Back to photostream

Chindlifrässerbrunnen / Kindlifresserbrunnen ( Brunnen / Fontaine ) auf dem Kornhausplatz in der Stadt / Altstadt Bern im Kanton Bern in der Schweiz

Chindlifrässerbrunnen / Kindlifresserbrunnen ( Brunnen ) auf dem Kornhausplatz in der

Stadt / Altstadt Bern im Kanton Bern in der Schweiz

.

.

.

**************************************************************************************************************

**************************************************************************************************************

 

K i n d l i f r e s s e r b r u n n e n B e r n

 

**************************************************************************************************************

**************************************************************************************************************

.

.

.

Der Chindlifrässerbrunnen - Kindlifresserbrunnen steht auf dem Kornhausplatz in der Stadt -

Altstadt Bern im Kanton Bern der Schweiz

.

.

.

Der Kindlifresserbrunnen steht auf dem Kornhausplatz in Bern und gehört zu den Berner

Altstadtbrunnen aus dem 16. Jahrhundert.

 

Er wurde 1545 - 1546 von Hans Gieng an Stelle eines h.ölzernen Brunnens aus dem 15. Jahr-

hundert errichtet. Ursprünglich nannte man ihn Platzbrunnen; der heutige Name ist erstmals

1.6.6.6 belegt.

 

Die Brunnenfigur ist ein sitzender Oger, der gerade ein nacktes Kind verschlingt. An seiner

Seite befindet sich ein Sack, in dem noch weitere Kinder stecken. Da der Riese einen spitzen

Hut trägt, der an einen Judenhut erinnert, wurde darüber spekuliert, ob er einen Juden dar-

stellen und an einen angeblichen Ritualmord erinnern sollte.

 

Nach anderen Theorien stelle die Brunnenfigur den griechischen Gott Kronos dar. Wahrschein-

lich handelt es sich aber lediglich um eine Fastnachtsfigur, mit der man ungehorsame Kinder

einschüchterte.

 

Um den Fuss der Brunnensäule verläuft ein Fries, der einen Kriegszug bewaffneter Bären dar-

stellt, zu denen u.a. ein P.feifer und ein T.rommler gehören. Das F.ries wurde von H.ans R.udolf

M.anuel entworfen.

.

.

.

**************************************************************************************************************

.

.

.

Der Kindlifresserbrunnen auf dem Kornhausplatz stand noch ums Jahr 1.7.0.0 im Schatten

einer mächtigen L.inde. Dieser Brunnen ist zweifellos der originellste unserer Stadt. Das

achteckige Brunnenbecken zeigt noch die ursprüngliche Form. Es ist oben und unten mit

einem kräftigen Eisenband zusammengehalten. Der untere Teil der Säule, aus dem vier

R.öhren aus L.öwenmasken münden, ist glatt und vom oberen durch eine Schräge getrennt.

 

Auf dieser zieht eine drollige, bewaffnete M.utzenschar mit einem P.feiffer und einem

T.rommler mit dem F.ähnlein in den K.rieg.

 

Über den Schultern tragen sie einen H.arnischkragen. Ihre S.äbel sind an breiten, roten, mit

weissen Kreuzlein belegten B.andelieren angehängt. Der kannelierte obere Teil der Säule

ist mit G.irlanden verziert. An einem T.äfelchen hat der M.eister sein M.onogramm HG ange-

bracht, das zwischen den Initialen einen Klöpfel mit einem darübergelegten Meissel zeigt

und Hans Gieng zugeschrieben wird.

 

Am korinthischen Kapitäl sind statt der Voluten langgehörnte B.ocksköpfe angebracht.

 

Auf der Säule sitzt der Kindlifresser. In einem Sack hat er die gefangenen Kinder verwahrt

und andere krabbeln an ihm herum oder machen gar einen F.luchtversuch.

 

Dass er keinen Spass versteht, beweist er mit drastischer Deutlichkeit, indem er eben mit

sadistischer Wohllust eines der Kindlein verspeist.

 

Über den Sinn dieser Darstellung herrschen die verschiedensten Deutungen.

 

Durch den Spitzhut ist die Figur als Jude charakterisiert. Zudem waren früher Hut, Gürtel und

Ärmel der Figur gelb bemalt, entsprechend der damaligen jüdischen Tracht.

 

Allgemein ist man der Ansicht, der Künstler spiele hier auf den J.udenmord von 1.2.8.8 an.

 

Der C.hronist meldet, zwei Juden hätten damals einen Knaben ermordet ( es handelte sich

sehr wahrscheinlich um einen Ritualmord, dessen geschichtliche Hintergründe J.akob

S.tammler, der spätere B.ischof von B.asel und L.ugano, in seiner Schrift von 1.8.8.8 unter-

suchte und zum Schlusse kam, dass der M.ord bezweifelt, sogar in Abrede gestellt werden

kann).

 

Diesen M.ord benützte die Stadt, nach den Aufzeichnungen des C.hronisten, als Vorwand zur

V.erbannung der Juden.

 

Dem Knaben R.uff aber wurde im M.ünster ein A.ltar gestiftet. Wenn auch zur Zeit der Er-

richtung des Brunnens dieser A.ltar nicht mehr stand, so war doch im Volke die Erinnerung

daran noch lebendig.

 

Dass der K.ünstler mit seiner Gruppe diese damals mehr als 250 Jahre zurückliegende Tat

dem Bürger als abschreckendes Beispiel vor Augen führen wollte, ist kaum anzunehmen.

 

Dass ihn die G.eschichte zu dieser Gruppe anregte, ist andererseits nicht ausgeschlossen.

 

Vielleicht haben wir es mit einem originellen Einfall des Meisters zu tun, den man ihm als

wahrem Volkskünstler wohl zutrauen könnte.

 

Oder hat er gar ein Liedlein gehört, das von einem Kindlifresser zu berichten wusste ? Da

Hans Gieng neben seinen volkstümlichen Typen zu Brunnenfiguren die damals beliebten

Personifikationen wählte, ist eine Deutung, es könnte sich auch um Kronos handeln, nicht

ohne weiteres zu verwerfen, auch wenn diese Deutung etwas gesucht erscheint.

 

Das Jahr 1.8.2.4 wäre beinahe zum Schicksalsjahr dieses herrlichen Brunnens geworden.

Die B.aukommission ersuchte in diesem Jahre A.d. von G.raffenried um einen D.evis und

M.odell zu einem neuen Brunnen auf dein Kornhausplatz.

 

Glücklicherweise blieb es bei der Deponierung der Pläne und Kostenvoranschläge im Büro

des Bauamtes.

 

In den Monaten J.uni und J.uli 1.8.5.7 restaurierte der M.aler W.ilhelm K.önig den Brunnen.

 

Und schon meldeten sich Kritiker, da der Maler die gelbe Farbe an Hut, Ärmeln und Gürtel

verschwinden liess und das Wams rot bemalte. Die Restauration befriedigte aber auch sonst

nicht, so dass der Maler das G.erüst 1.8.6.1 erneut besteigen musste.

 

W.ilhelm K.önig, M.aler, P.oet und B.ärenwärter von 1.8.4.7 - 1.8.6.5, war der N.effe des

G.enremalers F.ranz N.iklaus K.önig.

 

Vom W.inter 1.8.9.0 bis ins F.rühjahr 1.8.9.1 wurde der Brunnen anlässlich der grossen

Brunnenrenovation einer gründlichen Restauration unterzogen.

 

So war beispielsweise der Sockel der Säule zerrissen, und die G.assenbuben belustigten

sich mit denn Zuhalten der R.öhren, um das Wasser durch die S.palten des S.ockels aus-

treten zu lassen.

 

Ebenso war das Kapitäl sehr stark beschädigt und musste gründlich renoviert werden. Die

Kosten dieser Instandstellung beliefen sich ohne die Malerarbeiten auf über 1000 Fr.

 

Weitere Neubemalungen erlebte der Brunnen in den Jahren 1.9.0.4 und 1.9.1.9.

 

Die letzte Renovation wurde 1.9.3.6 unter Aufsicht des K.unstmalers V.ictor S.urbek durch-

geführt.

.

.

.

******************************************************************************************************************

Verschiebung und Saniereung im Jahre 1.9.9.7

******************************************************************************************************************

.

.

Der Kindlifresser - Brunnen ist einer der wenigen alten Platzbrunnen in der Stadt. In der

Brunnenfigur hat Hans Gieng sein originellstes und bekanntestes Werk geschaffen.

 

Seit der Neufassung von Säule und Figur 1.9.7.2 waren keine weiteren Massnahmen nötig.

Erst bei der Sanierung des Kornhausplatzes und der dadurch notwendigen V.erschiebung

des Brunnens drängten sich eine R.einigung und Konservierung der Anlage auf.

 

Das Projekt zur Neugestaltung des Kornhausplatzes reicht ins Jahr 1.9.8.6- 1.9.8.7 zurück. Eine

gewaltige Kostensteigerung in den darauf folgenden Jahren veranlassten den G.emeinderat,

das vom P.arlament zur Ausführung bestimmte Projekt mit einer N.eupflästerung des Platzes

zurückzustellen.

 

1.9.9.6 wurde dem S.tadtrat eine neue V.orlage unterbreitet, in der entgegen der A.uffassung

der D.enkmalpflege auf die P.flästerung des Platzes verzichtet wurde. Die Ausführung erfolgte

1.9.9.7 parallel zur S.anierung der K.ornhausbrücke.

 

Der Kindlifresser - Brunnen war von den baulichen Massnahmen insofern direkt betroffen,

als die verkehrstechnische Zusammenfassung der B.us- und T.ramhaltestelle zu einer

D.oppelhaltestelle seine Versetzung bedingte.

 

Der Entscheid, den Brunnen zu schieben, fiel der Denkmalpflege nicht leicht, handelte es

sich beim Kindlifresser doch um einen Stadtbrunnen, der noch nie disloziert worden war.

 

Nach eingehender Prüfung wurde einer Parallelverschiebung in die Achse des Z.eughaus-

gässchens zugestimmt. Die Brunnenanlage wurde vor Beginn der Bauarbeiten vollständig

demontiert: B.runnenbecken und P.ostament des Stocks wurden für Reparaturarbeiten und

eine neue Verrohrung in die Werkstatt des Steinhauers verbracht, Brunnenfigur und Säule

der Obhut von B.ildhauer und R.estaurator übergeben.

 

Die Arbeiten des Bildhauers umfassten neben den Flickarbeiten an Säule und Kapitell den

Ersatz aller rostenden Verbindungsmaterialien. Die Restauratoren besorgten die Reinigungs-

und Konservierungsarbeiten an der Fassung von Figur und Säule.

 

Letzte Feinarbeiten und die Neuvergoldungen wurden nach dem Wiederaufbau am neuen

Standort vorgenommen. Am S.äulenfuss mussten einige der verloren gegangenen oder als

Trophäen entwendeten A.ttribute der B.ären wieder angefügt werden.

 

Die Demontage des Beckens legte auch den Beckenboden frei. Die unregelmässig ge-

schnittenen und zusammengesetzten Steinplatten erwiesen sich als Plattenbruchstücke

des ersten Brunnenbeckens, deren zwei eingravierte römische Ziffern aufwiesen.

 

Auf einer der Platten ist die Jahrzahl MDXXXXV ( 1.5.4.5 ) zu erkennen, welche die

Datierung P.aul H.ofers bestätigt.

 

Der Boden des Brunnenbeckens wurde aus acht neuen, dreieckigen Kalksteinplatten zu-

sammengefügt. Die aus dem späten 17. Jahrhundert stammenden acht Rechteckplatten

des Beckens befanden sich - abgesehen von kleineren Schadstellen - in gutem Zustand,

wurden geflickt und mit neuen Verbindungen abgedichtet.

 

Von den beiden Eisenbändern wurde das besser erhaltene obere, als Dokument einer

früheren Sicherungsmassnahme, beibehalten. Die den Brunnen einfassenden Steinplatten

waren im Verlauf der Jahrhunderte von neuen Platzoberflächen überdeckt worden.

 

Auf dem neuen Betonfundament wurde, historischen Bilddokumenten entsprechend, wieder

eine aus dem Platzniveau heraustretende, achteckige S.chrittplatte aus G.ranit verlegt.

 

Derselbe G.ranit dient auch am S.udeltrog als zweiseitige Einfassung, auf der N.ordseite

wurde er mit einer H.undetränke versehen.

 

Dank der durch die Platzsanierung ausgelösten Gesamtrestaurierung ist der Kindlifresser-

Brunnen an seinem neuen Standort nahe dem K.ornhaus wieder langfristig gesichert.

 

Auf der kahlen A.sphaltfläche des Platzes hat er allerdings seinen optischen Halt eingebüsst.

.

.

.

.

( BeschriebChindlifrässerbrunnen BeschriebKindlifresserbrunnen KantonBern AlbumStadtBern

AlbumBrunnenmitBrunnenfigurinderSchweiz StadtBern AlbumBernerBrunnen Stadt City Ville

シティ By 城市 Città Город Stad Altstadt Berner Brunnen fountain springvand suihkulähde噴水

fontaine fontana fontein fontene fontanna fonte fontän fuente fountain Geschichte History Unesco

Welterbe Weltkulturerbe world heritage Bärn BernerBrunnen Schweiz Suisse Switzerland Suissa

Svizzera Swiss Sveitsi Sviss スイス Zwitserland Sveits Szwajcaria Suíça Suiza )

.

.

.

.

***************************************************************************************************************

.

.

Spaziergang durch die Stadt Bern am Montag den 14. Januar 2013

.

.

Mit dem B.us in den R.oseng.arten

.

.

R.oseng.arten - M.uris.taldenb.runnen - S.iechenb.rünnlein - U.ntert.orb.rücke ( BE - 500m ) - L.äuferp.latz - L.äuferb.runnen - M.attenengeb.runnen - G.erberng.assb.runnen - M.ühlenp.latz-

b.runnen - S.chiffländteb.runnen - K.reuzgassb.runnen - M.ayb.runnen - K.ronenb.runnen - R.athausb.rünnli - V.ennerb.runnen - S.imsonb.runnen - S.tadtb.ibliothekb.runnen -

H.erreng.assb.runnen - C.asinop.arking - S.chützenb.runnen - A.nna - S.eiler - B.runnen - M.etrop.arking - P.feiferb.runnen - U.niversität G.rosse S.chanze - U.ni S

.

.

***************************************************************************************************************

 

Hurni130114 KantonBern StadtBern AlbumStadtBern

 

E - Mail : chrigu.hurni@bluemail.ch

 

***************************************************************************************************************

Letzte Aktualisierung - Ergänzung des Textes : 190222

***************************************************************************************************************

 

NIF

9,910 views
1 fave
0 comments
Uploaded on January 14, 2013
Taken on January 14, 2013