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Köln
NRW
„... Natürlich interessiere ich mich für Kunst. Und es gibt Künstler, die ich wirklich mag. Aber mit dem Begriff Kunst kann ich nichts anfangen, wenn es um meine eigene Person geht. Was ich mache, kann keine Kunst sein. Und darum kann ich auch selbst kein Künstler sein. Roh und primitiv auf den ersten Blick, so wie einer der Handabdrücke in El Castillo in Spanien. Die Skizze, mit der jemand ins Yard geht, kann noch so ausgefeilt sein. Sie ist nichts wert, solange das Bild nicht anfängt zu rollen. Widrige Umstände, Zeitnot, Witterung, Checker, Rangierarbeiten. Das enge Zeitfenster. Und natürlich die ständig präsente Gefahr. Das ist nicht das Arbeiten in einem Atelier, wo Zeit für einen Kaffee oder einen kurzen Moment der Ruhe ist. Aber dafür entscheidet auch kein Galerist, ob das Werk gut genug für eine Vernissage ist. Bei all der Verteufelung und Verachtung: Wer unbefangen durch manche Bildbände blättern würde, würde sie finden. Die Meisterwerke, die kein Künstler in seinem Atelier erschaffen könnte. Aber den Aufstieg und den Fall teilen wir. Andreas hat sich auf die Gleise gestellt und hat auf die nächste Bahn gewartet. Weil es für ihn nicht mehr weiter ging. Schaffenskrisen werden im Graffiti durch das ganze spezielle Umfeld noch exponentiell verstärkt. Die letzten Zeilen von ihm im Kopf, seine letzten Bilder vor Augen... Die eine Form von Selbstmord ist der Suizid. Wie viele sind schon so gegangen? Ich glaube, irgendwann hat die Szene aufgehört, mitzuzählen. Die andere Form von Selbstmord ist die Selbstverleumdung der Wirklichkeit und die anschließende Flucht in eine Scheinwelt... Fingerabdrücke in einer Kartei. Und am Bahnsteig ein 'Hände Hoch, ihr Mutterficker!', wenn der Wholecar einfährt... Die Wirklichkeit als reine Fiktion wahrnehmen. Das meine ich damit. So, wie mein Vater tatsächlich nur noch eine Fiktion für mich ist. Ich sehe die Dinge wie Du. Aber ich blicke irgendwie immer ein bisschen tiefer. Follow the white Rabbit. Diese Welt ist eine Kulisse und das Leben findet hinter dem Bühnenbild statt...“
Anile - Mirrors Image
www.youtube.com/watch?v=ET0EPpqTEe4
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„... Natürlich interessiere ich mich für Kunst. Und es gibt Künstler, die ich wirklich mag. Aber mit dem Begriff Kunst kann ich nichts anfangen, wenn es um meine eigene Person geht. Was ich mache, kann keine Kunst sein. Und darum kann ich auch selbst kein Künstler sein. Roh und primitiv auf den ersten Blick, so wie einer der Handabdrücke in El Castillo in Spanien. Die Skizze, mit der jemand ins Yard geht, kann noch so ausgefeilt sein. Sie ist nichts wert, solange das Bild nicht anfängt zu rollen. Widrige Umstände, Zeitnot, Witterung, Checker, Rangierarbeiten. Das enge Zeitfenster. Und natürlich die ständig präsente Gefahr. Das ist nicht das Arbeiten in einem Atelier, wo Zeit für einen Kaffee oder einen kurzen Moment der Ruhe ist. Aber dafür entscheidet auch kein Galerist, ob das Werk gut genug für eine Vernissage ist. Bei all der Verteufelung und Verachtung: Wer unbefangen durch manche Bildbände blättern würde, würde sie finden. Die Meisterwerke, die kein Künstler in seinem Atelier erschaffen könnte. Aber den Aufstieg und den Fall teilen wir. Andreas hat sich auf die Gleise gestellt und hat auf die nächste Bahn gewartet. Weil es für ihn nicht mehr weiter ging. Schaffenskrisen werden im Graffiti durch das ganze spezielle Umfeld noch exponentiell verstärkt. Die letzten Zeilen von ihm im Kopf, seine letzten Bilder vor Augen... Die eine Form von Selbstmord ist der Suizid. Wie viele sind schon so gegangen? Ich glaube, irgendwann hat die Szene aufgehört, mitzuzählen. Die andere Form von Selbstmord ist die Selbstverleumdung der Wirklichkeit und die anschließende Flucht in eine Scheinwelt... Fingerabdrücke in einer Kartei. Und am Bahnsteig ein 'Hände Hoch, ihr Mutterficker!', wenn der Wholecar einfährt... Die Wirklichkeit als reine Fiktion wahrnehmen. Das meine ich damit. So, wie mein Vater tatsächlich nur noch eine Fiktion für mich ist. Ich sehe die Dinge wie Du. Aber ich blicke irgendwie immer ein bisschen tiefer. Follow the white Rabbit. Diese Welt ist eine Kulisse und das Leben findet hinter dem Bühnenbild statt...“
Anile - Mirrors Image
www.youtube.com/watch?v=ET0EPpqTEe4