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„... Ich bin nur stark in der Nacht. Dann weiß ich auch, wovor ich Angst habe, wovor ich Angst haben muss. Und darf. In der Dunkelheit fühle ich mich sicher, fast schon selbstbewusst. Ohne Zweifel, ohne nagende Gedanken... Mit dem Morgenlicht weicht das alles tief in mich zurück. Dann stehe ich vor dem Spiegel und weiß nicht, wie ich durch den Tag kommen soll... 'Come on our Mr. Sorrow, won't you sing yourself a different song. The melody that made you is now worn out, sing along...' Dies selbst zu verstehen, dies überhaupt jemandem anderen erklären zu können? Das gelingt mir nicht. Für meine Frau ist es vielleicht am schwersten. Wenn da in mir keine Worte sind. Wenn ich einfach nur noch funktioniere, meine Gedanken tief in mir begrabe. Die Arbeitswelt will nur funktionierende Räder, die sich drehen und drehen... Und die Gesellschaft an sich will auch nur funktionierende Mitglieder. Manche hier haben mich in den Jahren angeschrieben und mich gefragt, ob wir uns nicht treffen könnten. Ich war dann immer so ehrlich, meine wortlose Art im Vorfeld zu erklären. Das Ergebnis? Aus fast allen Treffen ist dann nichts geworden... 'Come on my little ruin,
Wont you build yourself back up again.' Meine Fassade bröckelt, ich flüchte mich in Sarkasmus. Was ich mir wünsche? Meine Traurigkeit einfach auszukotzen und die Toilette hinunter spülen zu können. Ihretwegen nicht würgen zu müssen, nicht diesen Kloß im Hals zu verspüren. Kreativität wird von Emotionen genährt? Warum dann nicht von Positiven...? Dieses Gefühl, nicht gut genug zu sein, ist immer in mir. Egal, was ich mache. Mich an schlechten Tagen dann wieder selbst aufzurichten, gelingt mir nicht immer... So ist das Leben, ja. Aber sagt das der leisen Stimme, die mir in meinem Hinterkopf zuflüstert: Du bist nicht gut genug... Dabei weiß ich in den guten Stunden, dass ich besser bin als ich selbst glaube. Aber wenn Du ständig diesen Kampf in Dir führen müsstest, dann würdest Du Dir vielleicht selbst nicht mehr glauben wollen... 'Come on my little ruin, won't you build yourself back up again. Won't you take the time you were given, you promised it to yourself...' Mit meiner Offenheit gehe ich die ersten Schritte auf diesem Weg. Ich will kein Mitleid, ich will kein Bedauern. Ich will auch niemandem Sorgen bereiten. Was ich möchte? Ein ganz normales Leben mit den alltäglichen Sorgen. Keinen Reichtum, außer den an Heiterkeit. Selbstbewusstsein. Einen starken Rücken, der sich nicht im Laufe des Tages immer mehr krümmt... Die Depression ist mein ständiger Begleiter, ein schweres Gepäckstück, das ich ständig mit mir trage. Das heißt aber nicht, dass ich meine Reise beenden möchte. Depressiv zu sein bedeutet nicht, lebensmüde zu sein. Für mich ist es eher das genaue Gegenteil. Ich lebe und lache. Bin zufrieden mir dem, was ich habe. Ich möchte einfach das Gefühl verlieren, jeden Tag auf einer Rasierklinge balancieren zu müssen...“
Glen Hansard - My little Ruin
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„... Ich bin nur stark in der Nacht. Dann weiß ich auch, wovor ich Angst habe, wovor ich Angst haben muss. Und darf. In der Dunkelheit fühle ich mich sicher, fast schon selbstbewusst. Ohne Zweifel, ohne nagende Gedanken... Mit dem Morgenlicht weicht das alles tief in mich zurück. Dann stehe ich vor dem Spiegel und weiß nicht, wie ich durch den Tag kommen soll... 'Come on our Mr. Sorrow, won't you sing yourself a different song. The melody that made you is now worn out, sing along...' Dies selbst zu verstehen, dies überhaupt jemandem anderen erklären zu können? Das gelingt mir nicht. Für meine Frau ist es vielleicht am schwersten. Wenn da in mir keine Worte sind. Wenn ich einfach nur noch funktioniere, meine Gedanken tief in mir begrabe. Die Arbeitswelt will nur funktionierende Räder, die sich drehen und drehen... Und die Gesellschaft an sich will auch nur funktionierende Mitglieder. Manche hier haben mich in den Jahren angeschrieben und mich gefragt, ob wir uns nicht treffen könnten. Ich war dann immer so ehrlich, meine wortlose Art im Vorfeld zu erklären. Das Ergebnis? Aus fast allen Treffen ist dann nichts geworden... 'Come on my little ruin,
Wont you build yourself back up again.' Meine Fassade bröckelt, ich flüchte mich in Sarkasmus. Was ich mir wünsche? Meine Traurigkeit einfach auszukotzen und die Toilette hinunter spülen zu können. Ihretwegen nicht würgen zu müssen, nicht diesen Kloß im Hals zu verspüren. Kreativität wird von Emotionen genährt? Warum dann nicht von Positiven...? Dieses Gefühl, nicht gut genug zu sein, ist immer in mir. Egal, was ich mache. Mich an schlechten Tagen dann wieder selbst aufzurichten, gelingt mir nicht immer... So ist das Leben, ja. Aber sagt das der leisen Stimme, die mir in meinem Hinterkopf zuflüstert: Du bist nicht gut genug... Dabei weiß ich in den guten Stunden, dass ich besser bin als ich selbst glaube. Aber wenn Du ständig diesen Kampf in Dir führen müsstest, dann würdest Du Dir vielleicht selbst nicht mehr glauben wollen... 'Come on my little ruin, won't you build yourself back up again. Won't you take the time you were given, you promised it to yourself...' Mit meiner Offenheit gehe ich die ersten Schritte auf diesem Weg. Ich will kein Mitleid, ich will kein Bedauern. Ich will auch niemandem Sorgen bereiten. Was ich möchte? Ein ganz normales Leben mit den alltäglichen Sorgen. Keinen Reichtum, außer den an Heiterkeit. Selbstbewusstsein. Einen starken Rücken, der sich nicht im Laufe des Tages immer mehr krümmt... Die Depression ist mein ständiger Begleiter, ein schweres Gepäckstück, das ich ständig mit mir trage. Das heißt aber nicht, dass ich meine Reise beenden möchte. Depressiv zu sein bedeutet nicht, lebensmüde zu sein. Für mich ist es eher das genaue Gegenteil. Ich lebe und lache. Bin zufrieden mir dem, was ich habe. Ich möchte einfach das Gefühl verlieren, jeden Tag auf einer Rasierklinge balancieren zu müssen...“
Glen Hansard - My little Ruin