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Aus dem Nachlass meines Vaters.

März 2024

 

Drei Bridgekameras standen vor mir auf dem Tisch.

Obwohl sie eigentlich mal Eigentum meines Vaters gewesen waren hatte ich Jede von ihnen schon leihweise benutzt.

Nun waren die Kameras in meinen Besitz übergegangen. Und ich wusste nicht so richtig, was ich mit den Dreien anfangen sollte.

Grund genug für eine nähere Betrachtung.

Da war da zunächst die Sony DSC – HX 1.

Sie war die Älteste in diesem Dreigestirn. Ich hatte sie schon in einem früheren Beitrag beschrieben.

Vater bekam sie 2009 von mir geschenkt. Er hatte zwar schon mit einer Kodak-Kompaktkamera begonnen digital zu fotografieren.

Doch die Sony Bridgekamera schlug die Kodak-Kompaktkamera um Längen.

In den folgenden Jahren beobachtete ich dass mein Vater immer öfter seine analoge Kameraausrüstung zu Hause ließ und lieber die DSC-HX 1 mitnahm.

Irgendwann ging dann nur noch die Sony - Bridgekamera mit auf Strecke.

Auch ich griff gerne auf die Kamera zurück wenn ich wieder mal in Dresden oder seiner Umgebung unterwegs war.

Als mein Vater 2015 sich die Sony DSC-RX 10 kaufte stand die Sony DSC-HX 1 nur noch ungenutzt in der Gegend herum.

Das gefiel mir nicht.

Eine Weile sah ich mir das an. Dann schenkte ich meine Olympus-Bridge einer Stiefenkelin und über nahm die Sony DSC-HX1 quasi als Dauerleihgabe zurück.

Heute gehört die Kamera zum „leichten Gepäck“. Also zu jener Kameraausrüstung die immer auf Reisen mit der Bahn mitkommt.

Ich schätze an der Sony DSC-HX1 dass sie relativ klein und leicht ist. Obwohl die Olympus einen größeren Zoombereich hatte, ist die Sony mit einem Brennweitenbereich von umgerechnet 27mm-580mm recht gut bestückt.

Gegenüber der Olympus punktete sie mit einem zusätzlichen elektronischen Sucher. Auch dass sich der Monitor nach oben und unten schwenken lässt ist recht praktisch.

Ein weiterer Vorteil war dass sie sehr leise aufnahm. Das Verschlussgeräusch wurde künstlich erzeugt. Und man konnte es wegschalten. Das war besonders in Kirchen vorteilhaft.

Von meiner Olympus her kannte ich schon die „schlechtes Lichtfunktion“.

Am Programmwählrad konnte die Kamera auf ein spezielles Programm eingestellt werden. Die Bridge schoss dann 3-5 Bilder in Serie. Und der kamerainterne Computer suchte sich dann aus diesen Bildern die besten Stücke aus und setzte sie zu einem einzigen Bild zusammen.

In 98% aller Aufnahmen klappte das und man erhielt ein scharfes nicht verwackeltes Bild.

Auch wegen dieser Funktion setzte ich die Sony DSC-HX 1 gerne in Kirchen oder Museen ein.

Natürlich hat die, sonst recht gute Kamera, auch ein paar Nachteile.

So machte mich der „Filmtransport“, also die Zeit von der Aufnahme bis zur Abspeicherung des Bildes, wahnsinnig! Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis die Bridge wieder betriebsbereit war. Das war übrigens eine Macke die alle in der damaligen Zeit beschafften Digitalkameras hatten.

Diese Lahma.....keit hielt mich lange Zeit davon ab ins digitale Spiegelreflexlager zu wechseln.

Doch das war nicht die einzige Macke.

Ein großer Nachteil war das Speichermedium.

Die DSC-HX1 verdaute nur den firmeneigenen Memorystic. Bei ihrer Nachfolgerin, der DSC-HX 100, hatte man diesen Fehler vermieden.

Auch das Zoomobjektiv war nicht frei von Fehlern.

Im Normal- und Weitwinkelbereich zeigte sich die Abbildungsleistung von guter Qualität. Doch je länger man das Teleobjektiv ausfuhr um so flauer wurde das Bild.

Alle Aufnahmen, die mit dem Tele gemacht wurden, bedurften einer Nachbearbeitung am Computer.

Wie so viele Kameras in dieser Klasse war auch die DSC-HX1 nicht sonderlich gut gegen Staub und Wasser abgedichtet.

Ein paar Spritzer hielt die Kamera schon aus. Aber einem richtigen Regenguss

sollte man sie nicht aussetzen.

 

Kommen wir zu den beiden großen Brocken. Zur Sony DSC-RX 10 Und DSC-RX 10 IV .:

Wie schon erwähnt kaufte sich mein Vater diese Kamera 2015.

Er bekam sie preisreduziert als Auslaufmodell. Gerade war die DSC-RX 10 Mark II herausgekommen.

Doch warum er nun von der HX1 zur RX10 wechselte konnte ich nie nachvollziehen.

Die Vorteile der DSC-RX 10 gegenüber der DSC-HX1 waren wie folgt:

Die Kamera hatte einen deutlich größeren Sensor. (Cropfaktor HX1 = 5,6; Cropfaktor RX 10 = 2,7).

Auf dem „Prismenbuckel“ befand sich ein Zubehörschuh.

Anders als die HX 1, die ein regelrechter Plastikbomber war, hatte die RX 10 ein solides Metallgehäuse. Und dieses Gehäuse wurde gründlichst gegen Wasser und Staub abgedichtet.

Als sehr benutzerfreundlich empfand ich dass der Sucher automatisch aktiviert wurde wenn man die Kamera ans Auge hielt.

Bei der HX1 musste man einen kleinen Schalter drücken wenn man vom Display auf den Sucher wechseln wollte.

Was ich erst später heraus fand: sowohl im Display als auch im Sucher konnte man eine kleine Wasserwaage aktivieren.

Ich, mit meiner 3° - Schieflage, fand das besonders praktisch.

Genau, wie bei der DSC-HX 1, gab es die „schlechtes Lichtfunktion“. Nur brauchte man dieses Programm nicht extra einstellen.

Der Minicomputer der DSC-RX 10 schaltete automatisch auf diese Funktion wenn das Licht nicht ausreichte.

Die Kamera entpuppte sich als regelrechtes Nachtsichtgerät.

Bei etlichen Fotos, die ich in der Dunkelheit aufnahm, zeigte die RX 10 ein besseres Bild als ich mit meinen Augen wahrnehmen konnte.

Da wird wohl auch der eingebaute Minicomputer seine Finger im Spiel haben.

Die Aufnahmen werden von der Kamera in irgendeiner Weise vor verarbeitet.

Ebenfalls praktisch war das Speichermedium. Die RX 10 „verdaute“ sowohl die klassischen SD-Karten als auch den firmeneigenen Memorystic.

Optotechnisch interessant war dass das Zoom eine durchgängige Lichtstärke von 2.8 hatte.

Was war an der DSC-RX 10 unpraktisch?:

Die RX 10 war deutlich größer und schwerer als die HX1. Ihre Ausmaße waren eher die einer Spiegelreflexkamera.

Bridgekameras haben den Nachteil des fest verbauten Objektivs.

Mit dem , was an der Kamera dran war, musste man auskommen. Die RX 10 hatte „nur“ umgerechnet 200 mm als Tele. Das war zwar auch nicht wenig.

Aber die HX1 kam auf umgerechnet 580 mm.

Ebenso wie die HX 1 war die RX 10 etwas träge im „Filmtransport“.

Zwar nicht ganz so langsam wie die HX1 aber bis die Kamera nach der Aufnahme wieder betriebsbereit dauerte es auch hier eine Weile.

Nichtsdestotrotz war die RX 10 eine gute Kamera.

Das merkte ich 2023 als ich mich auch dieser Kamera als Dauerleihgabe bemächtigte.

Denn seit 2017 stand sie nämlich ebenso ungenutzt im Fotoschrank herum wie die DSC-HX 1. Und das nur weil sich mein Vater die DSC-RX 10 IV zugelegt hatte. Wenn ich schon den Wechsel von der HX 1 auf die RX 10 nicht verstanden habe dann war mir der Wechsel von der RX 10 auf die RX 10 IV gleich ganz unverständlich.

 

Wenden wir uns also der Mark IV zu.:

Im Metallgehäuse der RX 10 IV werkelten viele technische Verbesserungen gegenüber der RX 10.

War die RX 10 in ihrer ersten Version schon ziemlich schwer dann setzte die Mark IV noch Einen drauf.

Ab und zu stoße ich auf den Begriff „Edelkompakte“ wenn ich von der RX 10 lese.

„EDEL“ kann ich bestätigen.

Aber ich weigere mich, den Begriff „KOMPAKT“ bei irgendeiner Variante der RX10 zu akzeptieren.

Es sind große Brocken. Es sind schwere Brocken.

Wenn mein Vater, mittlerweile schon etwas klapprig, das Zoom ausfuhr musste ich neben ihm stehen und ihn am Schlawittchen fassen damit er nicht nach vorn fiel.

Von etwa dem gleichem Weitwinkel aus fuhr die Mark IV ihre „Kanone“ auf umgerechnet 600mm aus.

Die RX 10, als Erste ihrer Art, kam „nur“ auf umgerechnet 200mm. Das war auch nicht gerade wenig.

Aber mit den Superzoom – Kameras konnte die ältere RX10 nicht mithalten.

Was ich als angenehm empfand war die permanent im Sucher installierte Wasserwaage bei der RX 10 IV.

Allerdings, seit ich diese Funktion bei der Mark IV kannte, fand ich eine ähnliche Funktion in der älteren RX 10.

Etwas sehr Positives bemerkte ich bei Einsätzen in Dresden und auf meiner Schwarzwaldtour 2024.

Bei den anderen beiden Bridgekameras wurde immer von einer Schnelligkeit geschrieben die ich nie bemerkte.

Die DSC-RX 10 IV hingegen war schnell.

Einen fliegenden Schwan mehrfach in der Luft zu erwischen bedurfte einer gewissen Schlussfolge die diese Kamera hatte.

Ich wage sogar zu behaupten dass die DSC-RX 10 IV zumindest an die Schlussfolge meiner Sony Alpha heran kommt.

 

Was werde ich wohl mit den Dreien machen?

Die Sony DSC – HX 1 bleibt weiterhin „leichtes Gepäck“. Keine der drei Kameras erfüllt in diesem Bereich so gut seine Aufgaben. Das hatte ich kürzlich bei einem Trip nach Ulm festgestellt.

Wenn ich wieder „analog“ unterwegs bin wird wohl die DSC-RX 10 den Part der „Doku-Kamera“ ausfüllen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen auch bei Projekten mit Film immer ein paar digitale Fotos zu schießen. Denn dann hatte man die EXIF - Dateien für das Archiv.

Außerdem schätze ich mittlerweile ihre Unempfindlichkeit gegen Regen und Schnee.

Etwas mehr Überlegungen bedarf eS bei der DSC-RX 10 IV.

Sie ist die Jüngste und Modernste meines gesamten Arsenals.

Ihr Einsatz neulich auf der Schwarzwaldtour hat mich von ihren Outdoor – Eigenschaften überzeugt.

Sie ist wasserdicht. Ihr Objektiv hat einen großen Zoombereich. Der Sensor ist auch nicht gerade winzig. Und sie hat eine schnelle Schussfolgen.

Der große Nachteil: sie ist genauso schwer und sperrig wie Eine meiner Spiegelreflexkameras. Und da spielt es keine Rolle ob die Spiegelreflex analog oder digital ist.

Ich werde sie wohl öfter mitnehmen.

Aber dann muss ich über meine Sony Alpha nachdenken. Denn sonst würden diese Kameras nun ungenutzt im Schrank stehen....

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Uploaded on March 18, 2024
Taken on March 13, 2024