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Das beste kommt zum Schluss!

Entweder der RE 2 oder der „alte“ München-Nürnberg-Express – kein anderer Regionalexpress im Söderland wird in dieser Zeit so oft von Fuzzis geknipst. Ich kann nun stolz sagen, dass ich ab heute, dem 6.3.2025, auch zu dieser Gruppe Menschen gehöre, die eine der zwei Sachen auf den Chip gebrannt hat. Die zweite Sache, der RE 2, wird bei mir wahrscheinlich nie kommen, denn in jedem dritten Beitrag, den ich hier auf Flickr sehe, ist eine V160 mit roten Doppelstockwagen zu sehen, und irgendwann habe ich mich sattgesehen.

 

Auch zu den 0815-Fotografen gehört Hobbyfotograf Konstantin E. Gemeinsam mit ihm plante ich zu Beginn der Ferien, wann wir den „MÜNÜX“ einfangen wollten. Schon letztes Jahr wollten wir beide unbedingt einmal an die Stelle in Fahlenbach pilgern, doch – wie so vieles – wurde dies nie in die Realität umgesetzt. Als Datum wurde der 5.3.2024 ausgewählt, und schnell verdoppelte sich die Gruppe von zwei auf vier. Unter anderem sollte auch Adrian B. dabei sein… Doch, wie so oft bei Touren mit dem Hobbybadenser, scheiterte es schon in den frühen Morgenstunden. Mehr dazu in einem späteren Beitrag…

Ein wirklich tolles Bild von jenem Tag ist aber schon online: flic.kr/p/2qQgck7.

 

Am Abend des 5.3. wollte ich mich nur kurz für ein paar Minuten ausruhen – ehe aus dem Ausruhen eine ruhige Nacht wurde. Am nächsten Morgen wachte ich zum Glück ohne Wecker gegen 5:40 passend auf. Kurz darauf schrieb ich Konstantin E. an, ob er schon wach sei. Und in der Tat: Keine fünf Minuten später schrieb er zurück – er habe doch allen Ernstes den Zug „verpasst“. (Für mich immer noch eine klare Ausrede, in Wirklichkeit hat er verschlafen.) Da ich keine Lust hatte, die Tour einen zweiten Tag hintereinander in den Sand zu setzen, bewegte ich mich rasch aus dem Haus. Nach einem ewigen Hin und Her mit einem stark gereizten, fast schon glühenden Badenser entschieden wir uns, es trotzdem zu probieren. Ich nahm eine deutlich entspanntere Route über Aalen nach Donauwörth, während Konstantin E. über Ulm fuhr – mit extrem knappen Umstiegen. Zugegeben, ich selbst glaubte auch nicht daran, dass er es schafft, aber entgegen aller Erwartungen schaffte er es in die Agilis in Ulm. Ich selbst hatte auch Probleme, da meine S-Bahn – wie immer – +10 hatte. Dadurch stand der Umstieg auf den Folgezug auf der Kippe. Ich mache es kurz: Ich habe ihn bekommen. In Donauwörth trafen wir uns dann wieder. Als Dank für meine Geduld und die Ideen, die ich ihm am frühen Morgen gegeben hatte, legte er sich erst einmal schlafen.

 

Gegen Mittag kamen wir in Rohrbach (Ilm) an. Konstantin, mit dem Drahtesel unterwegs, bog erst einmal Richtung Rewe ab. Ich hatte dafür keine Zeit, da man zur Stelle gute 50 Minuten läuft und in exakt 60 Minuten der 103er-Killer um die Ecke biegen sollte. Am Ende klappte dies auch, doch danach war erst einmal laaaaange Flaute. Einzig ein Albino-TX-Doppel lockerte die Stimmung etwas auf.

 

Gegen 14:00 Uhr teilten wir uns auf: Hobbybadenser und der mittlerweile eingetroffene Alex Schmidt radelten nach Dörfl, während ich mir einen neuen Plan suchte. Grund für meine Entscheidung war der immer noch kaum vorhandene Güterverkehr, und für eine 111er sah ich es nicht ein, noch einmal eine Stunde den „Fußbus“ zu aktivieren. Glücklicherweise war in dieser Zeitspanne der einzige Bus pro Stunde in Fahlenbach zu erwarten. Also schnell zur Bushaltestelle gerannt – und dann fast den Bus verpasst, da er sich nicht als Bus entpuppte, sondern als postautoähnliches Kraftfahrzeug… Am Bahnhof suchte ich dann nach einem geeigneten Spot in Eitensheim. Da die Züge an diesem Spot bis zum Verschwinden der Sonne hinter dem Horizont perfekt belichtet wurden, konnte der Tag hier super ausklingen.

 

Die Züge rollten überraschend gut, sodass unter anderem die dritte TX-Albino-193 abgefangen wurde. Gegen 17:00 Uhr waren die Gleise seit über 25 Minuten still, und ich setzte mich auf den warmen Boden. Das Signal hatte ich immer im Augenwinkel, doch es zeigte noch Halt, als auf einmal der MÜNÜX-Steuerwagen in den Büschen auftauchte. Ich schoss in die Höhe, dachte zuerst an einen Messzug, doch als dieser auf einmal fünf rote IC-Wagen aufwies, war ich verwirrt. So verwirrt, dass ich erst einmal zwei Minuten ungläubig auf meinen Kamerabildschirm starrte. Danach begann schnell die Recherche: Es handelte sich hierbei um den RE 4030 nach Nürnberg, der zu meinem Glück über das malerische Altmühltal umgeleitet wurde. Zugegeben, vom malerischen Altmühltal sieht man auf dem Bild recht wenig, dennoch bin ich mehr als zufrieden mit dem Resultat.

 

Jetzt fragen sich einige vielleicht: Warum zeige ich denn nicht die Garnitur Lok voraus in Fahlenbach? Ganz einfach: Das Bild fernab der SFS kann nicht jeder posten – das aus Fahlenbach schon :). Außerdem – und da sind wir bei meiner Meinung angekommen – finde ich den Steuerwagen interessanter als die Lok. Denn: Eine 101 kann ich noch oft fotografieren, einen roten IC-Steuerwagen eben nicht mehr. Außer an Messzügen und mit gaaaanz viel Glück an einer stark verspäteten Überführungsfahrt von Stuttgart nach Ulm. Erwähnenswert wäre da auch noch der UWEX, der ebenfalls mit solchen Steuerwagen verkehrt, jedoch hinter der Vectron versteckt ist.

 

Zum Mitfahren ist er wohl ein wenig besser als der neue Škoda-MÜNEX. Das ist meiner Meinung nach aber der Tatsache geschuldet, dass man sich wie in einem Intercity fühlt. Mitgefahren bin ich auf dem RE1 nur im Škoda, wobei ich hier viel Kritik nicht verstehe. Die Sitze sind – anders als in Neufahrzeugen wie z. B. dem Hamster – sehr komfortabel, die Kapazitäten sind immens, und er ist sehr, sehr laufruhig. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist die Enge der Durchgänge in den Wagen/Treppen. Sie geben mir eher Flugzeug-Vibes und sind für einen Hobbybadenser namens Konstantin E. nicht geeignet. Den alten MÜNÜX bin ich auf dem RE1 noch nicht gefahren, aber da ich schon Erfahrung auf dem UWEX gemacht habe, finde ich, dass beide ein Gewinn für die Relation München – Ingolstadt – Nürnberg sind.

 

Das war wohl die längste Beschreibung auf diesem Account bis jetzt (angefangen in Treuchtlingen, die letzten Buchstaben werden in Schwäbisch Hall-Hessental getippt). Wer bis hierhin gelesen hat, hat meinen Respekt – danke!

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Uploaded on March 7, 2025
Taken on March 6, 2025