TSROjufus
"Es muss auch Opfer geben!"...
...Diese Worte drangen aus dem Mund eines weiteren Fotografen (leider immer noch kein Flickr-Account) in einer scheinbar aussichtslosen Zwickmühle. Doch wie ist es dazu gekommen? Rollen wir alles von hinten auf: Donnerstagabend, ich hatte viele Ideen den letzten Sommertag des Jahres 2024 sinnvoll zu verwenden. Es konkretisierte sich auf das Altmühltal - mal wieder. Im Tal mit dem stillsten Fluss Bayerns waren drei 111er Umläufe hintereinander angekündigt. Doch am Frühen nächsten Morgen entschied ich mich doch, recht kurzfristig dagegen. Grund für diese, im Nachhinein dumme Entscheidung waren die 111er. Zwei von ihnen hatte ich schon perfekt, eine andere sprach mich von dem Lackzustand absolut nicht an.
Am Vortag ist die neue Bayernbahn 139 314 mit einem Kesselzug in die Fächerstadt. Ich spekulierte auf eine Rückleistung. Also setzte ich mich um 5:30 an meinem Rechner, normalerweise schalte ich ihn um diese Uhrzeit erst aus. Da ich wusste, dass die Rückleistung immer übers Filstal verkehrte, plante ich mir irgendwas zusammen. Zugegeben, um diese respektlose Uhrzeit habe ich nicht viel nachgedacht, so übersah ich einen wichtigen Faktor. Das Filstal war zwischen Göppingen und Geislingen voll gesperrt. Ohne von meinem Schicksal zu wissen, legte ich mich nochmals ins Bett. Nach einer Stunde bitter benötigtem Schlaf schaute ich in die lokale Sichtungsgruppe. Und tatsächlich, mein Poker ist aufgegangen! Schnell Laufweg, Zugnummer und Zeiten rausgefunden, und 'ab dafür'. Oder auch nicht. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Zug ja gar nicht übers Filstal rollt. Die Murrbahn war als Ausweich-Strecke gewählt worden. Hier verkehrte der Zug in sehr bescheidenem Licht. Da der Zug nach dem Kopf machen im Stuttgarter Hafen auch mit guten - 25 unterwegs war, stand nur in Fichtenberg das Licht. Schnell dorthin aufgebrochen, der Zug war schließlich nur gute 15min hinter unserem MÄÄX 90. Mitleerweile war auch Fotograf Sven eingetroffen. Gemeinsam zog es uns in den Garten der Neuapostolischen Kirche Fichtenberg. Dort angekommen, fanden wir uns leider im Urwald von Fichtenberg wieder. Also improvisieren, auf Google Maps zeigte sich noch ein anderer weg nah an der Strecke. Hingerannt, nur um zu bemerken, dass hier der Urwald auch schon im sehr fortgeschrittenen Stadium war. Kurze Zeit später Rollte der neue Stern am Himmel von der Bayernbahn an uns vorbei. Ein Fail wie aus dem Bilderbuch.
Geknickt ging es für uns wieder zum Bahnhof, wir waren die einzigen zwei Fahrgäste die reisen wollten. Der RE 90 rauschte ohne halt vorbei, die Stimmung war am Tiefpunkt. Andere Fotografen zeigten mir Stolz ihre Bilder von der nur knapp 21km weiter südlich gelegenen Remsbahn, wo zur selben Zeit der CBB Ersatzzug nach Nürnberg eierte. Langsam schlich der MEX Nach Gaildorf ein, wir stiegen ein, im Geilsten Dorf der Welt aber nicht aus, sondern erfreuten uns am Stimmungslockerer Instagram Reels.
Dann wurde es auf einmal hektisch. Zwei Züge die ich noch nicht erwähnt hatte, sind im Zulauf. Einmal eine DB Bahnbau 233 genannt „Tiger“ und einmal eine 111 der Smartrail. Wir beide wussten nicht welche Smartrail 111 auf der Leistung war. Deswegen dachten wir beide erst an die 233, da diese merh als selten ist. Wir schreiben ungefähr 12:30, als wir bemerkten, dass auf der Smartrail Leistung 111 017 vorgespannt war. Und damit war die Denkarbeit freigegeben. Sie endete erst gegen 15:20. In meiner ganzen zeit als Fotograf stand ich noch nie vor so einer Schwierigen Entscheidung. „Was können wir machen, können wir ein Auto organisieren, hoffentlich bekommt die 233 noch Plus, wo würdest du die 233 machen, ja aber die 017 hat halt auch was“.
Das alles waren Gedanken, die uns durch den Kopf zischten. Jeden angerufen den ich kannte, der noch mehr Information liefen konnte. Der Traum, beide Züge mit Sonne vor den Sucher zu bekommen schien auf einmal wieder möglich, als ich beide FPLOS im Bahnhofs Gewimmel von Stuttgart verglich. Bauz 34061 15:39 Bietigheim, DGS 77577 17:02 Schorndorf. Demnach ging es nach Asperg zwischen Apfelbäume, um uns das Erste mal auf die Lauer zu legen. Doch, die Stimmung bliebt angespannt. Fast Minütlich telefonierte ich mit Malek-88, der den Zug auf Höhe Helmsheim fotografieren wollte, zu gleichen Zeit checkte Sven jeden möglichen Sichtungskorridor, da der „Russe“ verdächtig im System verschwunden war. Im Gegensatz zum Ostprodukt, baute das Westprodukt immer mehr Verspätung ab. „Oida, das kann doch echt nicht sein, an machen Tagen rollt nichts, und heute rollt alles auf einmal“. Worte von Sven, denen nichts hinzuzufügen ist. Durch all die Argumentationen wer jetzt welchen Zug fotografiert knatterte auf einmal der Rote Flitzer bestehend aus Fünf Schienenbussen in den Rücken. Kurz darauf folgte ein Anruf von Malek, gefolgt von einem Foto auf Whatsapp. Der Zug war Helmsheim durch. Nun waren wir im Besitz von Fotos beider Züge. Ab jetzt begannen wir alles zu analysieren was zu analysieren war, „017 Vordere Schere oben“, „Der Tiger ist frisch gewaschen“… nach weiteren guten 15 Minuten legte sich dann Sven mit den Worten „Es muss auch Opfer geben, ich mach den dreckes Russen“ auf die 233 fest. Nun war ich unter Zugzwang entschied mich dann aber für die 111. Demnach ging es dann für mich recht zügig zum Bahnhof, um Kurs auf die KBS 786 zu nehmen.
Dort bin ich dann auch gute 50 Minuten später angekommen, und nach kurzen Recheneinheiten in der S-Bahn kam ich zum Entschluss, dass die gute 017 im Block hinter dem MEX, allerdings vor der S-bahn sein müsste. Dadurch konnte ich ohne hetzte zur Stelle laufen, wo sich schon weitere Fotografen positioniert hatten. Das Wetter war prächtig, beste Voraussetzungen. Und so schoss man, um kurz vor 17:00 Uhr das erste brauchbare Bild des Tages, obwohl man schon seit 7.30 auf den Beinen war. Die Zufriedenheit bei allen anwesenden Fotografen war sichtlich erkennbar, vor allem wegen der ZZA.
Nach der Durchfahrt ging es wieder rasch zum Bahnsteig, denn es gab doch noch eine Möglichkeit den Tiger zu Fotografieren. In die Nächste S2 (+15) gesprungen und durch die Röhre bis Rohr. In Rohr traf man auch wieder Sven an, der mir erst einmal eine Packung Brownies übergab, ehe die Neugier nach den Fotos alles andere in den Schatten stelle.
Rohr – mein Heimatbahnhof – Hier eine Ludmilla? Surreal. Die Abfahrtmeldung aus Böblingen war Erleichterung und Unheil zugleich, von zweiteres wussten wir zu dem Zeitpunkt nur nichts. „Üst Berghau durch“ Fünf Minuten später. Doch, es kommt wie es kommen musste. Da Rohr einen Mittelbahnsteig besitzt, werden die Züge auf der Fernbahn von anhaltenden S-Bahnen verdeckt. 430 257 als Führendes Tfz bremste punktgenau auf die H-Tafel. Dahinter dieselte der Großdiesel dem Ziel Vaihingen entgegen. So wurde der Tag der mit einem Fail startete, mit einem Fail abgerundet.
"Es muss auch Opfer geben!"...
...Diese Worte drangen aus dem Mund eines weiteren Fotografen (leider immer noch kein Flickr-Account) in einer scheinbar aussichtslosen Zwickmühle. Doch wie ist es dazu gekommen? Rollen wir alles von hinten auf: Donnerstagabend, ich hatte viele Ideen den letzten Sommertag des Jahres 2024 sinnvoll zu verwenden. Es konkretisierte sich auf das Altmühltal - mal wieder. Im Tal mit dem stillsten Fluss Bayerns waren drei 111er Umläufe hintereinander angekündigt. Doch am Frühen nächsten Morgen entschied ich mich doch, recht kurzfristig dagegen. Grund für diese, im Nachhinein dumme Entscheidung waren die 111er. Zwei von ihnen hatte ich schon perfekt, eine andere sprach mich von dem Lackzustand absolut nicht an.
Am Vortag ist die neue Bayernbahn 139 314 mit einem Kesselzug in die Fächerstadt. Ich spekulierte auf eine Rückleistung. Also setzte ich mich um 5:30 an meinem Rechner, normalerweise schalte ich ihn um diese Uhrzeit erst aus. Da ich wusste, dass die Rückleistung immer übers Filstal verkehrte, plante ich mir irgendwas zusammen. Zugegeben, um diese respektlose Uhrzeit habe ich nicht viel nachgedacht, so übersah ich einen wichtigen Faktor. Das Filstal war zwischen Göppingen und Geislingen voll gesperrt. Ohne von meinem Schicksal zu wissen, legte ich mich nochmals ins Bett. Nach einer Stunde bitter benötigtem Schlaf schaute ich in die lokale Sichtungsgruppe. Und tatsächlich, mein Poker ist aufgegangen! Schnell Laufweg, Zugnummer und Zeiten rausgefunden, und 'ab dafür'. Oder auch nicht. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Zug ja gar nicht übers Filstal rollt. Die Murrbahn war als Ausweich-Strecke gewählt worden. Hier verkehrte der Zug in sehr bescheidenem Licht. Da der Zug nach dem Kopf machen im Stuttgarter Hafen auch mit guten - 25 unterwegs war, stand nur in Fichtenberg das Licht. Schnell dorthin aufgebrochen, der Zug war schließlich nur gute 15min hinter unserem MÄÄX 90. Mitleerweile war auch Fotograf Sven eingetroffen. Gemeinsam zog es uns in den Garten der Neuapostolischen Kirche Fichtenberg. Dort angekommen, fanden wir uns leider im Urwald von Fichtenberg wieder. Also improvisieren, auf Google Maps zeigte sich noch ein anderer weg nah an der Strecke. Hingerannt, nur um zu bemerken, dass hier der Urwald auch schon im sehr fortgeschrittenen Stadium war. Kurze Zeit später Rollte der neue Stern am Himmel von der Bayernbahn an uns vorbei. Ein Fail wie aus dem Bilderbuch.
Geknickt ging es für uns wieder zum Bahnhof, wir waren die einzigen zwei Fahrgäste die reisen wollten. Der RE 90 rauschte ohne halt vorbei, die Stimmung war am Tiefpunkt. Andere Fotografen zeigten mir Stolz ihre Bilder von der nur knapp 21km weiter südlich gelegenen Remsbahn, wo zur selben Zeit der CBB Ersatzzug nach Nürnberg eierte. Langsam schlich der MEX Nach Gaildorf ein, wir stiegen ein, im Geilsten Dorf der Welt aber nicht aus, sondern erfreuten uns am Stimmungslockerer Instagram Reels.
Dann wurde es auf einmal hektisch. Zwei Züge die ich noch nicht erwähnt hatte, sind im Zulauf. Einmal eine DB Bahnbau 233 genannt „Tiger“ und einmal eine 111 der Smartrail. Wir beide wussten nicht welche Smartrail 111 auf der Leistung war. Deswegen dachten wir beide erst an die 233, da diese merh als selten ist. Wir schreiben ungefähr 12:30, als wir bemerkten, dass auf der Smartrail Leistung 111 017 vorgespannt war. Und damit war die Denkarbeit freigegeben. Sie endete erst gegen 15:20. In meiner ganzen zeit als Fotograf stand ich noch nie vor so einer Schwierigen Entscheidung. „Was können wir machen, können wir ein Auto organisieren, hoffentlich bekommt die 233 noch Plus, wo würdest du die 233 machen, ja aber die 017 hat halt auch was“.
Das alles waren Gedanken, die uns durch den Kopf zischten. Jeden angerufen den ich kannte, der noch mehr Information liefen konnte. Der Traum, beide Züge mit Sonne vor den Sucher zu bekommen schien auf einmal wieder möglich, als ich beide FPLOS im Bahnhofs Gewimmel von Stuttgart verglich. Bauz 34061 15:39 Bietigheim, DGS 77577 17:02 Schorndorf. Demnach ging es nach Asperg zwischen Apfelbäume, um uns das Erste mal auf die Lauer zu legen. Doch, die Stimmung bliebt angespannt. Fast Minütlich telefonierte ich mit Malek-88, der den Zug auf Höhe Helmsheim fotografieren wollte, zu gleichen Zeit checkte Sven jeden möglichen Sichtungskorridor, da der „Russe“ verdächtig im System verschwunden war. Im Gegensatz zum Ostprodukt, baute das Westprodukt immer mehr Verspätung ab. „Oida, das kann doch echt nicht sein, an machen Tagen rollt nichts, und heute rollt alles auf einmal“. Worte von Sven, denen nichts hinzuzufügen ist. Durch all die Argumentationen wer jetzt welchen Zug fotografiert knatterte auf einmal der Rote Flitzer bestehend aus Fünf Schienenbussen in den Rücken. Kurz darauf folgte ein Anruf von Malek, gefolgt von einem Foto auf Whatsapp. Der Zug war Helmsheim durch. Nun waren wir im Besitz von Fotos beider Züge. Ab jetzt begannen wir alles zu analysieren was zu analysieren war, „017 Vordere Schere oben“, „Der Tiger ist frisch gewaschen“… nach weiteren guten 15 Minuten legte sich dann Sven mit den Worten „Es muss auch Opfer geben, ich mach den dreckes Russen“ auf die 233 fest. Nun war ich unter Zugzwang entschied mich dann aber für die 111. Demnach ging es dann für mich recht zügig zum Bahnhof, um Kurs auf die KBS 786 zu nehmen.
Dort bin ich dann auch gute 50 Minuten später angekommen, und nach kurzen Recheneinheiten in der S-Bahn kam ich zum Entschluss, dass die gute 017 im Block hinter dem MEX, allerdings vor der S-bahn sein müsste. Dadurch konnte ich ohne hetzte zur Stelle laufen, wo sich schon weitere Fotografen positioniert hatten. Das Wetter war prächtig, beste Voraussetzungen. Und so schoss man, um kurz vor 17:00 Uhr das erste brauchbare Bild des Tages, obwohl man schon seit 7.30 auf den Beinen war. Die Zufriedenheit bei allen anwesenden Fotografen war sichtlich erkennbar, vor allem wegen der ZZA.
Nach der Durchfahrt ging es wieder rasch zum Bahnsteig, denn es gab doch noch eine Möglichkeit den Tiger zu Fotografieren. In die Nächste S2 (+15) gesprungen und durch die Röhre bis Rohr. In Rohr traf man auch wieder Sven an, der mir erst einmal eine Packung Brownies übergab, ehe die Neugier nach den Fotos alles andere in den Schatten stelle.
Rohr – mein Heimatbahnhof – Hier eine Ludmilla? Surreal. Die Abfahrtmeldung aus Böblingen war Erleichterung und Unheil zugleich, von zweiteres wussten wir zu dem Zeitpunkt nur nichts. „Üst Berghau durch“ Fünf Minuten später. Doch, es kommt wie es kommen musste. Da Rohr einen Mittelbahnsteig besitzt, werden die Züge auf der Fernbahn von anhaltenden S-Bahnen verdeckt. 430 257 als Führendes Tfz bremste punktgenau auf die H-Tafel. Dahinter dieselte der Großdiesel dem Ziel Vaihingen entgegen. So wurde der Tag der mit einem Fail startete, mit einem Fail abgerundet.