klosterküche
Weltkulturerbe seit 1989,
Acobaca
Das ehemalige Zisterzienserkloster der Heiligen Maria von Alcobaça, O Mosteiro de Santa Maria de Alcobaça, oder auch Die königliche Abtei von Alcobaça, A Real Abadia de Alcobaça, Weltkulturerbe seit 1989, ist eine der größten Klosteranlagen Portugals mit der auch heute noch größten Kirche des Landes
Alte und neue Küche
König Afonso VI. gab während seiner Regierungszeit (1656–1667) den Auftrag, einen neuen Kreuzgang im nord-westlichen Bereich des Klosters zu errichten, wodurch die westlich des Refektoriums liegende mittelalterliche Küche aufgegeben werden musste. Gleichzeitig hatten sich die Essgewohnheiten der Mönche verändert. Nach der alten Zisterzienserregel war ihnen der Genuss von Fleisch und fetter Speise untersagt, eine Ausnahme war nur bei Krankheit für die Krankenstation erlaubt. Im Jahre 1666 nun hatte Papst Alexander VII. den dreimaligen Verzehr von Fleisch pro Woche erlaubt. Für die Mönche war dies eine gewaltige Änderung, auf die ihre bisherige und wesentlich kleinere alte Küche schon technisch nicht vorbereitet war. Der nunmehr östlich des Refektoriums liegenden neuen Küche musste das Kalefaktorium, der Wärmeraum, weichen. Dies war (neben der Küche) in den Klöstern der einzige beheizbare Raum, in dem im Mittelalter vor allem die Bücher abschreibenden Kopisten im Winter ihre Arbeit verrichteten. Infolge der nunmehr erfolgenden Erweiterung des Klosters um weitere Kreuzgänge bedurfte es seiner aber nicht mehr, zumal der Buchdruck das handschriftliche Kopieren ersetzt hatte. So wurde nun im Bereich des Wärmeraums und des anschließenden Hofes eine neue Küche errichtet, 29 m tief und gut 6,50 m breit, die über beide Stockwerke ging und somit eine Höhe von 18 Metern erreichte. Das genaue Datum des Neubaus ist trotz eines in der Küche angebrachten Datums von 1712 strittig, aber man nimmt an, dass die neue Küche noch vor Errichtung des Kreuzganges des Königs Afonso VI. fertiggestellt war, also eher zum Ende des 17. Jahrhunderts. In der Mitte der Küche wurde ein Kamin über einer Grundfläche von etwa 3 × 8 m errichtet mit einer Höhe von ca. 25 Metern, mit 2 seitlichen Kaminen im Ausmaß von 2,5 m × 1,5 m sowie 4 m × 1,5 m mit gleicher Höhe, in der Dachlandschaft des Klosters nach der Kirche mit ihrem Schiff die höchste Erhebung. Solche Vorrichtungen gab es in Portugal nur noch im Konvent des Christusordens von Tomar und im königlichen Nationalpalast von Sintra. Die Böden das Hauptkamins waren vertieft, um die Glut aufzunehmen, so dass diese Einrichtungen nunmehr – nach jahrhundertelanger Fleischabstinenz – zum Grillen und Garen von ganzen Rindern taugten. Berechnungen haben ergeben, dass die Küche zur Verköstigung von mehr als 500 Personen ausreichte. 1762 gab es in Alcobaça 139 geistliche Mönche, wozu noch die Laienbrüder kamen. Unter dem Boden der Küche fließt eine Ableitung der Levada, des künstlichen Nebenarms des Flusses Alcoa. Das Wasser tritt auf der nördlichen Seite der Küche in einem offenen Gerinne aus, um in ein in den Boden eingelassenes offenes Becken zu fließen, aus dem Wasser geschöpft werden kann. Der Legende nach sollen die Mönche dort unmittelbar Fische gefangen haben, was aber tatsächlich als unmöglich erscheinen muss. An der westlichen Seite der Küche sind sieben große Steinbecken angebracht, wo aus jeweils zwei Fabelgesichter oder Fratzen darstellenden Ausläufen Wasser in die wannengroßen Becken fließen konnte, gespeist durch ein innerhalb der Wand verlaufendes Gerinne. Dieses Gerinne wurde von einem anderen Wasserzulauf gespeist, der eigens von einer Quelle über eine 3,2 km lange Leitung mit sauberem Trinkwasser versorgt wurde (vgl. u.). 1762 erhielt die Küche ihre heute noch vorhandenen Fliesen, die sowohl Wände wie Decken verkleiden.
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klosterküche
Weltkulturerbe seit 1989,
Acobaca
Das ehemalige Zisterzienserkloster der Heiligen Maria von Alcobaça, O Mosteiro de Santa Maria de Alcobaça, oder auch Die königliche Abtei von Alcobaça, A Real Abadia de Alcobaça, Weltkulturerbe seit 1989, ist eine der größten Klosteranlagen Portugals mit der auch heute noch größten Kirche des Landes
Alte und neue Küche
König Afonso VI. gab während seiner Regierungszeit (1656–1667) den Auftrag, einen neuen Kreuzgang im nord-westlichen Bereich des Klosters zu errichten, wodurch die westlich des Refektoriums liegende mittelalterliche Küche aufgegeben werden musste. Gleichzeitig hatten sich die Essgewohnheiten der Mönche verändert. Nach der alten Zisterzienserregel war ihnen der Genuss von Fleisch und fetter Speise untersagt, eine Ausnahme war nur bei Krankheit für die Krankenstation erlaubt. Im Jahre 1666 nun hatte Papst Alexander VII. den dreimaligen Verzehr von Fleisch pro Woche erlaubt. Für die Mönche war dies eine gewaltige Änderung, auf die ihre bisherige und wesentlich kleinere alte Küche schon technisch nicht vorbereitet war. Der nunmehr östlich des Refektoriums liegenden neuen Küche musste das Kalefaktorium, der Wärmeraum, weichen. Dies war (neben der Küche) in den Klöstern der einzige beheizbare Raum, in dem im Mittelalter vor allem die Bücher abschreibenden Kopisten im Winter ihre Arbeit verrichteten. Infolge der nunmehr erfolgenden Erweiterung des Klosters um weitere Kreuzgänge bedurfte es seiner aber nicht mehr, zumal der Buchdruck das handschriftliche Kopieren ersetzt hatte. So wurde nun im Bereich des Wärmeraums und des anschließenden Hofes eine neue Küche errichtet, 29 m tief und gut 6,50 m breit, die über beide Stockwerke ging und somit eine Höhe von 18 Metern erreichte. Das genaue Datum des Neubaus ist trotz eines in der Küche angebrachten Datums von 1712 strittig, aber man nimmt an, dass die neue Küche noch vor Errichtung des Kreuzganges des Königs Afonso VI. fertiggestellt war, also eher zum Ende des 17. Jahrhunderts. In der Mitte der Küche wurde ein Kamin über einer Grundfläche von etwa 3 × 8 m errichtet mit einer Höhe von ca. 25 Metern, mit 2 seitlichen Kaminen im Ausmaß von 2,5 m × 1,5 m sowie 4 m × 1,5 m mit gleicher Höhe, in der Dachlandschaft des Klosters nach der Kirche mit ihrem Schiff die höchste Erhebung. Solche Vorrichtungen gab es in Portugal nur noch im Konvent des Christusordens von Tomar und im königlichen Nationalpalast von Sintra. Die Böden das Hauptkamins waren vertieft, um die Glut aufzunehmen, so dass diese Einrichtungen nunmehr – nach jahrhundertelanger Fleischabstinenz – zum Grillen und Garen von ganzen Rindern taugten. Berechnungen haben ergeben, dass die Küche zur Verköstigung von mehr als 500 Personen ausreichte. 1762 gab es in Alcobaça 139 geistliche Mönche, wozu noch die Laienbrüder kamen. Unter dem Boden der Küche fließt eine Ableitung der Levada, des künstlichen Nebenarms des Flusses Alcoa. Das Wasser tritt auf der nördlichen Seite der Küche in einem offenen Gerinne aus, um in ein in den Boden eingelassenes offenes Becken zu fließen, aus dem Wasser geschöpft werden kann. Der Legende nach sollen die Mönche dort unmittelbar Fische gefangen haben, was aber tatsächlich als unmöglich erscheinen muss. An der westlichen Seite der Küche sind sieben große Steinbecken angebracht, wo aus jeweils zwei Fabelgesichter oder Fratzen darstellenden Ausläufen Wasser in die wannengroßen Becken fließen konnte, gespeist durch ein innerhalb der Wand verlaufendes Gerinne. Dieses Gerinne wurde von einem anderen Wasserzulauf gespeist, der eigens von einer Quelle über eine 3,2 km lange Leitung mit sauberem Trinkwasser versorgt wurde (vgl. u.). 1762 erhielt die Küche ihre heute noch vorhandenen Fliesen, die sowohl Wände wie Decken verkleiden.
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