Das Treppenhaus des Büro- und Pförtnergebäudes am Eingang zum Westhafen
Hinter dem Güterbahnhof erstreckt sich der riesige Westhafen, Westhafenstraße 1-3 und Beusselstraße 44K, der über den Hohenzollernkanal, den Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal und den Westhafenkanal an die deutschen Binnenwasserstraßen angeschlossen ist. Die Verwaltungs- und Speichergebäude an den drei Hafenbecken sind in der Industrielandschaft weithin sichtbar. Mit den architektonisch und technisch anspruchsvollen Lager- und Umschlageinrichtungen und dem durchdachten betriebstechnischen Konzept zeugt der Westhafen von der großen Bedeutung, die der Schiffsverkehr im 20. Jahrhundert für die Versorgung der deutschen Hauptstadt besaß. Der 1923 in Betrieb genommene Hafen war ein wichtiger Baustein für die Entwicklung des Industriestandorts Berlin. Seine Entstehungsgeschichte reicht bis ins Jahr 1895 zurück, als die Berliner Kaufmannschaft den Magistrat aufforderte, im Osten und Westen zwei große Häfen zu schaffen: Die alten Hafenanlagen am Landwehrkanal und am Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal waren viel zu klein, um den Warentransport bewältigen zu können, außerdem fehlten Speicher- und Lagergebäude sowie Kräne zum Be- und Entladen der Schiffe. Der Berliner Magistrat beschloss den Bau von Großhäfen in Stralau an der Oberspree und in Plötzensee am Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal. Während der Osthafen bereits 1913 eröffnet wurde, verzögerte sich der Bau des Westhafens durch Grunderwerbsverhandlungen und Streitigkeiten mit der Eisenbahnverwaltung. Erst musste das Gelände des 1865 gegründeten evangelischen Johannesstifts aufgekauft werden. (2) Das kirchliche Heim zog 1910 nach Spandau. 1914 konnte endlich mit dem Bodenaushub begonnen werden. Die Gesamtplanung und Oberbauleitung oblag Friedrich Krause, dem Stadtbaurat für Tiefbau, während der angesehene Architekt Richard Wolffenstein mit der Gestaltung der Fassaden beauftragt wurde. Die Ausarbeitung der Grundrisse übernahm Architekt Lorenz. Die Arbeiten schritten anfangs zügig voran, mussten dann aber im Ersten Weltkrieg unterbrochen werden. Erst 1923 nahm der Westhafen mit zwei Becken, Verwaltungsgebäude, fünf Speichern, Casino und kleineren technischen Bauten seinen Betrieb auf. Der Güterumschlag wuchs rasch an, sodass schon 1924-27 eine Erweiterung mit einem dritten Hafenbecken und neun weiteren Lagergebäuden ausgeführt wurde. Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Westhafen der zweitgrößte Binnenhafen Deutschlands. Friedrich Krause und Richard Wolffenstein schufen eine eigenständige Hafenstadt, die bis heute nichts von ihrer beeindruckenden architektonischen Geschlossenheit und betriebstechnischen Funktionalität verloren hat. Die Hafenbecken und Gebäude sind nach einem regelmäßigen Grundriss angeordnet. Um das mittlere Becken, das den Kern der Hafenanlage bildet, sind die Verwaltungszentrale, das Casino, drei Lagerhallen und der Getreidespeicher gruppiert, während der Zollspeicher die westliche Landspitze des Hafengeländes besetzt. Alle Fassaden sind einheitlich mit dunkelvioletten Eisenklinkern verblendet, wobei der sparsam eingesetzte Dekor aus hellem Muschelkalk für einen farbigen Kontrast sorgt. Das sockelartige Erdgeschoss, verkleidet mit Granit oder Muschelkalk, wirkt schwer und wuchtig. Die Fassadengestaltung entspricht der Entstehungszeit der ersten Pläne um 1910, als eine Versachlichung im Industriebau eintrat. Um den betriebstechnisch und stadträumlich wichtigen Gebäuden eine monumentale Erscheinung zu verleihen, benutzte Richard Wolffenstein neoklassizistische Motive wie Kolossalblenden, Lisenen, Thermenfenster, Dreiecksgiebel, Zwerchhäuser, Gauben und Gesimse
Auf Tour mit
de.wikipedia.org/wiki/Westhafen_(Berlin)
www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/liste_karte_datenb...
Das Treppenhaus des Büro- und Pförtnergebäudes am Eingang zum Westhafen
Hinter dem Güterbahnhof erstreckt sich der riesige Westhafen, Westhafenstraße 1-3 und Beusselstraße 44K, der über den Hohenzollernkanal, den Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal und den Westhafenkanal an die deutschen Binnenwasserstraßen angeschlossen ist. Die Verwaltungs- und Speichergebäude an den drei Hafenbecken sind in der Industrielandschaft weithin sichtbar. Mit den architektonisch und technisch anspruchsvollen Lager- und Umschlageinrichtungen und dem durchdachten betriebstechnischen Konzept zeugt der Westhafen von der großen Bedeutung, die der Schiffsverkehr im 20. Jahrhundert für die Versorgung der deutschen Hauptstadt besaß. Der 1923 in Betrieb genommene Hafen war ein wichtiger Baustein für die Entwicklung des Industriestandorts Berlin. Seine Entstehungsgeschichte reicht bis ins Jahr 1895 zurück, als die Berliner Kaufmannschaft den Magistrat aufforderte, im Osten und Westen zwei große Häfen zu schaffen: Die alten Hafenanlagen am Landwehrkanal und am Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal waren viel zu klein, um den Warentransport bewältigen zu können, außerdem fehlten Speicher- und Lagergebäude sowie Kräne zum Be- und Entladen der Schiffe. Der Berliner Magistrat beschloss den Bau von Großhäfen in Stralau an der Oberspree und in Plötzensee am Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal. Während der Osthafen bereits 1913 eröffnet wurde, verzögerte sich der Bau des Westhafens durch Grunderwerbsverhandlungen und Streitigkeiten mit der Eisenbahnverwaltung. Erst musste das Gelände des 1865 gegründeten evangelischen Johannesstifts aufgekauft werden. (2) Das kirchliche Heim zog 1910 nach Spandau. 1914 konnte endlich mit dem Bodenaushub begonnen werden. Die Gesamtplanung und Oberbauleitung oblag Friedrich Krause, dem Stadtbaurat für Tiefbau, während der angesehene Architekt Richard Wolffenstein mit der Gestaltung der Fassaden beauftragt wurde. Die Ausarbeitung der Grundrisse übernahm Architekt Lorenz. Die Arbeiten schritten anfangs zügig voran, mussten dann aber im Ersten Weltkrieg unterbrochen werden. Erst 1923 nahm der Westhafen mit zwei Becken, Verwaltungsgebäude, fünf Speichern, Casino und kleineren technischen Bauten seinen Betrieb auf. Der Güterumschlag wuchs rasch an, sodass schon 1924-27 eine Erweiterung mit einem dritten Hafenbecken und neun weiteren Lagergebäuden ausgeführt wurde. Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Westhafen der zweitgrößte Binnenhafen Deutschlands. Friedrich Krause und Richard Wolffenstein schufen eine eigenständige Hafenstadt, die bis heute nichts von ihrer beeindruckenden architektonischen Geschlossenheit und betriebstechnischen Funktionalität verloren hat. Die Hafenbecken und Gebäude sind nach einem regelmäßigen Grundriss angeordnet. Um das mittlere Becken, das den Kern der Hafenanlage bildet, sind die Verwaltungszentrale, das Casino, drei Lagerhallen und der Getreidespeicher gruppiert, während der Zollspeicher die westliche Landspitze des Hafengeländes besetzt. Alle Fassaden sind einheitlich mit dunkelvioletten Eisenklinkern verblendet, wobei der sparsam eingesetzte Dekor aus hellem Muschelkalk für einen farbigen Kontrast sorgt. Das sockelartige Erdgeschoss, verkleidet mit Granit oder Muschelkalk, wirkt schwer und wuchtig. Die Fassadengestaltung entspricht der Entstehungszeit der ersten Pläne um 1910, als eine Versachlichung im Industriebau eintrat. Um den betriebstechnisch und stadträumlich wichtigen Gebäuden eine monumentale Erscheinung zu verleihen, benutzte Richard Wolffenstein neoklassizistische Motive wie Kolossalblenden, Lisenen, Thermenfenster, Dreiecksgiebel, Zwerchhäuser, Gauben und Gesimse
Auf Tour mit
de.wikipedia.org/wiki/Westhafen_(Berlin)
www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/liste_karte_datenb...