Schloss Greifensee ( Baujahr um 1250 - château castle castello ) im historischen Städtchen Greifensee im Kanton Zürich der Schweiz
Schloss Greifensee ( Baujahr um 1250 - château castle castello ) im historischen Städtchen Greifensee im Kanton Zürich der Schweiz
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Schloss Greifenseeaus
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- Entstehungszeit : um 1250
- Burgentyp : Niederungsburg, Umbau zum Schloss
- Erhaltungszustand : Erhalten
- Ständische Stellung : Freiadlige
- Bauweise : Megalithmauerwerk aus Bollensteinen und Findlingen
- Ort : Greifensee
- Höhe : 439 m ü. M.
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Das Schloss Greifensee ist in der Gemeinde Greifensee im Kanton Zürich in der Schweiz
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Es befindet sich in unmittelbarer Nähe des Greifensees auf einem über Bodenniveau rund
drei Meter hohen Molassefelsen gelegen. Die Geschichte der aus dem 13. Jahrhundert
stammenden kleineren Burganlage – zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu einem beschei-
denen Schlösschen umgebaut – und des S.tädtchen Greifensee sind bis zu Beginn der
Helvetik kaum voneinander zu trennen.
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Burg Greifensee im 12. und 13. Jahrhundert
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Vielleicht bereits im 12. Jahrhundert erbauten die Grafen von R.apperswil einen Wehrturm
und damit vermutlich die erste Befestigung am Standort des heutigen Schlosses Greifen-
see und wahrscheinlich einer bereits bestehenden kleinen Siedlung.
Die Anfänge der im M.ai 1.4.4.4 teilweise zerstörten Burg Greifensee weisen in die Zeit um
1.2.5.0. Damals suchten die Grafen von R.apperswil, die wenige Jahrzehnte zuvor ihren
Stammsitz A.lt - R.apperswil auf die N.ordseite des Z.ürichsees nach R.apperswil S.G ver-
legt hatten, ihre weiter nördlich gelegenen Güter abzusichern.
Graf Ulrich baute zu diesem Zweck die Burg G.reifenberg und nannte sich ab 1.2.2.9 nach
dieser Festung. Vermutlich liess er danach die Burg Greifensee errichten, als Sitz von
Dienstleuten der Grafen von R.apperswil, wohl auch der nachstehend erwähnten Adligen
Ritter von 1.2.6.0. Nach einer anderen Quelle sollen bereits 1.2.3.2 Ritter Rudolf von Näni-
k.on und 1.2.5.4 Dietrich von N.änikon als Dienstleute der R.apperswiler in Greifensee be-
legt sein.
Die Burganlage bestand aus einem wehrhaften Palas auf einem rund drei Meter hohen
Molassefelsen, der zu jener Zeit noch direkt am S.eeufer stand und auf den übrigen Seiten
durch einen rund vier Meter breiten B.urggraben und eine R.ingmauer ( V.orburg ) ge-
schützt wurde.
Der Name Greifensee erscheint als «R. et H. minstri de Grifense» erstmals in einer
Urkunde vom 29. A.pril 1.2.6.0, in der zwei adlige Ritter die Schlichtung eines Streites
bezeugen. Nach einer anderen Quelle wurde die Burganlage im Jahr 1.2.6.1 erstmals
urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit ist Greifensee für Burg, S.tädtchen und den anlie-
genden S.ee gleichermassen gebräuchlich, auch wenn der S.ee um 1.3.0.0 zuweilen
weiterhin G.lattsee nach seinem A.bfluss genannt wurde.
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Burg und Städtchen Greifensee im frühen 14. Jahrhundert
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Am 7. J.anuar 1.3.0.0 verpfändete Gräfin Elisabeth von R.apperswil, verheiratet mit Graf
Rudolf von H.absburg - L.aufenburg Greifensee an den Ritter Hermann II. von L.anden-
b.erg: «Wir Elizabethe greuenne von Habsburch unt frowe ze Raprechtswile künden allen
... dc wir mit graue Ruodolfs von Habsburch ünsers wirtes hant ... gesezzet han ze rech-
tem phande Grifense die burg unt die stat mit dem sewe, dem man sprichet Glatse».
Zum Pfand gehörten nicht nur Burg, S.tädtchen und der S.ee, sondern eine grössere Zahl
von H.öfen samt dazugehörigen A.eckern, W.iesen, W.äldern und gar auch die H.ofleute
selbst. Ebenfalls mitverpändet wurden die dazugehörige niedere und mittlere Gerichts-
rechte und das Recht ( K.irchensatz ), den P.farrer in U.ster zu ernennen.
Der neue Besitzer nannte sich fortan von L.andenberg - Greifensee und erlebte in den
Diensten von König Albrecht I. als Secretarius ( Verwaltungssekretär ) und Marschall einen
bemerkenswerten gesellschaftlichen und politischen Aufstieg.
Urkundlich erwähnt wird sein Name in Herzog Albrechts Diensten in der sogenannten
«Güssinger Fehde» um 1.2.8.1, bevor Hermann II. meist ausserhalb seiner Heimat 1.3.0.6
in B.öhmen als treuer Gefolgsmann von H.absburg - Ö.sterreich verstarb.
Sein Sohn, Hermann IV. ( der jüngere Marschall ) – Hofmeister von Herzog Otto – baute
das S.tädtchen mit einem Festungsgürtel aus. Das Z.wergstädtli vermochte sich aber wirt-
schaftlich nie richtig zu entwickeln, da es kein Marktrecht besass und verkehrstechnisch
schlecht erschlossen blieb.
Infolge Überschuldung verkauften die L.andenberger 1.3.6.9 Burg und Herrschaft Greifen-
s.ee für 7'219 rheinische Gulden an die Grafen Friedrich Donat und Diethelm von T.oggen-
burg. Bereits 1.4.0.2 gelangte Greifensee von Friedrich VII., dem letzten Grafen von
T.oggenburg, für 6'000 Gulden als Pfand an die S.tadt Zürich. 1.4.1.9 kam Zürich in den
definitiven Besitz der Herrschaft, und so wurde Greifensee – de facto war Heinrich Biberli
bereits ab 1.4.0.3 Landvogt der Herrschaft – zur ersten Landvogtei der S.tadt Zürich.
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Belagerung und Zerstörung von Greifensee im M.ai 1.4.4.4
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Der Alte Zürichkrieg endete für die ländliche Bevölkerung von S.tädtchen und Burg Greifen-
see im M.ai 1.4.4.4 mit einer Katastrophe: Zwar konnten schon vor dem Anrücken von das
Zürcher Hinterland verwüstenden I.nnerschweizer Heerhaufen am 1. M.ai 1.4.4.4 Frauen,
Kinder und Ältere nach Zürich – weitere Flüchtlinge mitte M.ai nach U.ster – evakuiert
werden.
Die Zürcher Besatzung – rund 70 Mann, mehrheitlich Bauern aus dem Amt Greifensee,
unter der Führung von Hauptmann Wildhans von B.reitenlandenberg – zog sich, nachdem
sie ihr Städtchen aus taktischen Gründen selber in B.rand gesetzt hatte, nach zwölf Tagen
Belagerung in die Burganlage zurück.
Am 27. M.ai 1.4.4.4, nach weiteren zwei Wochen Belagerung, mussten die Zürcher trotz
hoher Verluste der Angreifer kapitulieren: Vermutlich am 25. M.ai 1.4.4.4 war die S.üd-
und W.estfassade von den Innerschweizern durch Unterminierung teilweise zum E.insturz
gebracht worden, was eine weitere Verteidigung zu einem sinnlosen Unterfangen machte.
Die vermutlich 62 überlebenden Verteidiger wurden am 28. M.ai 1.4.4.4 unter der Führung
des S.chwyzer Landammanns I.tal R.eding des Älteren auf der «B.lutmatte» in N.änikon
enthauptet und damit vermutlich ein Grossteil der Bevölkerung der Region im Mannesalter
massakriert.
Die Bluttat ging unter Namen Mord von Greifensee in die Geschichte ein und wurde selbst
in jenen Kriegszeiten als äusserst hart und ungerechtfertigt empfunden. Die Burg Greifen-
s.ee wurde vor deren Abzug am 1. J.uni 1.4.4.4 von den I.nnerschweizern "sachgerecht"
geplündert und – vermutlich die kleine V.orburg samt R.ingmauer und die S.tadtmauer –
teilweise geschleift.
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Wiederaufbau als Schloss Greifensee – frühes 16. Jahrhundert bis heute
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Greifensee diente danach während 76 Jahren als S.teinbruch – unter anderem für die auf
der nach dem Massaker auf der «B.lutmatte» errichtete späteren S.teinkapelle. Erst 1.5.2.0
beschloss der Zürcher Rat den Wiederaufbau der R.uine in Form eines vergleichsweise be-
scheidenen Schlosses, wobei der angesehene Zürcher Chronist und Landvogt ( 1.5.0.4 –
1.5.0.6 ) Gerold Edlibach eine tragende Rolle spielte Anno domi 1.5.2.0 jar um sant
michelstag da wurdent min herren von Zürich zu ratt dz schloss griffensee wider zu er-
buwen unn fienge man die hoffstatt zuo rumen von stunden an jm jar wie obstat.
Die einstige V.orburg und die S.tadtmauer von Greifensee wurden nicht wieder herge-
richtet. Sitz der Landvögte war ursprünglich die Burg, vermutlich wohnten sie zeitweise
auch in Zürich – die Burg im Bauzustand von 1.4.4.4 bot sogar für damalige Verhältnisse
nur geringen Wohnkomfort, was sich erst mit dem Neubau ab 1.5.2.0 besserte.
Bis zum Bezug des Schlosses um 1.5.3.0 wohnten die Landvögte und ihr Personal im
bereits erwähnten P.farrhaus.
Bis zum Einmarsch der F.ranzosen in die Alte Eidgenossenschaft – Beginn der Helve-
tischen Republik – im Jahre 1.7.9.8 blieb Schloss Greifensee Sitz eines Zürcher Land-
vogts. Der bekannteste in einer langen Reihe von Stadtzürcher Landvögten, Salomon
Landolt – Gottfried Kellers «Landvogt von Greifensee» – residierte von 1.7.8.1 bis
1.7.8.6 auf Schloss Greifensee. 1.8.0.3 bis 1.8.1.4 war das Schloss Amtssitz des Be-
zirksstatthalters.
In dieser Zeit wurde seewärts ein kleines G.efängnis gebaut. Von 1.8.1.4 bis 1.8.3.0 diente
das Schloss als Oberamtssitz, vergleichbar dem heutigen Statthalteramt. 1.8.3.1 wurden
mit der neuen Verfassung die Oberämter aufgehoben und in Bezirke umgewandelt. U.ster
wurde zum Hauptort des neuen Bezirks U.ster, und damit verloren Schloss und S.tädtchen
Greifensee ihre politische Bedeutung.
Im 19. und 20. Jahrhundert gehörte Schloss Greifensee während 102 Jahren angesehenen
Zürcher Familien: 1.8.3.3 verkaufte der Kanton das Schloss an Kaspar Schulthess - Escher
aus Zürich als privaten Wohnsitz, 1.8.5.8 ging das Schloss in den Besitz des Spinnerei-
besitzers Oberst Heinrich Kunz aus O.etwil, 1.8.6.1 erbte die Familie Escher - Hotz das
Schloss und baute einen neugotischen Vorbau, der bei der Aussenrenovation 1.9.4.8 –
1.9.5.3 wieder entfernt wurde. 1.8.8.1 bis 1.9.3.5 war es im Besitz der Familie Spöndlin, die
das Gebäude durch Erbschaft erhalten hatte. 1.9.3.5 kaufte der Kanton Zürich Schloss
Greifensee und vermietete es bis 1.9.9.1 an die Familie Bernoulli.
1.9.9.3 - 1.9.9.5 erfolgte eine sanfte Innenrenovation durch den Kanton Zürich, und 1.9.9.5
ging Schloss Greifensee in einem Gebrauchsleihvertrag an die Stiftung Schloss Greifensee
als Ort kultureller Begegnung, Weiterbildung und Information.
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Schloss Greifensee als Bauwerk
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Das äussere Erscheinungsbild und der Grundriss des heutigen Schlosses – 14,8 Meter
breit, 21,3 Meter lang, 14,5 Meter Traufhöhe – ist weitgehend identisch mit der ursprüng-
lichen Burg aus dem 13. Jahrhundert.
Eindrücklich sind die bis zu 4,5 Meter dicken Grundmauern aus der Ursprungszeit und der
acht Meter tiefe S.odbrunnen im E.rdgeschoss respektive K.eller. Vermutlich hatte das
Schloss vor seiner teilweisen Zerstörung ein auskragendes Obergeschoss aus Holz mit
einem Walmdach, das beim Wiederaufbau 1.5.2.0 durch ein Satteldach mit Treppengiebeln
ersetzt wurde.
Noch heute sind die beim Wiederaufbau – während der Belagerung im Mai 1.4.4.4 ist die
S.üd- und W.estfassade teilweise eingestürzt – hinzugefügten Mauerteile durch den glatten
Verputz gut erkennbar und unterscheiden sich deutlich vom mittelalterlichen, groben Mega-
lithmauerwerk aus B.ollensteinen oder F.indlingen.
Ebenfalls aus der Zeit um 1.5.2.0 stammen die F.enstereinteilung, der T.reppengiebel, und
die I.nneneinteilung ( T.reppenhaus ausgenommen ) sowie vermutlich das K.apellenfenster.
In den folgenden Jahrhunderten erlebte das Gebäude immer wieder kleinere, durch die ab
1.5.4.4 erhalten gebliebenen Abrechnungen der Landvögte gut belegte Änderungen an der
Bausubstanz.
Wiederholt wurden notwendige Renovationen bzw. Erneuerungen der W.appenfolge, des
B.runnens, der Z.ugangsbrücke, der Ö.fen, der T.äfer und der U.hr in diesen Unterlagen er-
wähnt.
Am Ende der Landvogteizeit 1.7.9.8 fiel die I.nneneinrichtung grösstenteils Plünderungen
zum Opfer. Äusserlich erhielt das Schloss 1.8.6.2 einen neugotischen Portikus. Dieser
wurde aber bei einer umfassenden Aussenrenovation in den Jahren 1.9.4.8 – 1.9.5.3
wieder entfernt und auch der B.urggraben in der heutigen Form wiederhergestellt.
Ziel dieser Renovationsarbeiten war, den Schlossbau von 1.5.2.0 zu rekonstruieren. Bei
den Umbauten wurden daher spätere stilfremde Elemente entfernt: Die K.lebedächer er-
hielten wieder ihre ursprüngliche Lage, der Hocheingang wurde mit einem Spitzbogen ab-
geschlossen und gleichzeitig das S.tandeswappen erneuert, Heinrich Zeiners «Zürich-
Reich» von 1.5.3.5 - 1.5.3.6 und die S.onnenuhr.
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( BeschriebSchlossGreifensee SchlossGreifensee AlbumSchlossGreifensee Züri Zürich
AlbumSchweizerSchlösser,BurgenundRuinen AlbumSchlösserKantonZürich KantonZürich
AlbumSchweizerSchlösserBurgenundRuinen Schloss Castle Château Castello Kasteel 城
Замок Castillo Mittelalter Geschichte History Gebäude Building Archidektur Schweiz
Suisse Switzerland Svizzera Suissa Swiss Sveitsi Sviss スイス Zwitserland Szwajcaria
Sveits Suíça Suiza )
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B.urgen + S.chlössertour durch den K.anton Z.ürich am Freitag den 04. Dezember 2009
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Mit dem Z.ug von B.ern über Z.ürich - nach U.ster und weiter mit dem S.tadtbus bis
U.ster B.urgstrasse
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S.paziergang zum S.chloss U.ster und durch U.ster wieder zurück zum B.ahnhof
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Mit dem Z.ug von U.ster nach N.änikon - G.reifensee
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S.paziergang zum S.chloss G.reifensee und wieder zurück nach N.änikon - G.reifensee
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Mit dem Z.ug von N.änikon - G.reifensee über W.etzikon - P.fäffikon Z.ürich - Z.ürich H.B
nach R.egensdorf - W.att
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B.esuch der R.uine A.lt R.egensberg
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Mit dem Z.ug von R.egensdorf - W.att - B.ülach - D.ällikon - Z.ürich H.B zurück nach B.ern
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Hurni091204 AlbumZZZZ091204SchlössertourZürich KantonZürich
E - Mail : chrigu.hurni@bluemail.ch
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Letzte Aktualisierung - Ergänzung des Textes : 090517
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NIF
Schloss Greifensee ( Baujahr um 1250 - château castle castello ) im historischen Städtchen Greifensee im Kanton Zürich der Schweiz
Schloss Greifensee ( Baujahr um 1250 - château castle castello ) im historischen Städtchen Greifensee im Kanton Zürich der Schweiz
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Schloss Greifenseeaus
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- Entstehungszeit : um 1250
- Burgentyp : Niederungsburg, Umbau zum Schloss
- Erhaltungszustand : Erhalten
- Ständische Stellung : Freiadlige
- Bauweise : Megalithmauerwerk aus Bollensteinen und Findlingen
- Ort : Greifensee
- Höhe : 439 m ü. M.
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Das Schloss Greifensee ist in der Gemeinde Greifensee im Kanton Zürich in der Schweiz
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Es befindet sich in unmittelbarer Nähe des Greifensees auf einem über Bodenniveau rund
drei Meter hohen Molassefelsen gelegen. Die Geschichte der aus dem 13. Jahrhundert
stammenden kleineren Burganlage – zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu einem beschei-
denen Schlösschen umgebaut – und des S.tädtchen Greifensee sind bis zu Beginn der
Helvetik kaum voneinander zu trennen.
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Burg Greifensee im 12. und 13. Jahrhundert
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Vielleicht bereits im 12. Jahrhundert erbauten die Grafen von R.apperswil einen Wehrturm
und damit vermutlich die erste Befestigung am Standort des heutigen Schlosses Greifen-
see und wahrscheinlich einer bereits bestehenden kleinen Siedlung.
Die Anfänge der im M.ai 1.4.4.4 teilweise zerstörten Burg Greifensee weisen in die Zeit um
1.2.5.0. Damals suchten die Grafen von R.apperswil, die wenige Jahrzehnte zuvor ihren
Stammsitz A.lt - R.apperswil auf die N.ordseite des Z.ürichsees nach R.apperswil S.G ver-
legt hatten, ihre weiter nördlich gelegenen Güter abzusichern.
Graf Ulrich baute zu diesem Zweck die Burg G.reifenberg und nannte sich ab 1.2.2.9 nach
dieser Festung. Vermutlich liess er danach die Burg Greifensee errichten, als Sitz von
Dienstleuten der Grafen von R.apperswil, wohl auch der nachstehend erwähnten Adligen
Ritter von 1.2.6.0. Nach einer anderen Quelle sollen bereits 1.2.3.2 Ritter Rudolf von Näni-
k.on und 1.2.5.4 Dietrich von N.änikon als Dienstleute der R.apperswiler in Greifensee be-
legt sein.
Die Burganlage bestand aus einem wehrhaften Palas auf einem rund drei Meter hohen
Molassefelsen, der zu jener Zeit noch direkt am S.eeufer stand und auf den übrigen Seiten
durch einen rund vier Meter breiten B.urggraben und eine R.ingmauer ( V.orburg ) ge-
schützt wurde.
Der Name Greifensee erscheint als «R. et H. minstri de Grifense» erstmals in einer
Urkunde vom 29. A.pril 1.2.6.0, in der zwei adlige Ritter die Schlichtung eines Streites
bezeugen. Nach einer anderen Quelle wurde die Burganlage im Jahr 1.2.6.1 erstmals
urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit ist Greifensee für Burg, S.tädtchen und den anlie-
genden S.ee gleichermassen gebräuchlich, auch wenn der S.ee um 1.3.0.0 zuweilen
weiterhin G.lattsee nach seinem A.bfluss genannt wurde.
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Burg und Städtchen Greifensee im frühen 14. Jahrhundert
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Am 7. J.anuar 1.3.0.0 verpfändete Gräfin Elisabeth von R.apperswil, verheiratet mit Graf
Rudolf von H.absburg - L.aufenburg Greifensee an den Ritter Hermann II. von L.anden-
b.erg: «Wir Elizabethe greuenne von Habsburch unt frowe ze Raprechtswile künden allen
... dc wir mit graue Ruodolfs von Habsburch ünsers wirtes hant ... gesezzet han ze rech-
tem phande Grifense die burg unt die stat mit dem sewe, dem man sprichet Glatse».
Zum Pfand gehörten nicht nur Burg, S.tädtchen und der S.ee, sondern eine grössere Zahl
von H.öfen samt dazugehörigen A.eckern, W.iesen, W.äldern und gar auch die H.ofleute
selbst. Ebenfalls mitverpändet wurden die dazugehörige niedere und mittlere Gerichts-
rechte und das Recht ( K.irchensatz ), den P.farrer in U.ster zu ernennen.
Der neue Besitzer nannte sich fortan von L.andenberg - Greifensee und erlebte in den
Diensten von König Albrecht I. als Secretarius ( Verwaltungssekretär ) und Marschall einen
bemerkenswerten gesellschaftlichen und politischen Aufstieg.
Urkundlich erwähnt wird sein Name in Herzog Albrechts Diensten in der sogenannten
«Güssinger Fehde» um 1.2.8.1, bevor Hermann II. meist ausserhalb seiner Heimat 1.3.0.6
in B.öhmen als treuer Gefolgsmann von H.absburg - Ö.sterreich verstarb.
Sein Sohn, Hermann IV. ( der jüngere Marschall ) – Hofmeister von Herzog Otto – baute
das S.tädtchen mit einem Festungsgürtel aus. Das Z.wergstädtli vermochte sich aber wirt-
schaftlich nie richtig zu entwickeln, da es kein Marktrecht besass und verkehrstechnisch
schlecht erschlossen blieb.
Infolge Überschuldung verkauften die L.andenberger 1.3.6.9 Burg und Herrschaft Greifen-
s.ee für 7'219 rheinische Gulden an die Grafen Friedrich Donat und Diethelm von T.oggen-
burg. Bereits 1.4.0.2 gelangte Greifensee von Friedrich VII., dem letzten Grafen von
T.oggenburg, für 6'000 Gulden als Pfand an die S.tadt Zürich. 1.4.1.9 kam Zürich in den
definitiven Besitz der Herrschaft, und so wurde Greifensee – de facto war Heinrich Biberli
bereits ab 1.4.0.3 Landvogt der Herrschaft – zur ersten Landvogtei der S.tadt Zürich.
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Belagerung und Zerstörung von Greifensee im M.ai 1.4.4.4
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Der Alte Zürichkrieg endete für die ländliche Bevölkerung von S.tädtchen und Burg Greifen-
see im M.ai 1.4.4.4 mit einer Katastrophe: Zwar konnten schon vor dem Anrücken von das
Zürcher Hinterland verwüstenden I.nnerschweizer Heerhaufen am 1. M.ai 1.4.4.4 Frauen,
Kinder und Ältere nach Zürich – weitere Flüchtlinge mitte M.ai nach U.ster – evakuiert
werden.
Die Zürcher Besatzung – rund 70 Mann, mehrheitlich Bauern aus dem Amt Greifensee,
unter der Führung von Hauptmann Wildhans von B.reitenlandenberg – zog sich, nachdem
sie ihr Städtchen aus taktischen Gründen selber in B.rand gesetzt hatte, nach zwölf Tagen
Belagerung in die Burganlage zurück.
Am 27. M.ai 1.4.4.4, nach weiteren zwei Wochen Belagerung, mussten die Zürcher trotz
hoher Verluste der Angreifer kapitulieren: Vermutlich am 25. M.ai 1.4.4.4 war die S.üd-
und W.estfassade von den Innerschweizern durch Unterminierung teilweise zum E.insturz
gebracht worden, was eine weitere Verteidigung zu einem sinnlosen Unterfangen machte.
Die vermutlich 62 überlebenden Verteidiger wurden am 28. M.ai 1.4.4.4 unter der Führung
des S.chwyzer Landammanns I.tal R.eding des Älteren auf der «B.lutmatte» in N.änikon
enthauptet und damit vermutlich ein Grossteil der Bevölkerung der Region im Mannesalter
massakriert.
Die Bluttat ging unter Namen Mord von Greifensee in die Geschichte ein und wurde selbst
in jenen Kriegszeiten als äusserst hart und ungerechtfertigt empfunden. Die Burg Greifen-
s.ee wurde vor deren Abzug am 1. J.uni 1.4.4.4 von den I.nnerschweizern "sachgerecht"
geplündert und – vermutlich die kleine V.orburg samt R.ingmauer und die S.tadtmauer –
teilweise geschleift.
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Wiederaufbau als Schloss Greifensee – frühes 16. Jahrhundert bis heute
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Greifensee diente danach während 76 Jahren als S.teinbruch – unter anderem für die auf
der nach dem Massaker auf der «B.lutmatte» errichtete späteren S.teinkapelle. Erst 1.5.2.0
beschloss der Zürcher Rat den Wiederaufbau der R.uine in Form eines vergleichsweise be-
scheidenen Schlosses, wobei der angesehene Zürcher Chronist und Landvogt ( 1.5.0.4 –
1.5.0.6 ) Gerold Edlibach eine tragende Rolle spielte Anno domi 1.5.2.0 jar um sant
michelstag da wurdent min herren von Zürich zu ratt dz schloss griffensee wider zu er-
buwen unn fienge man die hoffstatt zuo rumen von stunden an jm jar wie obstat.
Die einstige V.orburg und die S.tadtmauer von Greifensee wurden nicht wieder herge-
richtet. Sitz der Landvögte war ursprünglich die Burg, vermutlich wohnten sie zeitweise
auch in Zürich – die Burg im Bauzustand von 1.4.4.4 bot sogar für damalige Verhältnisse
nur geringen Wohnkomfort, was sich erst mit dem Neubau ab 1.5.2.0 besserte.
Bis zum Bezug des Schlosses um 1.5.3.0 wohnten die Landvögte und ihr Personal im
bereits erwähnten P.farrhaus.
Bis zum Einmarsch der F.ranzosen in die Alte Eidgenossenschaft – Beginn der Helve-
tischen Republik – im Jahre 1.7.9.8 blieb Schloss Greifensee Sitz eines Zürcher Land-
vogts. Der bekannteste in einer langen Reihe von Stadtzürcher Landvögten, Salomon
Landolt – Gottfried Kellers «Landvogt von Greifensee» – residierte von 1.7.8.1 bis
1.7.8.6 auf Schloss Greifensee. 1.8.0.3 bis 1.8.1.4 war das Schloss Amtssitz des Be-
zirksstatthalters.
In dieser Zeit wurde seewärts ein kleines G.efängnis gebaut. Von 1.8.1.4 bis 1.8.3.0 diente
das Schloss als Oberamtssitz, vergleichbar dem heutigen Statthalteramt. 1.8.3.1 wurden
mit der neuen Verfassung die Oberämter aufgehoben und in Bezirke umgewandelt. U.ster
wurde zum Hauptort des neuen Bezirks U.ster, und damit verloren Schloss und S.tädtchen
Greifensee ihre politische Bedeutung.
Im 19. und 20. Jahrhundert gehörte Schloss Greifensee während 102 Jahren angesehenen
Zürcher Familien: 1.8.3.3 verkaufte der Kanton das Schloss an Kaspar Schulthess - Escher
aus Zürich als privaten Wohnsitz, 1.8.5.8 ging das Schloss in den Besitz des Spinnerei-
besitzers Oberst Heinrich Kunz aus O.etwil, 1.8.6.1 erbte die Familie Escher - Hotz das
Schloss und baute einen neugotischen Vorbau, der bei der Aussenrenovation 1.9.4.8 –
1.9.5.3 wieder entfernt wurde. 1.8.8.1 bis 1.9.3.5 war es im Besitz der Familie Spöndlin, die
das Gebäude durch Erbschaft erhalten hatte. 1.9.3.5 kaufte der Kanton Zürich Schloss
Greifensee und vermietete es bis 1.9.9.1 an die Familie Bernoulli.
1.9.9.3 - 1.9.9.5 erfolgte eine sanfte Innenrenovation durch den Kanton Zürich, und 1.9.9.5
ging Schloss Greifensee in einem Gebrauchsleihvertrag an die Stiftung Schloss Greifensee
als Ort kultureller Begegnung, Weiterbildung und Information.
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Schloss Greifensee als Bauwerk
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Das äussere Erscheinungsbild und der Grundriss des heutigen Schlosses – 14,8 Meter
breit, 21,3 Meter lang, 14,5 Meter Traufhöhe – ist weitgehend identisch mit der ursprüng-
lichen Burg aus dem 13. Jahrhundert.
Eindrücklich sind die bis zu 4,5 Meter dicken Grundmauern aus der Ursprungszeit und der
acht Meter tiefe S.odbrunnen im E.rdgeschoss respektive K.eller. Vermutlich hatte das
Schloss vor seiner teilweisen Zerstörung ein auskragendes Obergeschoss aus Holz mit
einem Walmdach, das beim Wiederaufbau 1.5.2.0 durch ein Satteldach mit Treppengiebeln
ersetzt wurde.
Noch heute sind die beim Wiederaufbau – während der Belagerung im Mai 1.4.4.4 ist die
S.üd- und W.estfassade teilweise eingestürzt – hinzugefügten Mauerteile durch den glatten
Verputz gut erkennbar und unterscheiden sich deutlich vom mittelalterlichen, groben Mega-
lithmauerwerk aus B.ollensteinen oder F.indlingen.
Ebenfalls aus der Zeit um 1.5.2.0 stammen die F.enstereinteilung, der T.reppengiebel, und
die I.nneneinteilung ( T.reppenhaus ausgenommen ) sowie vermutlich das K.apellenfenster.
In den folgenden Jahrhunderten erlebte das Gebäude immer wieder kleinere, durch die ab
1.5.4.4 erhalten gebliebenen Abrechnungen der Landvögte gut belegte Änderungen an der
Bausubstanz.
Wiederholt wurden notwendige Renovationen bzw. Erneuerungen der W.appenfolge, des
B.runnens, der Z.ugangsbrücke, der Ö.fen, der T.äfer und der U.hr in diesen Unterlagen er-
wähnt.
Am Ende der Landvogteizeit 1.7.9.8 fiel die I.nneneinrichtung grösstenteils Plünderungen
zum Opfer. Äusserlich erhielt das Schloss 1.8.6.2 einen neugotischen Portikus. Dieser
wurde aber bei einer umfassenden Aussenrenovation in den Jahren 1.9.4.8 – 1.9.5.3
wieder entfernt und auch der B.urggraben in der heutigen Form wiederhergestellt.
Ziel dieser Renovationsarbeiten war, den Schlossbau von 1.5.2.0 zu rekonstruieren. Bei
den Umbauten wurden daher spätere stilfremde Elemente entfernt: Die K.lebedächer er-
hielten wieder ihre ursprüngliche Lage, der Hocheingang wurde mit einem Spitzbogen ab-
geschlossen und gleichzeitig das S.tandeswappen erneuert, Heinrich Zeiners «Zürich-
Reich» von 1.5.3.5 - 1.5.3.6 und die S.onnenuhr.
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( BeschriebSchlossGreifensee SchlossGreifensee AlbumSchlossGreifensee Züri Zürich
AlbumSchweizerSchlösser,BurgenundRuinen AlbumSchlösserKantonZürich KantonZürich
AlbumSchweizerSchlösserBurgenundRuinen Schloss Castle Château Castello Kasteel 城
Замок Castillo Mittelalter Geschichte History Gebäude Building Archidektur Schweiz
Suisse Switzerland Svizzera Suissa Swiss Sveitsi Sviss スイス Zwitserland Szwajcaria
Sveits Suíça Suiza )
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B.urgen + S.chlössertour durch den K.anton Z.ürich am Freitag den 04. Dezember 2009
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Mit dem Z.ug von B.ern über Z.ürich - nach U.ster und weiter mit dem S.tadtbus bis
U.ster B.urgstrasse
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S.paziergang zum S.chloss U.ster und durch U.ster wieder zurück zum B.ahnhof
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Mit dem Z.ug von U.ster nach N.änikon - G.reifensee
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S.paziergang zum S.chloss G.reifensee und wieder zurück nach N.änikon - G.reifensee
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Mit dem Z.ug von N.änikon - G.reifensee über W.etzikon - P.fäffikon Z.ürich - Z.ürich H.B
nach R.egensdorf - W.att
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B.esuch der R.uine A.lt R.egensberg
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Mit dem Z.ug von R.egensdorf - W.att - B.ülach - D.ällikon - Z.ürich H.B zurück nach B.ern
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Hurni091204 AlbumZZZZ091204SchlössertourZürich KantonZürich
E - Mail : chrigu.hurni@bluemail.ch
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Letzte Aktualisierung - Ergänzung des Textes : 090517
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