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Oberhausen
Ruhrgebiet
NRW
„...Und dann habe ich mich umgedreht, weg von dem unter mir fließendem Kanal. Und da war sie wieder, diese Erinnerung daran, warum wir so viele Dinge tun. Ein Lebenszeichen hinterlassen zu wollen, eine Erinnerung an unser eigenes Sein. Das ist keine Entschuldigung für irgendetwas und rechtfertigt schon mal überhaupt nichts. Aber dieser Wunsch ist da, in jedem von uns. Nur leben wir ihn alle anders aus. Die Dinge, die wir selbst tun, erscheinen uns so vollkommen normal. Und wirken auf manche andere einfach nur befremdlich... In meinem Kopf ist der Film in den Jahren zwischen 1989 und Heute immer spezieller geworden. Das ist kein Popcorn-Kino, sondern eher eine Art Experimentalfilm, in dem der Regisseur gleichzeitig Kameramann und einziger Darsteller ist. Abgesehen von der einen weiblichen Nebenrolle, die in meinem wirklichen Leben die Hauptrolle spielt... Nachts fange ich an, in der Welt nach Lichtern zu suchen, die mich wie eine Motte anziehen. Und dabei sehe ich meine Welt graphisch, reagiere auf sie anders als am Tag. Und immer ist mein Blick dabei auf der Suche nach einer Zugangsmöglichkeit. Oder einem Fluchtweg... Ich will die Kontrolle behalten, wenigstens darüber. Bei meinem Leben ist das schwieriger. Ich habe darin nur eine wirkliche Konstante und das sage ich, ohne mich an sie zu klammern... Marion würde mich nie fragen, wo ich hingehe, wenn ich morgens um drei Uhr unsere Wohnung verlasse. Oder wo ich war, wenn ich mit bunten Sprenkeln auf dem auf links gedrehtem Sweatshirt am Frühstückstisch sitze. Aber sie merkt auch, das ich mich verändert habe. Ich bin weicher geworden, zugänglicher. Das sagt sie, wenn sie sich meine Bilder hier ansieht... Hiersein zu dürfen. Das ist nicht selbstverständlich. Meine früheren Idiotien waren keine Mutproben, sondern reine Selbstvergessenheit, bis hin zu dem einen Punkt. Das hat mich vielleicht davor bewahrt, heute ein Teil der Vergangenheit zu sein. Es geht nicht nur um mich. Der Fame in der Szene oder die Anerkennung in irgendeinem Job oder das fragwürdige Zurschaustellen irgend eines Status sind nichts wert, wenn Du Dich dabei selbst aus den Augen verlierst. Ich war hier und ich bin hier. Ob ich morgen hier sein werde, ist aber nicht selbstverständlich. Darum genieße ich diesen Augenblick der Erkenntnis, auch wenn Dir meine Gedanken nichts sagen sollten...“
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„...Und dann habe ich mich umgedreht, weg von dem unter mir fließendem Kanal. Und da war sie wieder, diese Erinnerung daran, warum wir so viele Dinge tun. Ein Lebenszeichen hinterlassen zu wollen, eine Erinnerung an unser eigenes Sein. Das ist keine Entschuldigung für irgendetwas und rechtfertigt schon mal überhaupt nichts. Aber dieser Wunsch ist da, in jedem von uns. Nur leben wir ihn alle anders aus. Die Dinge, die wir selbst tun, erscheinen uns so vollkommen normal. Und wirken auf manche andere einfach nur befremdlich... In meinem Kopf ist der Film in den Jahren zwischen 1989 und Heute immer spezieller geworden. Das ist kein Popcorn-Kino, sondern eher eine Art Experimentalfilm, in dem der Regisseur gleichzeitig Kameramann und einziger Darsteller ist. Abgesehen von der einen weiblichen Nebenrolle, die in meinem wirklichen Leben die Hauptrolle spielt... Nachts fange ich an, in der Welt nach Lichtern zu suchen, die mich wie eine Motte anziehen. Und dabei sehe ich meine Welt graphisch, reagiere auf sie anders als am Tag. Und immer ist mein Blick dabei auf der Suche nach einer Zugangsmöglichkeit. Oder einem Fluchtweg... Ich will die Kontrolle behalten, wenigstens darüber. Bei meinem Leben ist das schwieriger. Ich habe darin nur eine wirkliche Konstante und das sage ich, ohne mich an sie zu klammern... Marion würde mich nie fragen, wo ich hingehe, wenn ich morgens um drei Uhr unsere Wohnung verlasse. Oder wo ich war, wenn ich mit bunten Sprenkeln auf dem auf links gedrehtem Sweatshirt am Frühstückstisch sitze. Aber sie merkt auch, das ich mich verändert habe. Ich bin weicher geworden, zugänglicher. Das sagt sie, wenn sie sich meine Bilder hier ansieht... Hiersein zu dürfen. Das ist nicht selbstverständlich. Meine früheren Idiotien waren keine Mutproben, sondern reine Selbstvergessenheit, bis hin zu dem einen Punkt. Das hat mich vielleicht davor bewahrt, heute ein Teil der Vergangenheit zu sein. Es geht nicht nur um mich. Der Fame in der Szene oder die Anerkennung in irgendeinem Job oder das fragwürdige Zurschaustellen irgend eines Status sind nichts wert, wenn Du Dich dabei selbst aus den Augen verlierst. Ich war hier und ich bin hier. Ob ich morgen hier sein werde, ist aber nicht selbstverständlich. Darum genieße ich diesen Augenblick der Erkenntnis, auch wenn Dir meine Gedanken nichts sagen sollten...“