein Blut gewaschen.
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Autor: Heinrich Moller
Melodie: Meinen Jesus lass ich nicht
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Neuvermehrtes und wohleingerichtetes
Naumburgisches Gesang-Buch
Darinnen die erbaulichen Lieder Lutheri,
Gerhardi und anderer geistreicher Männer
[von Joh. Martinus Schamelius]
Druck und Verlag Balthasar Bossögel
Naumburg 1735
Liednummer 361
Thema: Sünde, Buße und Umkehr
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Heinrich Moller (auch Möller oder Müller; * 12. April 1530 in Hamburg; † 26. November 1589 ebenda) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter.
Als Kind des Senators Joachim Moller, in die berühmte Hamburger Familie Moller vom Hirsch geboren, immatrikulierte er sich 1546 an der Universität Wittenberg. Dabei kam er mit Philipp Melanchthon in Kontakt, der ihn vor allem zu seinen bevorzugten Studien der orientalischen Sprachen anleitete. Nachdem er 1551 den akademischen Grad eines Magisters erworben hatte, ging er zunächst zurück nach Hamburg.
1554 kehrte er nach Wittenberg zurück und unterrichtete in der philosophischen Fakultät, ohne eine feste Anstellung zu finden, weswegen er kurzzeitig 1559 für den Grafen von Nassau arbeitete. Auf Bemühen Melanchthons erhielt er an der Universität Wittenberg 1560 eine Stelle als Professor der hebräischen Sprache und wurde durch eine höhere Besoldung dazu verpflichtet, auch Theologie zu unterrichten. An der philosophischen Fakultät übernahm er 1562 das Dekanat und bekleidete das Rektorat der Akademie 1565 und 1573. 1570 promovierte er zum Doktor der Theologie. 1574 ging er nach Hamburg zurück, weil er in den theologischen Streitigkeiten nach dem Tod Martin Luthers seine Ämter verloren hatte. In seiner Vaterstadt trieb neben theologischen auch medizinische Studien. Dies versetzte ihn in die Lage als Arzt zu arbeiten, welche Tätigkeit er bis zu seinem Tod ausübte.
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Heinrich Mollers Lieder/ Hymns
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Hilf Gott, dass mirs gelinge, du edler Schöpfer mein
In diesem Lied wirst verstan
Liebster Vater, ich dein Kind, komm zu dir geeilet
Mein Herz, das mag nicht Ruhe han