Grundvigskirche
Seeleute, die dem nassen Tod entgangen waren, bedankten sich früher auf ihre Weise für ihre Rettung: Sie stifteten Schiffsmodelle, die noch heute als weltliches Zeugnis der Demut in den Sakralbauten zu bestaunen sind. Vor allem in Norddeutschland und Dänemark hat dieser Brauch Tradition.
Flensburg - Wuchtig und mächtig wirkt das historische hölzerne Schiffsmodell "Tordenskjold" in der Flensburger Heiliggeistkirche. Aufgehängt an einem starken Seil schmückt die gut zwei Meter lange stolze Kriegsfregatte das Hauptschiff des kleinen dänischen Gotteshauses mitten in der Altstadt. Schiffsmodelle in Kirchen sind in Schleswig-Holstein und Dänemark eine fest verankerte Tradition.
Erinnerungsstück: An einem starken Seil hängt das historische, hölzerne zwei Meter lange Schiffsmodell "Tordenskjold" in der Flensburger Heiliggeistkirche. Die Kriegsfregatte schmückt das dänische Gotteshaus mitten in der Altstadt
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DPA
Erinnerungsstück: An einem starken Seil hängt das historische, hölzerne zwei Meter lange Schiffsmodell "Tordenskjold" in der Flensburger Heiliggeistkirche. Die Kriegsfregatte schmückt das dänische Gotteshaus mitten in der Altstadt
"Votivschiffe" sollten sie nicht genannt werden, erläutert die Leiterin des Flensburger Schifffahrtsmuseums, Jutta Glüsing, den historischen Hintergrund dieses Brauchtums. Die Schiffsmodelle seien Erinnerungsstücke und im Norden nur selten Symbole des Dankes für Errettung aus Seenot. Spätestens seit der Reformation seien sie kein Votiv, sondern als "Kirchen-Schiff im Kirchenschiff" zu verstehen.
Ein Votiv - von dem lateinischem votum (Gelübde) abgeleitet - ist ein Gegenstand, den ein Katholik auf Grund seines Versprechens an heiliger Stätte als Zeichen des Dankes für die Rettung aus einer Notlage hinterlegt. Grund des Gelübdes können Krankheiten, Unfälle und Katastrophen sein. Wird die Gabe der Kirche ohne konkreten Anlass gestiftet, ist es ein "Weihegeschenk".
"Das Brauchtum, in Kirchen auch Schiffe zu zeigen, ist charakteristisch für die christliche Seefahrt in früheren Jahrhunderten", sagt Schifffahrtsexpertin Glüsing. Die Tradition stamme aus Südeuropa. "Ihr Ursprung ist der katholische Mittelmeerraum." Die dortigen Schiffe sollten an die Errettung aus Seenot erinnern. Das älteste bekannte echte Votivschiff ist ein spanisches aus der Zeit um 1450, das heute in einem Museum in Rotterdam (Niederlande) hängt.
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Grundvigskirche
Seeleute, die dem nassen Tod entgangen waren, bedankten sich früher auf ihre Weise für ihre Rettung: Sie stifteten Schiffsmodelle, die noch heute als weltliches Zeugnis der Demut in den Sakralbauten zu bestaunen sind. Vor allem in Norddeutschland und Dänemark hat dieser Brauch Tradition.
Flensburg - Wuchtig und mächtig wirkt das historische hölzerne Schiffsmodell "Tordenskjold" in der Flensburger Heiliggeistkirche. Aufgehängt an einem starken Seil schmückt die gut zwei Meter lange stolze Kriegsfregatte das Hauptschiff des kleinen dänischen Gotteshauses mitten in der Altstadt. Schiffsmodelle in Kirchen sind in Schleswig-Holstein und Dänemark eine fest verankerte Tradition.
Erinnerungsstück: An einem starken Seil hängt das historische, hölzerne zwei Meter lange Schiffsmodell "Tordenskjold" in der Flensburger Heiliggeistkirche. Die Kriegsfregatte schmückt das dänische Gotteshaus mitten in der Altstadt
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Erinnerungsstück: An einem starken Seil hängt das historische, hölzerne zwei Meter lange Schiffsmodell "Tordenskjold" in der Flensburger Heiliggeistkirche. Die Kriegsfregatte schmückt das dänische Gotteshaus mitten in der Altstadt
"Votivschiffe" sollten sie nicht genannt werden, erläutert die Leiterin des Flensburger Schifffahrtsmuseums, Jutta Glüsing, den historischen Hintergrund dieses Brauchtums. Die Schiffsmodelle seien Erinnerungsstücke und im Norden nur selten Symbole des Dankes für Errettung aus Seenot. Spätestens seit der Reformation seien sie kein Votiv, sondern als "Kirchen-Schiff im Kirchenschiff" zu verstehen.
Ein Votiv - von dem lateinischem votum (Gelübde) abgeleitet - ist ein Gegenstand, den ein Katholik auf Grund seines Versprechens an heiliger Stätte als Zeichen des Dankes für die Rettung aus einer Notlage hinterlegt. Grund des Gelübdes können Krankheiten, Unfälle und Katastrophen sein. Wird die Gabe der Kirche ohne konkreten Anlass gestiftet, ist es ein "Weihegeschenk".
"Das Brauchtum, in Kirchen auch Schiffe zu zeigen, ist charakteristisch für die christliche Seefahrt in früheren Jahrhunderten", sagt Schifffahrtsexpertin Glüsing. Die Tradition stamme aus Südeuropa. "Ihr Ursprung ist der katholische Mittelmeerraum." Die dortigen Schiffe sollten an die Errettung aus Seenot erinnern. Das älteste bekannte echte Votivschiff ist ein spanisches aus der Zeit um 1450, das heute in einem Museum in Rotterdam (Niederlande) hängt.
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