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Artischocke - Cynara scolymus

Die frostempfindliche Artischocke stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum; vom östlichen Mittelmeer (Kilikien) über Persien bis nach Nordafrika, westlich bis Spanien und ebenso auf den Kanarischen Inseln. Erste Berichte über die Artischocke gibt es bei Plinius und Columella, wobei die Zuordnung der dort erwähnten Pflanzen unsicher ist. So könnte das altgriechische „scolymos“, das sich auf die Stacheln bezieht, auch andere Disteln meinen. Etwa im ersten Jahrhundert nach Christus scheint der Beginn der Kultivierung der Artischocke zu liegen. Die Araber verbreiteten die Artischocke im südlichen Mittelmeergebiet. Die Bezeichnung der Pflanze in den europäischen Sprachen leitet sich von der iberisch-arabischen Bezeichnung al-haršuf ab, so das spanische Wort alcachofa wie auch das italienische carciofo. Die deutsche Bezeichnung „Artischocke“ wie auch englisch artichoke geht über die im norditalienischen verbreitete Nebenform articiocco ebenfalls auf dieses arabische Wort zurück. Selten findet sich auch die Eindeutschung „Erdschocke.“[1] Auch in anderen Sprachen wurde das fremdartig erscheinende Wort durch derartige Volksetymologien beeinflusst. So findet sich in älteren englischen Texten gelegentlich die Schreibung hartichoke, die offenbar auf den Volksglauben zurückgeht, das Herz (heart) der Artischocke sei ungenießbar und führe zum Tod durch Ersticken (choke). [2]

 

Nachdem die Pflanze durch den neapolitanischen Händler Filippo Strozzi anfangs des 15. Jahrhunderts aus Sizilien importiert wurde, trat sie ihren Siegeszug nach Frankreich und Großbritannien an und etwa 400 Jahre später wurde sie auch in den USA eingeführt. Bis zur französischen Revolution war die Artischocke in den Gärten des französischen Landadels ein Zeichen von Reichtum und vornehmer Lebensart.

 

(de.wikipedia.org/wiki/Artischocke)

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Kennen gelernt hab ich diese Pflanze in Italien auf meiner ersten Pizza im Jahre 1976 :-) Diese fleischigen Herzen, die vor der Blüte geerntet werden, haben es mir angetan, und ich liebe sie bis heute.

 

Danach sah ich die getrockneten Blumen in Gestecken und fand sie sehr dekorativ, wenn auch etwas stachelig. Dass sie auch für Liköre und zur Herstellung von Kräuterschnäpsen (Magenbitter klingt gesünder *gg*) genommen werden, erfuhr ich erst vor ein paar Jahren.

 

Als Heilpflanze ist Artischocke vor allem bei der Verdauungs- und Gallenbeschwerden, Blähungen, Appetilosigkeit oder zur Stärkung der Leberzellen bekannt. Hierzu werden fast alle Teile, je nach Art Anwendung verwendet. Extrakte aus den Blättern und den Wurzeln enthalten Flavonoide und Chinasäuredevirate und den Bitterstoff Cynarin.

 

Diese Inhaltsstoffe haben eine senkende Wirkung auf die Blutfettwerte und werden als regulierendes Mittel der zu stark konzentrierten Blutfette eingesetzt. Bei gleichzeitiger Einnahme von Blutgerinnungsmitteln sollte aber vorher der Arzt befragt werden, da die Wirkung beeinflusst werden kann.

 

Irgendwann in der Wachstumsphase muss man sich entscheiden, ob man diese Pflanze erntet, um sie zu verspeisen, oder ob man sie weiter wachsen lässt, damit diese herrliche Blüte das Auge erfreut :-)

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Uploaded on October 20, 2009
Taken on October 3, 2009