\\[x_I\_]
Arnheim
Niederlande
„Mir gelingt er nicht, der Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Unvoreingenommenheit. Natürlich ist Graffiti platt und ich als Maler bin es somit auch. Platt, unkultiviert, ein Stück weit egoistisch und egozentrisch. Aber ich war beim Malen nie gewinnorientiert, sondern habe immer Abstand gehalten zum Geld. Und sehe bei der Kunst an sich ein gefährliche Nähe dazu. Denn das Geld frisst in meinen Augen die Kreativität und die Freiheit des Geistes. Die Kunst ist für mich in vielen Belangen zu einer reinen Ware verkommen., die Galeristen zu reinen Türstehern. Meine Worte sind ein Tabubruch, das ja. Aber sie sollen kein Angriff sein. Ich möchte nur aus meinem Herzen keine Mördergrube machen. Die findest Du nur in meinem Verstand. Dort bin ich in diesem Moment und bei diesem Gedanken. Ich bin für eine freie Zugänglichkeit der Stadt, ich bin für eine freie Zugänglichkeit zur Kunst. Doch beides gibt es nicht. Ich erinnere mich an eine Frage aus dem Publikum während einer Podiumsdiskussion. 'Warum soll ich für Kunst im öffentlichen Raum bezahlen? Und warum soll ich das Design eines öffentlichen Gebäudes durch einen Stararchitekten bezahlen? Beiden stelle ich doch schon die Stadt zur Verfügung, in der ich lebe.' Wer mittags bei der Tafel ansteht, der geht abends nur selten in die Oper und der hat halt eine andere Gewichtung der Dinge. Meine Worte zu dieser Serie sind ein Essay, mehr nicht. Ich greife zurück auf meine Tagebücher, auf meine Erinnerungen, auf Notizen, Interviews und auf viele, viele Gespräche. Ich will niemandem gefallen, ich möchte niemandem zu nahe treten. Was ich von mir gebe, ist nicht die Wahrheit, sondern nur eine andere Ansicht der Stadt, in der wir alle leben. Verdammt lang her, der erste Schritt. Sechsunddreißig Jahre her, ein Tag im Juni. Ich nehme mich nicht mehr Ernst. Resignation, Desillusion, am Ende jeden Tag ein Kampf mit mir selbst... Gecrosst zu werden stört mich nicht. So muss ich selbst nicht in eine andere Rolle schlüpfen, um über mich selbst zu gehen...“
Mitekiss & Counter Culture - Forgotten Fields
www.youtube.com/watch?v=0pFs5jhWVU8
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Arnheim
Niederlande
„Mir gelingt er nicht, der Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Unvoreingenommenheit. Natürlich ist Graffiti platt und ich als Maler bin es somit auch. Platt, unkultiviert, ein Stück weit egoistisch und egozentrisch. Aber ich war beim Malen nie gewinnorientiert, sondern habe immer Abstand gehalten zum Geld. Und sehe bei der Kunst an sich ein gefährliche Nähe dazu. Denn das Geld frisst in meinen Augen die Kreativität und die Freiheit des Geistes. Die Kunst ist für mich in vielen Belangen zu einer reinen Ware verkommen., die Galeristen zu reinen Türstehern. Meine Worte sind ein Tabubruch, das ja. Aber sie sollen kein Angriff sein. Ich möchte nur aus meinem Herzen keine Mördergrube machen. Die findest Du nur in meinem Verstand. Dort bin ich in diesem Moment und bei diesem Gedanken. Ich bin für eine freie Zugänglichkeit der Stadt, ich bin für eine freie Zugänglichkeit zur Kunst. Doch beides gibt es nicht. Ich erinnere mich an eine Frage aus dem Publikum während einer Podiumsdiskussion. 'Warum soll ich für Kunst im öffentlichen Raum bezahlen? Und warum soll ich das Design eines öffentlichen Gebäudes durch einen Stararchitekten bezahlen? Beiden stelle ich doch schon die Stadt zur Verfügung, in der ich lebe.' Wer mittags bei der Tafel ansteht, der geht abends nur selten in die Oper und der hat halt eine andere Gewichtung der Dinge. Meine Worte zu dieser Serie sind ein Essay, mehr nicht. Ich greife zurück auf meine Tagebücher, auf meine Erinnerungen, auf Notizen, Interviews und auf viele, viele Gespräche. Ich will niemandem gefallen, ich möchte niemandem zu nahe treten. Was ich von mir gebe, ist nicht die Wahrheit, sondern nur eine andere Ansicht der Stadt, in der wir alle leben. Verdammt lang her, der erste Schritt. Sechsunddreißig Jahre her, ein Tag im Juni. Ich nehme mich nicht mehr Ernst. Resignation, Desillusion, am Ende jeden Tag ein Kampf mit mir selbst... Gecrosst zu werden stört mich nicht. So muss ich selbst nicht in eine andere Rolle schlüpfen, um über mich selbst zu gehen...“
Mitekiss & Counter Culture - Forgotten Fields
www.youtube.com/watch?v=0pFs5jhWVU8