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Mare Saare - Artist in Residence der Glashütte Eisch

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Als Gast in der Glashütte Eisch arbeitete Mare Saare im Rahmen des „Artist in Residence“-Programms vier Wochen in Frauenau. Während dieser Zeit konnte sie alle Möglichkeiten der Hütte für die Herstellung ihrer Kunstwerke nutzen. Hier entstanden Objekte, die, neben aktuellen Werken aus Ihrem Atelier in Tallinn, vom 19. August bis 7. November 2009 in der Galerie am Museum in Frauenau gezeigt werden.

Als „Tor zwischen Ost und West“ wurde die Estin Mare Saare von ihrer belgischen Kollegin Sandra De Clerck auf der Vernissage zur aktuellen Frauenauer Ausstellung vorgestellt; und tatsächlich ist der Name der vielgereisten und vielseitigen Glasprofessorin von der Kunstakademie in Tallinn fest verknüpft mit dem Ankommen der facettenreichen estländischen und baltischen Glaskunst in der Internationalen Studiobewegung.

 

Mare Saares Arbeiten öffnen dabei nicht nur den Blick auf eine fern gerückte Glas- und Kunstszene, sondern vor allem auf den flüchtigen Zauber der Ostseelandschaft, und auf eine Persönlichkeit, in der Vitalität und Verwundbarkeit zusammen wirken.

 

Das Glas, seine Fragilität und seine Herkunft aus körnigem, leicht verwehtem Sand benutzt sie mit genialer Virtuosität: Ein vielfarbiger, schwingender Kelch entspringt einem noch zerbrechlicher wirkenden Grund aus körnig verschmolzenem Glas, er nährt sich von ihm, bis dieser gleichsam bröckelt und schließlich inexistent, zu Sand wird.

Die in Frauenau ausgestellten, blumenartigen Objekte der Serie „Fragile Circuit“, gearbeitet in pâte de verre-Technik, stehen für einen zerbrechlichen Kreislauf, der gleichwohl ewig ist wie Ebbe und Flut. Sand ist bei Mare Saare nicht nur ein künstlerisches Bild für Erneuerung und Wiederkehr, sondern dient – neben gemahlenem und gekröseltem Glas – tatsächlich auch als technisches Ausgangsmaterial und als immer wieder verwendbare Auflage im Formprozess der zarten Objekte.

Ihr individuelles Herstellungsverfahren für diese Objekte verwendet Sand als technische Hilfe, als Form und Auflage im Schmelzprozess. Sand ist unendlich wiederverwendbar und steht auch dadurch für die Idee der Erneuerung und Ewigkeit. Der Boden der Arbeiten wird in Glas gegossen, der Blütenkelch ist aus verschmolzenen Glaskröseln in pâte de verre-Technik hergestellt.

 

Die Künstlerin selbst beschreibt Ihre Werke so:

„Meine Arbeiten sind oft extrem zerbrechliche, offene Tellerformen. Ich arbeite gerne mit Farben, selten aber mit völliger Transparenz. Ich versuche das Zerbrechliche, Zarte, das Verletzliche und das Flüchtige im Glas zu vereinigen, indem ich farbige Glaspulver in Formen aus Sand fuse.“

 

www.eisch.de/de/website/news/mare_saare/index.php

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Uploaded on October 26, 2009
Taken on August 22, 2009