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Me - made by Mario

Image taken by mariorei

Ina - domiciled in the land of poet and thinker - not in the ' Wirtschaftswunderland '

 

Bob Dylan - Masters of War

www.youtube.com/watch?v=JEmI_FT4YHU&ab_channel=BobDyl...

 

Come, you masters of war

You that build the big guns

You that build the death planes

You that build all the bombs

 

You that hide behind walls

You that hide behind desks

I just want you to know

I can see through your masks

 

You that never done nothin'

But build to destroy

You play with my world

Like it's your little toy

 

You put a gun in my hand

And you hide from my eyes

And you turn and run farther

When the fast bullets fly

 

Like Judas of old

You lie and deceive

A world war can be won

You want me to believe

 

But I see through your eyes

And I see through your brain

Like I see through the water

That runs down my drain

 

You fasten all the triggers

For the others to fire

Then you sit back and watch

While the death count gets higher

 

You hide in your mansion

While the young peoples' blood

Flows out of their bodies

And is buried in the mud

 

You've thrown the worst fear

That can ever be hurled

Fear to bring children

Into the world

 

For threatenin' my baby

Unborn and unnamed

You ain't worth the blood

That runs in your veins

 

How much do I know

To talk out of turn?

You might say that I'm young

You might say I'm unlearned

 

But there's one thing I know

Though I'm younger than you

That even Jesus would never

Forgive what you do

 

Let me ask you one question

Is your money that good?

Will it buy you forgiveness?

Do you think that it could?

 

I think you will find

When your death takes its toll

All the money you made

Will never buy back your soul

 

And I hope that you die

And your death will come soon

I'll follow your casket

On a pale afternoon

 

I'll watch while you're lowered

Down to your deathbed

And I'll stand over your grave

'Til I'm sure that you're dead

 

»This above all: to thine own self be true.« – »Dies über allem: Zu dir selbst sei wahrhaftig!« ( William Shakespeares )

 

Yves Montand

www.youtube.com/watch?v=Eao005jSB9w&ab_channel=Autumn...

Wie der Skorpion, mein Bruder Du bist es, du bist wie der Skorpion in einer Nacht des Schreckens Wie der Spatz, mein Bruder Du bist wie der Spatz in seinen kleinen Sorgen Wie die Muschel,

mein Bruder

 

 

Du bist wie die Muschel

Halt die Klappe und schweig

Ach!

Du bist schrecklich, mein Bruder Wie der Mund eines erloschenen Vulkans Und du bist keiner, ach, Du bist nicht fünf Du bist nicht fünf Du bist nicht fünf Du bist Millionen Du bist wie die Schafe, mein Bruder

 

 

, Wenn der Henker in deine Haut

gekleidet ist, Wenn der Henker seinen Stab erhebt,

 

 

beeilst du dich, zur Herde

zurückzukehren

Und du gehst zur Schlachtbank

Rennend, fast stolz

 

,

Du bist das lustigste aller Geschöpfe, kurz

, lustiger als der Fisch, der im Meer lebt, Ohne das Meer

 

zu kennen, Und wenn es so viel Elend auf Erden

gibt, ist es dir zu verdanken, mein Bruder

, Wenn wir zerrissen und erschöpft sind, Wenn wir bis zum Bluten gehäutet sind, Gedrückt wie der

Haufen, um unser Brot

zu geben, Soll ich so weit gehen zu sagen, dass es deine Schuld ist

?

Oh nein!

Nein, aber du hast viel damit zu tun, mein Bruder

 

"Gracias a la Vida"

 

www.youtube.com/watch?v=rMuTXcf3-6A&ab_channel=ROXYTOM

 

 

Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht.

(Thomas Jefferson)

 

Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,

in keiner Not uns trennen und Gefahr.

Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,

eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.

Wir wollen trauen auf den höchsten Gott

und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.

( Friedrich Schiller )

 

 

Charlie Chaplins Rede an die Menschheit

www.youtube.com/watch?v=ww0zvl18-Ys&ab_channel=Clipfa...

 

collateralglobal.org/

 

 

www.youtube.com/watch?v=h9mQ6PDZ_ZY&ab_channel=MagicPuma

 

www.youtube.com/watch?v=GAhWN9zmEV0&ab_channel=Berge

 

www.youtube.com/watch?v=31Lqo6EO-2Y&ab_channel=Berge

 

www.youtube.com/watch?v=4CaCpYBIbrg&ab_channel=Catriona

 

www.youtube.com/watch?v=FZXMVlwUSVE&ab_channel=NENA

 

 

„Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben; sie haben meine Phantasie beflügelt.

 

Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten; sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

 

Ich danke allen, die mich belogen haben; sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.

 

Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben; sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.

 

Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben; sie haben meinen Mut geweckt.

 

Ich danke allen, die mich verlassen haben; sie haben mir Raum gegeben für Neues.

 

Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben; sie haben mich wachsam werden lassen.

 

Ich danke allen, die mich verletzt haben; sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.

 

Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben; sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

 

Vor allem aber danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin; sie geben mir die Kraft zum Leben!"

 

► Paulo Coelho

 

 

www.rubikon.news/artikel/nur-mut

 

www.youtube.com/watch?v=Diq6TAtSECg&feature=youtu.be&...

 

 

"A mixture of gullibility and cynicism had been an outstanding characteristic of mob mentality before it became an everyday phenomenon of masses. In an ever-changing, incomprehensible, world the masses had reached the point where they would, at the same time, believe everything and nothing, think that everything is possible and that nothing was true. The mixture in itself was remarkable enough, because it spelled the end of the illusion that gullibility was a weakness of unsuspecting primitive souls and cynism the vice of superior and refined minds. Mass propaganda discovered that its audience was ready at all times to believe the worst, no matter how absurd, and did not particularly object to being deceived because it held every statement to be a lie anyhow. The totalitarian mass leaders based their propaganda on the correct psychological assumption that, under such conditions, one could make people believe the most fantastic statements one day, and trust if the next day they were given irrefutable proof of their falsehood, they would take refuge in cynicism; instead of deserting the leaders who had lied to them, they would protest that they had known all along the statement was a lie and would admire the leaders for their superior tactical cleverness."

 

(Hannah Arendt)

 

www.youtube.com/watch?v=5JrLUEekyM0&ab_channel=Bewuss...

 

„Gewaltloser Widerstand bedeutet nicht Nichtstun. Er bedeutet, die ungeheure Kraftanstrengung zu unternehmen, die nötig ist, um das Böse mit dem Guten zu besiegen. Diese Kraftanstrengung baut nicht auf starke Muskeln und teuflische Waffen: Sie baut auf moralische Tapferkeit, auf Selbstbeherrschung und auf das unvergessliche, zähe Bewusstsein, dass es auf Erden keinen Menschen gibt - so brutal, so persönlich feindselig er auch sei - ohne angeborenes Fundament von Güte, ohne Liebe zur Gerechtigkeit, ohne Achtung vor dem Wahren und Guten; all dies ist für jeden erreichbar, der die geeigneten Mittel verwendet.“ — Aldous Huxley

 

„Sie haben Feinde? Gut. Das bedeutet, dass Sie sich irgendwann in Ihrem Leben für etwas eingesetzt haben.“ — Victor Hugo

 

„Die größten Triumphe der Propaganda wurden nicht durch Handeln, sondern durch Unterlassung erreicht. Groß ist die Wahrheit, größer aber, vom praktischen Gesichtspunkt, ist das Verschweigen von Wahrheit.“ — Aldous Huxley, buch Schöne neue Welt

 

„Das Friedensministerium befasst sich mit Krieg, das Wahrheitsministerium mit Lügen, das Ministerium für Liebe mit Folterung und das Ministerium für Überfluss mit Einschränkungen.“ — George Orwell, buch 1984

 

„Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ — George Orwell, buch Farm der Tiere

 

 

Wer heute nicht verwirrt ist, der ist es, der wirklich verwirrt ist. Jeden Tag werden neue Teile des Puzzles klarer, andere fallen dafür wieder auseinander. Lieber sage ich »ich weiß nicht«, als jenes eine Wahrheit zu nennen, was bei Sonnenlicht betrachtet nichts als eine Lüge sein kann.

(»Das Leben ist gerade wie in Zeitlupe«

Essay von Dushan Wegner)

 

Deutsche, seid antiautoritär!

Ich lege Ihnen folgenden Vorschlag vor: Deutsche, folgt nie wieder jemandem, nur weil er mit Autorität spricht! Wenn das, was „die da oben“ sagen, eurem Verstand widerspricht, dann widersprecht ihr selbst und widersprecht umso lauter!

 

Niemand verdient mehr und lauteren Widerspruch als jener, der keinen Widerspruch duldet!

(Wi(e)der die Folgsamkeit

Essay von Dushan Wegner)

 

Sonntagslektüre: Das Riesenrad – Die Erzählung zur Coronakrise

AutorVera LengsfeldVeröffentlicht am8. November 2020

Der Schweizer Autor Volker Mohr ist nach wie vor ein Geheimtipp, obwohl seine Werke so etwas wie literarische Juwelen sind. Der 1962 geborene studierte Architekt schreibt neben Erzählungen Sachbücher, die nach Auskunft seines kleinen, aber feinen Loco-Verlags um die Themen individuelles und kollektives Schicksal, Individualität und persönliche Souveränität kreisen. Seine Erzählung „Das Riesenrad“, die bereits 2019 erschien, ist viel mehr. Sie beschreibt das geradezu kafkaeske Schicksal eines Menschen, der sich unverhofft in einer Fürsorge-Diktatur wiederfindet.

 

 

Der Architekt Michael Sternheim begleitet widerwillig seinen Sohn zu einem neuen Rummelplatz. Während sein Sprössling einem neumodischen „Flying Circus“ zustrebt, fühlt sich Sternheim überraschend von einem altmodischen Riesenrad angezogen. Kurz entschlossen löst er eine Fahrkarte und besteigt eine Gondel. Allerdings hört das Rad nicht auf, sich zu drehen. Während Sternheims Mitfahrer nichts zu bemerken scheinen, wächst seine Unruhe. Er kann dem immer schneller werdenden Gefährt aber nicht entkommen.

 

„Dann wurde es unvermittelt dunkel, der ohrenbetäubende Lärm nahm ab und wurde von einer fernen Melodie abgelöst…Sternheim schlug die Augen auf. Er stand an eine Hauswand gelehnt…ausdruckslose Häuser aus dem letzten Jahrhundert …lösten sich nach oben hin in einem gleissend-wässrigen Grau auf.“ Die Menschen in dieser Szenerie haben alle Hüte auf. Die Männer, die Sternheim sieht, tragen beigefarbene Regenmäntel über dunklen Anzügen, haben eine Zeitung in der Hand und streben einem Gebäude zu. Sternheim schließt sich aus ihm unerfindlichen Gründen an.

 

Im Inneren des Hauses gewahrte er ein Podest, das aus zwei Borsalino-Hüten zu bestehen schien, auf dem ein schrulliger Mann stand. Sternheim musste lachen und wurde sofort zurechtgewiesen: „Lachen Sie nicht…Wir sind auf der Hut – zu jeder Zeit“. Bei allem, was Sternheim dann erlebte, blieb ihm tatsächlich das Lachen im Halse stecken.

 

Nach einer Rede streben alle Männer einer Tür zu. Sternheim wird aufgefordert, sich einen Hut zu nehmen, damit er „behütet“ sei und den Anderen zu folgen. In einer Art Garderobe, entkleiden sich alle und werden in einem Nebenraum eingeseift. Der Schaum muss am Körper bleiben, denn , so der freundliche Einseifer: „Sie sind dann völlig immun gegen unliebsame Einflüsse, gegen Schmutz und Infektionen.“ Bei Wenigen, erfährt Sternheim, nütze das Einseifen nichts, da müssten andere Methoden angewendet werden.

 

Bald trifft Sternheim auf niedergeschlagene Männer und Frauen, die der Einseifung widerstanden hatten. Die werden geläutert und reingewaschen. Diesmal kommen nicht freundliche Einseifer, sondern grimmige Bürstenschwinger zum Einsatz, die Abgebürsteten wimmerten vor Schmerzen. Um den Schmutz abzuspülen, werden harte Wasserstrahlen eingesetzt, die den Behandelten „spitze Schreie“ entlocken.

 

Auf seinem weiteren Weg durch das Gebäude traf Sternheim einen Jungen, der ihm vorführt, wie die Kinder „unter den Hut“ gebracht werden. Jedes sitzt unter einem überdimensionierten Spitzhut aus Weidenzweigen und darf weder spielen noch lachen. Auch sein Begleiter wird unter solch einem Hut gezwungen. Sternheim muss hilflos zusehen. Vorher gelingt es dem Jungen noch, ihn auf eine Tarnkappe aufmerksam zu machen.

 

So kann er auf der nächsten Station an einer Gerichtsverhandlung teilnehmen, ohne gesehen zu werden. Die Angeklagten hatten alle gegen die Hutgesetze verstoßen, einer hatte sogar mit einer Hutnadel einen Anderen umgebracht. Alle Angeklagten, bis auf einen wurden, zu milden Strafen verurteilt. Sie mussten sich symbolisch auf eine Rutsche setzen und unten angekommen entweder auf festen Boden unter den Füßen gelangen, oder durchfallen. Nur der Hutkritiker fiel durch. Welche härtere Methode gegen ihn zur Anwendung kommen würden, blieb Sternheim verborgen.

 

Nach dem Gericht gelangte er in einen Saal, in dem zahllose Angestellte auf Computern Lebensläufe bearbeiteten. Im System befanden sich alle Daten der betreffenden Person, von der Geburt bis zum aktuellen Tag. Sternheim erkannte entsetzt, dass hier nicht nur Daten, sondern Leben gefälscht wurden.

 

„Begangene Wege wurden ausgelöscht und nie vollzogene Schritte eingefügt. Der einzelne wurde dadurch um Erfahrungen betrogen; Krisen und Glücksmomente wurden ihm gestohlen, Erfolge, die es nie gegeben hatte, wurden ihm angedichtet. Konnte man sich eine umfassendere Manipulation vorstellen?“.

 

Sternheim erschauderte, überlegte krampfhaft, wie er hierher gekommen war, konnte sich aber nicht erinnern. Schließlich gelang es ihm, diesen Albtraum zu entkommen. Er findet sich neben dem Riesenrad wieder, sieht seinen Sohn an einer Nachbarbude stehen. Sein Sohn trägt einen bunten Hut, auch andere Rummelplatzbesucher hatten diese Hüte auf ihren Köpfen. Die würden von lustigen Clowns verteilt, sagte ihm sein Sohn und bot ihm an, auch einen Hut für seinen Vater zu besorgen.

 

Ob Sternheim diesem Behütetsein widersteht, lässt Mohr offen.

 

Im Anhang findet der Leser zwei Verweise auf historische Hut-Ereignisse.

 

Im Jahr 1766 gab es in Madrid einen Hutaufstand, nachdem die Regierung das Verbot erließ, den runden, breitkrempigen Hut und den traditionellen langen Mantel zu tragen und stattdessen den französischen Dreispitz und Kurzmantel verordnete.

 

Eine regelrechte Hutrevolution fand 1925 in der Türkei statt. „Die allgemeine Kopfbedeckung der Bevölkerung der Türkei ist der Hut, und die Regierung verbietet die Fortdauer einer gegenteiligen Gewohnheit.“

 

Es gab ähnlich Verordnungen wie die Corona-Maßnahmen schon früher. Sie hatten zum Glück keinen Bestand. Sternheims behütende Diktatur ist noch bloß ein Albtraum, aber die Clowns, die uns ihre Hüte aufdrängen wollen, sind schon unter uns.

 

 

Voltaire

 

Für Toleranz

"Es ist klar, dass ein Individum, das ein anderes, seinen Bruder, verfolgt, weil es nicht seine Meinung teilt, ein Monster (un monstre) ist."

 

"Il est clair que tout particulier qui persécute un homme, son frère, parce qu'il n'est pas de son opinion, est un monstre."

(Voltaire: Dictionnaire philosophique, 1764 "Tolérance")

 

Gegen Zensur

 

"Das Recht zu sagen und zu drucken, was wir denken, ist das Recht eines jeden freien Menschen, das man nicht leugnen kann, ohne die abscheulichste Tyrannei auszuüben. Dieses Vorrecht ist für uns ebenso wichtig wie die Ernennung unserer Verwalter und Politiker, das Eintreiben von Steuern, die Entscheidung über Krieg und Frieden; und es wäre ein Hohn, wenn diejenigen, die die Souveränität haben, ihre Meinung nicht schriftlich äußern könnten. "

(Voltaire: Questions sur les miracles)

"Le droit de dire et d'imprimer ce que nous pensons est le droit de tout homme libre, dont on ne saurait le priver sans exercer la tyrannie la plus odieuse. Ce privilège nous est aussi

essentiel que celui de nommer nos auditeurs et nos syndics, d'imposer des tributs, de décider de la guerre et de la paix; et il serait plaisant que ceux en qui réside la souveraineté ne pussent pas dire leur avis par écrit."

(VOLTAIRE: Questions sur les miracles)

 

 

AN DIE NACHGEBORENEN

 

1

 

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

 

Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn

Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende

Hat die furchtbare Nachricht

Nur noch nicht empfangen.

 

Was sind das für Zeiten, wo

Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist

Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!

Der dort ruhig über die Straße geht

Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde

Die in Not sind?

 

Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt

Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts

Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich satt zu essen.

Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt

Bin ich verloren.)

 

Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast!

Aber wie kann ich essen und trinken, wenn

Ich es dem Hungernden entreiße, was ich esse, und

Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?

Und doch esse und trinke ich.

 

Ich wäre gerne auch weise

In den alten Büchern steht, was weise ist:

Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit

Ohne Furcht verbringen

Auch ohne Gewalt auskommen

Böses mit Gutem vergelten

Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen

Gilt für weise.

Alles das kann ich nicht:

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

 

 

2

 

In die Städte kam ich zu der Zeit der Unordnung

Als da Hunger herrschte.

Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs

Und ich empörte mich mit ihnen.

So verging meine Zeit

Die auf Erden mir gegeben war.

 

Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten

Schlafen legt ich mich unter die Mörder

Der Liebe pflegte ich achtlos

Und die Natur sah ich ohne Geduld.

So verging meine Zeit

Die auf Erden mir gegeben war.

 

Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit

Die Sprache verriet mich dem Schlächter

Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden

Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.

So verging meine Zeit

Die auf Erden mir gegeben war.

 

Die Kräfte waren gering. Das Ziel

Lag in großer Ferne

Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich

Kaum zu erreichen.

So verging meine Zeit

Die auf Erden mir gegeben war.

 

 

3

 

Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut

In der wir untergegangen sind

Gedenkt

Auch der Haß gegen die Niedrigkeit

Verzerrt die Züge.

Auch der Zorn über das Unrecht

Macht die Stimme heiser. Ach, wir

Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit

Konnten selber nicht freundlich sein.

 

Ihr aber, wenn es soweit sein wird

Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist

Gedenkt unsrer

Mit Nachsicht.

 

(Bertholt Brecht)

 

Aber heute weiß ich nicht mehr, was ich eigentlich will und wünsche. Früher war alles einfach, so einfach wie die Buchstaben in einem Lesebuch. Jetzt ist nichts mehr einfach, nicht einmal mehr die Buchstaben. Alles hat viele Bedeutungen und Gesichter bekommen. Ich weiß nicht, was aus mir werden soll, ich kann jetzt nicht an solche Sachen denken.

( Hermann Hesse, Narziß und Goldmund)

 

Die Welt zu durchschauen, sie zu erklären, sie zu verachten, mag großer Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sie nicht zu verachten, sie und mich nicht zu hassen, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können.

( Hermann Hesse, Siddhartha)

 

Wenn jemand sucht, dann geschieht es leicht, daß sein Auge nur noch das Ding sieht, das er sucht, daß er nichts zu finden, nichts in sich einzulassen vermag, weil er nur an das Gesuchte denkt, weil er ein Ziel hat, weil er vom Ziel besessen ist. Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben.

( Hermann Hesse, Siddhartha)

 

Ich war allzu moralisch, allzu vernünftig, allzu bürgerlich gewesen! Ein alter, ewiger Fehler, den ich hundertmal begangen und bitter bereut habe, ist mir auch diesmal wieder passiert. Ich wollte mich einer Norm anpassen, ich wollte Forderungen erfüllen, die gar niemand an mich stellte, ich wollte etwas sein oder spielen, was ich gar nicht war. Und so war es mir wieder einmal geschehen, daß ich mich selbst und das ganze Leben vergewaltigt hatte.

(Hermann Hesse, Kurgast)

 

Nicht steht mir zu, über eines andern Leben zu urteilen! Für mich allein muß ich urteilen, muß ich wählen, muß ich ablehnen.

(Hermann Hesse, Siddhartha)

 

The major lane is very simple, but the people love to make detours.

( Laotse )

 

... es ist eben der Mensch, der die Welt einrichtet, wie sie ist. Also kann sie nicht besser sein, wenn er sie nicht besser macht.

(Voltaire - Candide)

 

„Après moi le déluge! ist der Wahlruf jedes Kapitalisten und jeder Kapitalistennation.

(Karl Marx - Das Kapital)

 

"One day we will all laugh at gilded butterflies"

(Shakespeare - King Lear)

 

Die Existenzen fremder Menschen sind die besten Spiegel, worin wir die unsrige erkennen können.

(Johann Wolfgang von Goethe)

 

Nicht der äußere Mensch, sondern der innere hat Spiegel nötig. Man kann sich nicht anders sehen als im Auge eines fremden Sehers.

(Jean Paul)

 

Alle Dinge, die man gegen sein Gefühl und gegen sein inneres Wissen tut, anderen zuliebe, sind nicht gut und müssen früher oder später teuer bezahlt werden.

(Hermann Hesse)

 

Es gibt Menschen, die nicht leben, sondern gelebt werden.

(Karl May)

 

Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten.

(Jean-Jacques Rousseau)

 

Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.

(Galileo Galilei)

 

Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.

(Albert Einstein)

 

Was wir am nötigsten brauchen, ist ein Mensch, der uns zwingt, das zu tun, das wir können.

(Ralph Waldo Emerson)

 

Die Hauptsache ist, belügen Sie sich nicht selbst. Wer sich selbst belügt und auf seine eigene Lüge hört, kommt schließlich dahin, daß er keine einzige Wahrheit mehr, weder in sich noch um sich, unterscheidet. Das aber führt zur Nichtachtung sowohl seiner selbst als der anderen. Wer aber niemand achtet, der hört auch auf, sich selbst zu lieben; um sich aber ohne Liebe zu beschäftigen und zu zerstreuen, ergibt er sich den Leidenschaften.

(Fjodor Michailowitsch Dostojewski)

 

Es gibt eine Angst, die macht klein

Die macht einen krank und allein

Und es gibt eine Angst, die macht klug

Mutiger, freier von Selbstbetrug.

(ANDRÉ HELLER -Angstlied)

 

Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich.

(Aristoteles)

 

Gut ist die Herrschaft der Liebe; denn sie zieht den Sinn ihres Getreuen von allem ab, was bös ist.

(Dante Alighieri)

 

Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann.

(Mahatma Gandhi)

 

Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.

(Hermann Hesse)

 

Der Mensch sieht oft nur zu spät ein, wie sehr er geliebt wurde, wie vergeßlich und undankbar er war und wie groß das verkannte Herz.

(Jean Paul)

 

Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinaus gibt, geht nicht verloren.

(Albert Schweitzer)

 

Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas besseres.

(Gotthold Ephraim Lessing)

 

Wenn nur die Lüge uns retten kann,

so ist es aus, so sind wir verloren.

(Jean-Jacques Rousseau)

 

Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen.

(Voltaire)

 

Die Wahrheit ist das Kind der Zeit, nicht der Autorität.

(Bertolt Brecht)

 

Wer sich von der Wahrheit nicht besiegen lässt, der wird vom Irrtum besiegt.

(Augustinus Aurelius)

 

Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.

Jeder Mensch kann sich irren; nur der Narr verharrt in seinem Irrtum.

(Marcus Tullius Cicero,)

 

In bunten Bildern wenig Klarheit,

viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit,

so wird der beste Trank gebraut,

der alle Welt erquickt und auferbaut.

(Johann Wolfgang von Goethe im "Faust")

 

 

Man kann die Erfahrung nicht früh genug machen, wie entbehrlich man in der Welt ist.

(Johann Wolfgang von Goethe)

 

Das gute Beispiel ist nicht nur eine Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen. Es ist die einzige

. [Albert Schweitzer]

 

Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun

.[Molière]

 

Der Narr hält sich für weise, aber der Weise weiß, daß er ein Narr ist.

(William Shakespeare)

 

 

Welche Regierung die beste sei? Diejenige, die uns lehrt, uns selbst zu regieren.

(Johann Wolfgang von Goethe)

 

„Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden, und mit Grau in Grau läßt sie sich nicht verjüngen, sondern nur erkennen; die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.“

(Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts)

 

"Das herrschende Recht ist das Recht der Herrschenden"

(Karl Marx in seiner "Einleitung der Kritik an Hegels Rechtsphilosophie")

 

 

Wer sich über Kritik ärgert, gibt zu, daß sie verdient war.

(Publius Cornelius Tacitus)

 

„Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bisschen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit. Es gibt Kalender und Uhren, um sie zu messen, aber das will wenig besagen, denn jeder weiß, dass einem eine einzige Stunde wie eine Ewigkeit vorkommen kann, mitunter kann sie aber auch wie ein Augenblick vergehen – je nachdem, was man in dieser Stunde erlebt. Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.“

("Momo" von Michael Ende)

 

„Ob einer seine Arbeit gern oder mit Liebe zur Sache tat, war unwichtig – im Gegenteil, das hielt nur auf. Wichtig war allein, dass er in möglichst kurzer Zeit möglichst viel arbeitete.“

 

„Am allerwenigsten konnten sie die Stille ertragen. Denn in der Stille überfiel sie Angst, weil sie ahnten, was in Wirklichkeit mit ihrem Leben geschah. Darum machten sie Lärm, wann immer Stille drohte.“

 

„Man muss nur immer mehr und mehr haben, dann langweilt man sich niemals. (…) die Sache ist endlos fortzusetzen, und es bleibt immer noch etwas, das du dir wünschen kannst.“

(Lehre der "Grauen Herren" aus "Momo" von Michael Ende)

 

„Und in der großen Stadt sah man, was man seit langem nicht mehr gesehen hatte: Kinder spielten mitten auf der Straße, und die Autofahrer, die warten mussten, guckten lächelnd zu, und manche stiegen aus und spielten einfach mit. Überall standen Leute, plauderten freundlich miteinander und erkundigten sich ausführlich nach dem gegenseitigen Wohlergehen. Wer zur Arbeit ging, hatte Zeit, die Blumen in einem Fenster zu bewundern oder einen Vogel zu füttern. (…) Die Arbeiter konnten ruhig und mit Liebe zur Sache arbeiten, denn es kam nicht mehr darauf an, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit fertig zu bringen. Jeder konnte sich zu allem so viel Zeit nehmen, wie er brauchte und haben wollte, denn von nun an war ja wieder genug davon da.“

("Momo" besiegt die grauen Herren – weil sie die Einzige ist, die noch Zeit dazu hat. "Momo" von Michael Ende)

 

 

Stufen

 

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend

dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,

blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

 

Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe

bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

in andre, neue Bindungen zu geben.

 

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

 

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

an keinem wie an einer Heimat hängen,

der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.

 

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

 

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

uns neuen Räumen jung entgegen senden,

des Lebens Ruf an uns wird niemals enden …

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

 

( Hermann Hesse )

 

Brecht - An die Nachgeborenen

www.youtube.com/watch?v=m2rCM09ougk

 

www.youtube.com/watch?v=rGI_ADNef4E

 

www.youtube.com/watch?v=d7AnpetmA0c

 

Wenn die Haifische Menschen wären

"Wenn die Haifische Menschen wären", fragte Herrn K. die kleine Tochter seiner Wirtin,

"wären sie dann netter zu den kleinen Fischen?" "Sicher", sagte er. "Wenn die Haifische

Menschen wären, würden sie im Meer für die kleinen Fische gewaltige Kästen bauen

lassen, mit allerhand Nahrung drin, sowohl Pflanzen als auch Tierzeug. Sie würden sorgen,

daß die Kästen immer frisches Wasser hätten, und sie würden überhaupt allerhand sanitäre

Maßnahmen treffen. Wenn zum Beispiel ein Fischlein sich die Flosse verletzen würde,

dann würde ihm sogleich ein Verband gemacht, damit es den Haifischen nicht wegstürbe

vor der Zeit. Damit die Fischlein nicht trübsinnig würden, gäbe es ab und zu große

Wasserfeste; denn lustige Fischlein schmecken besser als trübsinnige. Es gäbe natürlich

auch Schulen in den großen Kästen. In diesen Schulen würden die Fischlein lernen, wie

man in den Rachen der Haifische schwimmt. Sie würden zum Beispiel Geographie

brauchen, damit sie die großen Haifische, die faul irgendwo liegen, finden könnten. Die

Hauptsache wäre natürlich die moralische Ausbildung der Fischlein. Sie würden unterrichtet

werden, daß es das Größte und Schönste sei, wenn ein Fischlein sich freudig aufopfert,

und daß sie alle an die Haifische glauben müßten, vor allem, wenn sie sagten, sie würden

für eine schöne Zukunft sorgen. Man würde den Fischlein beibringen, daß diese Zukunft

nur gesichert sei, wenn sie Gehorsam lernten. Vor allen niedrigen, materialistischen,

egoistischen und marxistischen Neigungen müßten sich die Fischlein hüten und es sofort

den Haifischen melden, wenn eines von ihnen solche Neigungen verriete. Wenn die

Haifische Menschen wären, würden sie natürlich auch untereinander Kriege führen, um

fremde Fischkästen und fremde Fischlein zu erobern. Die Kriege würden sie von ihren

eigenen Fischlein führen lassen. Sie würden die Fischlein lehren, daß zwischen ihnen und

den Fischlein der anderen Haifische ein riesiger Unterschied bestehe. Die Fischlein,

würden sie verkünden, sind bekanntlich stumm, aber sie schweigen in ganz verschiedenen

Sprachen und können einander daher unmöglich verstehen. Jedem Fischlein, das im Krieg

ein paar andere Fischlein, feindliche, in einer anderen Sprache schweigende Fischlein,

tötete, würden sie einen kleinen Orden aus Seetang anheften und den Titel Held verleihen.

Wenn die Haifische Menschen wären, gäbe es bei ihnen natürlich auch eine Kunst. Es

gäbe schöne Bilder, auf denen die Zähne der Haifische in prächtigen Farben, ihre Rachen

als reine Lustgärten, in denen es sich prächtig tummeln läßt, dargestellt wären. Die Theater

auf dem Meeresgrund würden zeigen, wie heldenmütige Fischlein begeistert in die

Haifischrachen schwimmen, und die Musik wäre so schön, daß die Fischlein unter ihren

Klängen, die Kapelle voran, träumerisch, und in allerangenehmste Gedanken eingelullt, in

die Haifischrachen strömten. Auch eine Religion gäbe es da, wenn die Haifische Menschen

wären. Sie würde lehren, daß die Fischlein erst im Bauch der Haifische richtig zu leben

begännen. Übrigens würde es auch aufhören, wenn die Haifische Menschen wären, daß

alle Fischlein, wie es jetzt ist, gleich sind. Einige von ihnen würden Ämter bekommen und

über die anderen gesetzt werden. Die ein wenig größeren dürften sogar die kleineren

auffressen. Das wäre für die Haifische nur angenehm, da sie dann selber öfter größere

Brocken zu fressen bekämen. Und die größeren, Posten habenden Fischlein würden für die

Ordnung unter den Fischlein sorgen, Lehrer, Offiziere, Ingenieure im Kastenbau usw.

werden. Kurz, es gäbe überhaupt erst eine Kultur im Meer, wenn die Haifische Menschen

wären."

www.youtube.com/watch?v=YokJ2BbdwdU

 

Bertholt Brecht

 

Mühsal der Besten

»Woran arbeiten Sie?« wurde Herr K. gefragt. Herr K.

antwortete: »Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen

nächsten Irrtum vor.

 

Weise am Weisen ist die Haltung

Zu Herrn K. kam ein Philosophieprofessor und erzählte

ihm von seiner Weisheit. Nach einer Weile sagte Herr K.

zu ihm: »Du sitzt unbequem, du redest unbequem, du

denkst unbequem. « Der Philosophieprofessor wurde

zornig und sagte: »Nicht über mich wollte ich etwas

wissen, sondern über den Inhalt dessen, was ich sagte.«

»Es hat keinen Inhalt«, sagte Herr K. »Ich sehe dich

täppisch gehen, und es ist kein Ziel, das du, während ich

dich gehen sehe, erreichst. Du redest dunkel, und es ist

keine Helle, die du während des Redens schaffst. Sehend

deine Haltung, interessiert mich dein Ziel nicht.«

 

Organisation

Herr K. sagte einmal: »Der Denkende benützt kein

Licht zuviel, kein Stück Brot zuviel, keinen Gedanken

zuviel.«

 

Die Kunst, nicht zu bestechen

Herr K. empfahl einen Mann an einen Kaufmann, seiner

Unbestechlichkeit wegen. Nach zwei Wochen kam der

Kaufmann wieder zu Herrn K. und fragte ihn: »Was hast

du gemeint mit Unbestechlichkeit?« Herr K. sagte:

»Wenn ich sage, der Mann, den du anstellst, ist unbestechlich,

meine ich damit: du kannst ihn nicht bestechen.«

»So«, sagte der Kaufmann betrübt, »nun, ich

habe Grund, zu fürchten, daß sich dein Mann sogar von

meinen Feinden bestechen läßt.« »Das weiß ich nicht«,

sagte Herr K. uninteressiert. »Mir aber«, rief der Kaufmann

erbittert, »redet er immerfort nach dem Mund,

also läßt er sich auch von mir bestechen!« Herr K.

lächelte eitel. »Von mir läßt er sich nicht bestechen«,

sagte er.

 

Maßnahmen gegen die Gewalt

Als Herr Keuner, der Denkende, sich in einem Saale vor

vielen gegen die Gewalt aussprach, merkte er, wie die

Leute vor ihm zurückwichen und weggingen. Er blickte

sich um und sah hinter sich stehen – die Gewalt.

»Was sagtest du?« fragte ihn die Gewalt. »Ich sprach

mich für die Gewalt aus«, antwortete Herr Keuner.

Als Herr Keuner weggegangen war, fragten ihn seine

Schüler nach seinem Rückgrat. Herr Keuner antwortete:

»Ich habe kein Rückgrat zum Zerschlagen. Gerade ich

muß länger leben als die Gewalt.«

Und Herr Keuner erzählte folgende Geschichte:

In die Wohnung des Herrn Egge, der gelernt hatte,

nein zu sagen, kam eines Tages in der Zeit der Illegalität

ein Agent, der zeigte einen Schein vor, welcher ausgestellt

war im Namen derer, die die Stadt beherrschten,

und auf dem stand, daß ihm gehören solle jede Wohnung,

in die er seinen Fuß setzte; ebenso sollte ihm auch

jedes Essen gehören, das er verlange; ebenso sollte ihm

auch jeder Mann dienen, den er sähe.

Der Agent setzte sich in einen Stuhl, verlangte Essen,

wusch sich, legte sich nieder und fragte mit dem Gesicht

zur Wand vor dem Einschlafen: »Wirst du mir dienen?«

Herr Egge deckte ihn mit einer Decke zu, vertrieb die

Fliegen, bewachte seinen Schlaf, und wie an diesem

Tage gehorchte er ihm sieben Jahre lang. Aber was

immer er für ihn tat, eines zu tun hütete er sich wohl:

das war, ein Wort zu sagen. Als nun die sieben Jahre

herum waren und der Agent dick geworden war vom

vielen Essen, Schlafen und Befehlen, starb der Agent.

Da wickelte ihn Herr Egge in die verdorbene Decke,

schleifte ihn aus dem Haus, wusch das Lager, tünchte

die Wände, atmete auf und antwortete: »Nein.«

 

Vorschlag, wenn der Vorschlag nicht beachtet wird

Herr K. empfahl, womöglich jedem Vorschlag zur Güte

noch einen weiteren Vorschlag beizufügen, für den Fall,

daß der Vorschlag nicht beachtet wird. Als er zum Beispiel

jemandem, der in schlechter Lage war, ein bestimmtes

Vorgehen angeraten hatte, das so wenige andere

schädigte wie möglich, beschrieb er noch ein anderes

Vorgehen, weniger harmlos, aber doch nicht das rücksichtsloseste.

»Wer nicht alles kann«, sagte er, »dem soll

man nicht das wenigere erlassen.«

 

Das Lob

Als Herr K. hörte, daß er von früheren Schülern gelobt wurde, sagte er: "Nachdem die

Schüler schon längst die Fehler des Meisters vergessen haben, erinnert er selbst sich noch

immer daran."

 

Herr K. und die Konsequenz

Eines Tages stellte Herr K. einem seiner Freunde folgende Frage: "Ich verkehre seit

kurzem mit einem Mann, der mir gegenüber wohnt. Jetzt habe ich keine Lust mehr, mit ihm

zu verkehren; jedoch fehlt mir nicht nur ein Grund für den Verkehr, sondern auch für die

Trennung. Nun habe ich entdeckt, daß er, als er kürzlich das kleine Haus, das er bisher nur

gemietet hatte, kaufte, sogleich einen Pflaumenbaum vor seinem Fenster, der ihm Licht

wegnahm, umschlagen ließ, obwohl die Pflaumen erst halb reif waren. Soll ich nun dies als

Grund nehmen, den Verkehr mit ihm abzubrechen, wenigstens nach außen hin oder

wenigstens nach innen hin?"

Einige Tage darauf erzählte Herr K. seinem Freund: "Ich habe den Verkehr mit dem

Burschen jetzt abgebrochen; denken Sie sich, er hatte schon seit Monaten von dem

damaligen Besitzer des Hauses verlangt, daß der Baum abgehauen würde, der ihm das

Licht wegnahm. Der aber wollte es nicht tun, weil er die Früchte noch haben wollte. Und

jetzt, wo das Haus auf meinen Bekannten übergegangen ist, läßt er den Baum tatsächlich

abhauen, noch voll unreifer Früchte! Ich habe den Verkehr mit ihm jetzt wegen seines

inkonsequenten Verhaltens abgebrochen."

 

Rechtsprechung

Herr K. nannte oft als in gewisser Weise vor bildlich eine Rechtsvorschrift des alten China,

nach der für große Prozesse die Richter aus entfernten Provinzen herbeigeholt wurden. So

konnten sie nämlich viel schwerer bestochen werden (und mußten also weniger

unbestechlich sein), da die ortsansässigen Richter über ihre Unbestechlichkeit wachten -

also Leute, die gerade in dieser Beziehung sich genau auskannten und ihnen übelwollten.

Auch kannten diese herbeigeholten Richter die Gebräuche und Zustände der Gegend nicht

aus der alltäglichen Erfahrung. Unrecht gewinnt oft Rechtscharakter einfach dadurch, daß

es häufig vorkommt. Die Neuen mußten sich alles neu berichten lassen, wodurch sie das

Auffällige daran wahrnahmen. Und endlich waren sie nicht gezwungen, um der Tugend der

Objektivität willen viele andere Tugenden, wie die Dankbarkeit, die Kindesliebe, die

Arglosigkeit gegen die nächsten Bekannten, zu verletzten oder so viel Mut zu haben, sich

unter ihrer Umgebung Feinde zu machen.

 

 

Über Freundlichkeit

Herr K. schätzte Freundlichkeit sehr. Er sagte: "Jemanden unterhalten, wenn auch

freundlich, jemanden nicht nach seinen Möglichkeiten beurteilen, zu jemandem nur

freundlich sein, wenn auch er zu einem freundlich ist, jemanden kalt betrachten, wenn er

heiß, heiß betrachten, wenn er kalt ist, das ist nicht freundlich."

 

Ein Mitarbeiter K.s wurde beschuldigt, er nehme eine unfreundliche Haltung zu ihm ein. Ja, aber nur hinter meinem Rücken’, verteidigte ihn Herr K.

 

Gerechtigkeitsgefühl

Herrn K.s Gastgeber hatten einen Hund, und eines Tages kam dieser mit allen Anzeichen

des Schuldgefühls angekrochen. "Er hat etwas angestellt, reden Sie sofort streng und

traurig mit ihm", riet Herr K. "Aber ich weiß doch nicht, was er angestellt hat", wehrte sich

der Gastgeber. "Das kann der Hund nicht wissen", sagte Herr K. dringlich. "Zeigen Sie

schnell Ihre betroffene Mißbilligung, sonst leidet sein Gerechtigkeitsgefühl."

 

Herr Keuner und der hilflose Knabe

Einen vor sich hin weinenden Jungen fragte Herr Keuner nach dem Grund seines Kummers. Ich

hatte zwei Groschen für das Kino beisammen, sagte der Knabe, da kam ein Junge und riß mir

einen aus der Hand, und er zeigte auf einen Jungen, der in einiger Entfernung zu sehen war. Hast

du denn nicht um Hilfe geschrieen? fragte Herr Keuner. Doch, sagte der Junge und schluchzte

ein wenig stärker. Hat dich niemand gehört, fragte ihn Herr Keuner weiter, ihn liebevoll streichelnd.

Nein, schluchzte der Junge. Kannst du denn nicht lauter schreien? fragte Herr Keuner.

Nein, sagte der Junge und blickte ihn mit neuer Hoffnung an. Denn Herr Keuner lächelte. Dann

gib auch den her, sagte er, nahm ihm den letzten Groschen aus der Hand und ging unbekümmert weiter.

 

Warten

Herr K. wartete auf etwas einen Tag, dann eine Woche, dann noch einen Monat. Am

Schlusse sagte er: "Einen Monat hätte ich ganz gut warten können, aber nicht diesen Tag

und diese Woche."

 

Verläßlichkeit

Herr K., der für die Ordnung der menschlichen Beziehungen war, blieb zeit seines Lebens

in Kämpfe verwickelt. Eines Tages geriet er wieder einmal in eine unangenehme Sache, die

es nötig machte, daß er nachts mehrere Treffpunkte in der Stadt aufsuchen mußte, die weit

auseinanderlagen. Da er krank war, bat er einen Freund um seinen Mantel. Der versprach

ihn ihm, obwohl er dadurch selbst eine kleine Verabredung absagen mußte. Gegen Abend

nun verschlimmerte sich Herrn K.s Lage so, daß die Gänge ihm nichts mehr nützten und

ganz anderes nötig wurde. Dennoch und trotz des Zeitmangels holte Herr K., eifrig, die

Verabredung einzuhalten, den unnütz gewordenen Mantel pünktlich ab.

 

Die Rolle der Gefühle

Herr Keuner war mit seinem kleinen Sohn auf dem Land. Eines Vormittags traf er ihn in der

Ecke des Gartens und weinend. Er erkundigte sich nach dem Grund des Kummers, erfuhr

ihn und ging weiter. Als aber bei seiner Rückkehr der Junge immer noch weinte, rief er ihn

her und sagte ihm: "Was hat es für einen Sinn zu weinen bei einem solchen Wind, wo man

dich überhaupt nicht hört." Der Junge stutzte, begriff diese Logik und kehrte, ohne weitere

Gefühle zu zeigen, zu seinem Sandhaufen zurück.

 

Vom jungen Keuner

Jemand erzählte vom jungen Keuner, er habe ihn einem Mädchen, das ihm sehr gefiel,

eines Morgens sagen hören: "Ich habe heute Nacht von Ihnen geträumt. Sie waren sehr

vernünftig."

 

Herrn K.s Lieblingstier

Als Herr K. gefragt wurde, welches Tier er vor allen schätze, nannte er den Elefanten und begründete dies so: Der Elefant vereint List mit Stärke. Das ist nicht die kümmerliche List, die ausreicht, einer Nachstellung zu entgehen oder ein Essen zu ergattern, indem man nicht auffällt, sondern die List, welcher die Stärke für große Unternehmungen zur Verfügung steht. Wo dieses Tier war, führt eine breite Spur. Dennoch ist es gutmütig, es versteht Spaß. Es ist ein guter Freund, wie es ein guter Feind ist. Sehr groß und schwer, ist es doch auch sehr schnell. Sein Rüssel führt einem enormen Körper auch die kleinsten Speisen zu, auch Nüsse. Seine Ohren sind verstellbar: Er hört nur, was ihm paßt. Er wird auch sehr alt. Er ist auch gesellig, und dies nicht nur zu Elefanten. Überall ist er sowohl beliebt als auch gefürchtet. Eine gewisse Komik macht es möglich, daß er sogar verehrt werden kann. Er hat eine dicke Haut, darin zerbrechen die Messer; aber sein Gemüt ist zart. Er kann traurig werden. Er kann zornig werden. Er tanzt gern. Er stirbt im Dickicht. Er liebt Kinder und andere kleine Tiere. Er ist grau und fällt nur durch seine Masse auf. Er ist nicht eßbar. Er kann gut arbeiten. Er trinkt gern und wird fröhlich. Er tut etwas für die Kunst: Er liefert Elfenbein.

 

Das Wiedersehen

Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: "Sie haben sich gar nicht verändert." "Oh!" sagte Herr K. und erbleichte.

 

Menschenkenntnis

Herr Keuner hatte wenig Menschenkenntnis, er sagte:"Menschenkenntnis ist nur nötig, wo

Ausbeutung im Spiel ist. Denken heißt verändern. Wenn ich an einen Menschen denke,

dann verändere ich ihn, beinahe kommt mir vor, er sei gar nicht so, wie er ist, sondern er

sei nur so gewesen, als ich über ihn zu denken anfing."

 

Gespräche

"Wir können nicht mehr miteinander sprechen", sagte Herr K. zu einem Manne. "War- um?" fragte der erschrocken. "Ich bringe in Ihrer Gegenwart nichts Vernünftiges hervor", beklagte sich Herr K. "Aber das macht mir doch nichts", tröstete ihn der andere. - "Das glaube ich", sagte Herr K. erbittert, "aber mir macht es etwas."

 

Herr Keuner und die Zeichnung seiner Nichte

Herr Keuner sah sich die Zeichnung seiner kleinen Nichte

an. Sie stellte ein Huhn dar, das über einen Hof flog.

"Warum hat dein Huhn eigentlich drei Beine?" fragte Herr

Keuner. "Hühner können doch nicht fliegen", sagte die

kleine Künstlerin, "und darum brauchte ich ein drittes Bein

zum Abstoßen."

"Ich bin froh, dass ich gefragt habe", sagte Herr Keuner.

 

Zwei Fahrer

Herr K., befragt über die Arbeitsweise zweier Theaterleute, verglich sie folgendermaßen: "Ich kenne einen Fahrer, der die Verkehrsregeln gut kennt, innehält und für sich zu nutzen weiß. Er versteht es geschickt, vorzupreschen, dann wieder eine regelmäßige Geschwindigkeit zu halten, seinen Motor zu schonen, und so findet er vorsichtig und kühn seinen Weg zwischen den andern Fahrzeugen. Ein anderer Fahrer, den ich kenne, geht anders vor. Mehr als an seinem Weg ist er interessiert am gesamten Verkehr und fühlt sich nur als ein Teilchen davon. Er nimmt nicht seine Rechte wa hr und tut sich nicht persönlich hervor. Er fährt im Geist mit dem Wagen vor ihm und dem Wagen hinter ihm, mit einem ständigen Vergnügen an dem Vorwärtskommen aller Wagen und der Fußgänger dazu."

 

Herr K. fährt Auto

Herr K. hatte gelernt, Auto zu fahren, fuhr aber zunächst noch nicht sehr gut. "Ich habe erst

gelernt, ein Auto zu fahren", entschuldigte er sich. "Man muß aber zweie fahren können,

nämlich auch noch das Auto vor dem eigenen. Nur wenn man beobachtet, welches die

Fahrverhältnisse für das Auto sind, das vor einem fährt, und seine Hindernisse beurteilt,

weiß man, wie man in bezug auf dieses Auto verfahren muß."

 

Der unentbehrliche Beamte

Von einem Beamten, der schon ziemlich lange in seinem Amt saß, hörte Herr K. rühmenderweise, er sei unentbehrlich, ein so guter Beamter sei er. "Wieso ist er unentbehrlich?" fragte Herr K. ärgerlich. "Das Amt liefe nicht ohne ihn", sagten seine Lober. "Wie kann er da ein guter Beamter sein, wenn das Amt nicht ohne ihn liefe?" sagte Herr K., "er hat Zeit genug gehabt, sein Amt so weit zu ordnen, daß er entbehrlich ist. Womit beschäftigt er sich eigentlich? Ich will es euch sagen: mit Erpressung!"

 

Unbestechlichkeit

Auf die Frage, wie man einen erziehen könnte zur Unbestechlichkeit, antwortete Herr Keuner: "Dadurch, daß man ihn satt macht." Auf die Frage, wie man einen dazu veranlassen kann, daß er gute Vorschläge macht, antwortete Herr Keuner:"Dadurch, daß man sorgt, daß er an dem Nutzen seiner Vorschläge beteiligt ist und auf andere Weise, also allein, die Vorteile nicht erreichen kann."

 

Irrtum und Fortschritt

Wenn man nur an sich denkt, kann man nicht glauben, daß man Irrtümer begeht, und

kommt also nicht weiter. Darum muß man an jene denken, die nach einem weiterarbeiten.

Nur so verhindert man, daß etwas fertig wird.

 

Über den Verrat

Soll man ein Versprechen halten? Soll man ein Versprechen geben? Wo etwas

versprochen werden muß, herrscht keine Ordnung. Also soll man diese Ordnung herstellen.

Der Mensch kann nichts versprechen. Was verspricht der Arm dem Kopf? Daß er ein Arm

bleibt und kein Fuß wird. Denn alle sieben Jahre ist er ein anderer Arm. Wenn einer den

anderen verrät, hat er denselben verraten, dem er versprochen hat? Solang einer, dem

etwas versprochen ist, in immer andere Verhältnisse kommt und sich also immer ändert

nach den Verhältnissen und ein anderer wird, wie soll ihm gehalten werden, was einem

ändern versprochen war? Der Denkende verrät. Der Denkende verspricht nichts, als daß er

ein Denkender bleibt.

 

Sokrates

Nach der Lektüre eines Buches über die Geschichte der Philosophie äußerte sich Herr K.

abfällig über die Versuche der Philosophen, die Dinge als grundsätzlich unerkennbar

hinzustellen. "Als die Sophisten vieles zu wissen behaupteten, ohne etwas studiert zu

haben", sagte er, "trat der Sophist Sokrates hervor mit der arroganten Behauptung, er

wisse, daß er nichts wisse. Man hätte erwartet, daß er seinem Satz anfügen würde: denn

auch ich habe nichts studiert. (Um etwas zu wissen, müssen wir studieren.) Aber er scheint

nicht weitergesprochen zu haben, und vielleicht hätte auch der unermeßliche Beifall, der

nach seinem ersten Satz losbrach und der zweitausend Jahre dauerte, jeden weiteren Satz

verschluckt."

( Bertholt Brecht - Lehrstücke, Geschichten von Herrn K. )

 

 

www.youtube.com/watch?v=FSk3TG5czcg

 

 

„Wer a sagt, der muß nicht b sagen. Er kann auch erkennen, daß a falsch war“

 

( Bertholt Brecht - Lehrstücke, Der Jasager/Der Neinsager )

 

Zu sein, zu leben, das ist genug, das ist die Ehre der Götter, und darum ist sich alles gleich, was nur ein Leben ist, in der göttlichen Welt, und es gibt in ihr nicht Herren und Knechte.

 

( Johann Christian Friedrich Hölderlin (1770 - 1843) )

 

Glücklich,

wer mit den Verhältnissen

zu brechen versteht, ehe sie ihn

gebrochen haben!

( Franz von Liszt )

 

Suzanne (Leonard Cohen)

 

Suzanne takes you down to her place near the river

You can hear the boats go by

And you can spend the night beside her

And you know, that she's half crazy

 

But that's why you want to be there

And she feeds you tea and oranges

That come all the way from China

 

And just when you mean to tell her

That you have no love to give her

Then she gets you on her wavelength

And she lets the river answer

That you've always been her lover

 

And you want to travel with her

And you want to travel blind

And you know that she will trust you

For you've touched her perfect body with your mind

 

And Jesus was a sailor

When he walked upon the water

And he spent a long time watching

From his lonely wooden tower

 

And when he knew for certain

Only drowning men could see him

He said: "All men will be sailors then

Until the sea shall free them"

 

But he himself was broken

Long before the sky would open

Forsaken, almost human

He sank beneath your wisdom like a stone

 

And you want to travel with him

And you want to travel blind

And you think maybe you'll trust him

For he's touched your perfect body with his mind

 

Now, Suzanne takes your hand

And she leads you to the river

She is wearing rags and feathers

From Salvation Army counters

 

And the sun pours down like honey

On our lady of the harbor

And she shows you where to look

Among the garbage and the flowers

There are heroes in the seaweed

There are children in the morning

They are leaning out for love

And they will lean that way forever

While Suzanne holds the mirror

And you want to travel with her

And you want to travel blind

And you know that you can trust her

For she's touched your perfect body with her mind

 

www.youtube.com/watch?v=6o6zMPLcXZ8

 

 

Klaus Hoffmann - Zeit zu leben

 

Ein Haus und Sicherheit

ein Ring in Ewigkeit

ein Mensch, der immer bleibt

Vernunft für allezeit

wovor haben wir nur soviel Angst

 

Ein Lächeln, das nicht stimmt

ein Blick, der nichts beginnt

die Hand, die nur noch nimmt

und Zeit, die schnell verrinnt

wovor haben wir nur soviel Angst

 

Und der Wind fegt all die Blätter fort

und der Tod, ist mehr als nur ein Wort

denn nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt

kein Ring, kein Gold, kein Leid

nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt

es wird Zeit zu leben

endlich Zeit

Zeit zu leben

 

Mein Paß sagt mir, ich bin

das Konto sagt, ich hab

die Fotos und das Kind

zeigen, ich war immer da

alles was ich habe gehört mir

 

Nichts als Schmerz, sagt die Angst

nichts als Angst, sagt der Schmerz

halt es fest, sagt der Kopf

laß es los, sagt das Herz

und die Liebe sagt leis...jetzt und hier

 

Und der Wind fegt all die Blätter fort

und der Tod, ist mehr als nur ein Wort

denn nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt

kein Ring, kein Gold, kein Leid

nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt

es wird Zeit zu leben

endlich Zeit

Zeit zu leben

endlich Zeit

Zeit zu leben

endlich Zeit

Zeit zu leben

endlich Zeit

 

www.youtube.com/watch?v=NcTITkkiiLY

 

Ding

 

Hallo ich bin Lust,

ja ich bin ein Türann,

bin heimliche Härte.

Oh hallo ich bin Hoffnung,

bin seligste Freude,

ja ich bin ein Träumer,

ich bin nie müde,

eine gut gemeinte Lüge.

Oh hallo ich bin Liebe,

ein verbuddelter Schatz

und hallo ich bin klug

und nur zu gut,

dass vieles auch nicht klappt!

 

Refrain:

 

Ich glaub ich bin ein Ding,

wenn´s in Bewegung ist,

macht´s einen Sinn.

 

ohohoooh

 

Ich glaub ich bin ein Ding,

wenn`s in Bewegung ist,

macht`s einen Sinn,

macht`s einen Sinn.

 

Hallo ich bin Sehnsucht,

ich bin Glück und ja ich bin Not.

Hallo ich bin Herz,

ich stell mich oft tot.

Oh ich bin ein Dichter,

ich bin was ich bin,

ich bin mein Richter,

ich beschenk mich,

ich bin streng.

Hallo ich bin Chaos,

ein verbuddelter Schatz

und hallo was bin ich froh,

wenn manches auch mal klappt!

 

Refrain:

 

Ich glaub ich bin ein Ding,

wenn´s in Bewegung ist,

macht´s einen Sinn.

 

 

Ich glaub ich bin ein Ding,

wenn´s in Bewegung ist,

macht´s einen Sinn,

macht´s einen Sinn!

 

( Lyrics by Cäthe )

 

Leonard Cohen - A Thousand Kisses Deep

www.youtube.com/watch?v=slhXAM2XOsg

 

vimeo.com/85612882

 

www.youtube.com/watch?v=_XERotdoLpg

 

www.youtube.com/watch?v=mZlVaAMsoM8

 

www.youtube.com/watch?v=DZGINaRUEkU

 

www.youtube.com/watch?v=Zwl2wrz_0cw

 

 

www.youtube.com/watch?v=Ynv18foo0Ok

 

www.arte.tv/sites/de/das-arte-magazin/2017/10/13/ein-aest...

 

 

www.youtube.com/watch?v=Kg1sQfkXWY0

 

www.youtube.com/watch?v=PlohNRjRC0E

 

www.youtube.com/watch?v=BTRe2fMnAec

 

 

www.zeit.de/2007/01/Verlorene-Zeit?page=all

 

www.zeit-fuer-freiheit.de/

 

www.amazon.de/Bis-zum-Anfang-Welt-Spurensuche/dp/B000EULV...

 

www.wasistzeit.de/Ueber-die-Zeit/Das-Wesen-der-Zeit

 

wirsindeins.org/2015/02/06/es-gibt-keine-zeit-es-gab-nie-...

 

www.spiegel.de/spiegel/print/d-128977617.html

 

www.lyrik-lesezeichen.de/gedichte/zeit-gedichte.php

 

www.zeit.de/kultur/2019-06/paul-mason-publizist-buch-klar...

 

www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/die_lebenszeit

 

www.youtube.com/watch?v=G0_sJSP2RhU

 

 

www.schule.suedtirol.it/rg-bx/projekte/Phil-Olymp/Landesr...

 

www.youtube.com/watch?v=b-XjxlpHdu4

 

www.gleichsatz.de/b-u-t/archiv/bergson/hb-materie1.html

 

www.teamdelphin.de/webseite/hauptmenue/philosophie.html

 

www.business-wissen.de/

 

www.deutschlandradiokultur.de/varoufakis-neue-linke-beweg...

 

www.youtube.com/watch?v=RurKArj81GM

 

www.youtube.com/watch?v=IhsIOD8g0Ng

 

www.youtube.com/watch?v=PNPaZycIC9I

 

www.youtube.com/watch?v=PNPaZycIC9I

 

www.youtube.com/watch?v=YrksdDHPyQw

 

www.youtube.com/watch?v=5gy8JrBsLRU

 

www.reiki-magazin.de/ausgabe-2/12/qwer-hilft-hat-rechtq-r...

 

www.systemische-akademie.de/index.php?ziel=partner_und_links

 

www.neueautoritaet.at/uploads/INA/service

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Uploaded on October 12, 2008
Taken on September 26, 2008