alex "Heimatland" analog ≙
Pentacon auto f/50mm 1:1.8 Multi Coating
meine Aufnahmen mit dem Pentacon auto f=50mm 1:1.8 MC
my shots with this lens:
www.flickr.com/photos/150811378@N08/albums/72157679038031815
und
www.flickr.com/photos/138265668@N02/albums/72157671993327502
for translation from german:
Pentacon auto f/50mm 1:1.8 Multi Coating
Entwicklung, Produktion und Vertrieb der gesamten Foto- und Optikbranche der DDR wurde sukzessive in zwei großen Kombinaten gebündelt, ab 1965 im Kombinat VEB Carl Zeiss Jena und ab 1968 im VEB Pentacon Dresden.
Alle ostdeutschen Hersteller verloren so ihre Selbständigkeit und Markenidentität. Der Untergang der erfolgreichen und weltweit anerkannten ostdeutschen Foto- und Optikindustrie nahm seinen Lauf. Aus Meyer-Optik Görlitz wurde Anfang der 1970er Jahre „Pentacon“.
Das „Pentacon auto f/50mm 1:1.8 Multi Coating“ ist so ein Mutant, der in Görlitz entwickelt und weiterhin dort gefertigt wurde. Es handelt sich um das „Oreston 1.8/50“, Nachfolger des „Primoplan“.
Für „Praktica“-Kameras wurde zu Beginn der 1960er Jahre ein lichtstarkes Standardobjektiv benötigt. 1961 wurde das „Oreston“ gerechnet, ab 1963 ging der Klassiker in Serienproduktion, 1972 wurde es umgetauft und hieß künftig „Pentacon 1.8/50“.
Die Praktica L-Reihe entwickelte sich zum Millionenseller. Um die erforderlichen Objektivstückzahlen zu ermöglichen, wurden Ende der 1970er Jahre zusätzlich zum Standort Görlitz auch in Bukarest bei IOR (Întreprinderea Optică Română) Normalobjektive gefertigt.
Das rechts abgebildete Set ist typisch für die 1980er Jahre Produktion in der DDR: Das „Pentacon auto f/50mm 1:1.8 Multi Coating“ als Standardobjektiv an einer „Praktica MTL50“.
Der Fotoapparat wurde am 16.Juni 1989 im Konsum-Kaufhaus Kontakt2, Demianiplatz 10 in Görlitz gekauft. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Filiale der Deutschen Bank.
Lt. Kassenzettel musste der Käufer tief in den Geldbeutel greifen. 1.001,30 Mark haben den Besitzer gewechselt. Praktica MTL: 906,30 Mark und Pentacon 1.8/50: 95,00 Mark.
Und Meyer-Optik Görlitz? Die hatten’s auch nicht leicht. Ab 1985 hieß der Betrieb doch tatsächlich
„Volkseigener Betrieb Pentacon Dresden, Betrieb im Kombinat Carl Zeiss JENA, Betriebsteil VEB Feinoptisches Werk Görlitz“.
Während aus der ehemals starken innovativen ostdeutschen Fotoindustrie ab den 1960er Jahren kaum was Neues kam, gelang der DDR Zentralverwaltungswirtschaft zu gleicher Zeit mit der Monopol- und Trustbildung in der Foto- und Optikbranche eine Glanzleistung auf Weltniveau.
Und damit ging auf wundersame Weise auf, was Carl Zeiss Jena ein knappes Jahrhundert lang selber nicht fertig brachte: der jahrzehntelange – inzwischen auch lahmende - Hauptkonkurrent aus Görlitz war vereinnahmt. Durch die Eingliederung des Pentacon Kombinats in das Zeiss Kombinat wurde der Görlitzer Objektivfabrikant automatisch, sozusagen durch die Hintertür, „feindlich übernommen“.
Pentacon auto f/50mm 1:1.8 Multi Coating
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Entwicklung, Produktion und Vertrieb der gesamten Foto- und Optikbranche der DDR wurde sukzessive in zwei großen Kombinaten gebündelt, ab 1965 im Kombinat VEB Carl Zeiss Jena und ab 1968 im VEB Pentacon Dresden.
Alle ostdeutschen Hersteller verloren so ihre Selbständigkeit und Markenidentität. Der Untergang der erfolgreichen und weltweit anerkannten ostdeutschen Foto- und Optikindustrie nahm seinen Lauf. Aus Meyer-Optik Görlitz wurde Anfang der 1970er Jahre „Pentacon“.
Das „Pentacon auto f/50mm 1:1.8 Multi Coating“ ist so ein Mutant, der in Görlitz entwickelt und weiterhin dort gefertigt wurde. Es handelt sich um das „Oreston 1.8/50“, Nachfolger des „Primoplan“.
Für „Praktica“-Kameras wurde zu Beginn der 1960er Jahre ein lichtstarkes Standardobjektiv benötigt. 1961 wurde das „Oreston“ gerechnet, ab 1963 ging der Klassiker in Serienproduktion, 1972 wurde es umgetauft und hieß künftig „Pentacon 1.8/50“.
Die Praktica L-Reihe entwickelte sich zum Millionenseller. Um die erforderlichen Objektivstückzahlen zu ermöglichen, wurden Ende der 1970er Jahre zusätzlich zum Standort Görlitz auch in Bukarest bei IOR (Întreprinderea Optică Română) Normalobjektive gefertigt.
Das rechts abgebildete Set ist typisch für die 1980er Jahre Produktion in der DDR: Das „Pentacon auto f/50mm 1:1.8 Multi Coating“ als Standardobjektiv an einer „Praktica MTL50“.
Der Fotoapparat wurde am 16.Juni 1989 im Konsum-Kaufhaus Kontakt2, Demianiplatz 10 in Görlitz gekauft. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Filiale der Deutschen Bank.
Lt. Kassenzettel musste der Käufer tief in den Geldbeutel greifen. 1.001,30 Mark haben den Besitzer gewechselt. Praktica MTL: 906,30 Mark und Pentacon 1.8/50: 95,00 Mark.
Und Meyer-Optik Görlitz? Die hatten’s auch nicht leicht. Ab 1985 hieß der Betrieb doch tatsächlich
„Volkseigener Betrieb Pentacon Dresden, Betrieb im Kombinat Carl Zeiss JENA, Betriebsteil VEB Feinoptisches Werk Görlitz“.
Während aus der ehemals starken innovativen ostdeutschen Fotoindustrie ab den 1960er Jahren kaum was Neues kam, gelang der DDR Zentralverwaltungswirtschaft zu gleicher Zeit mit der Monopol- und Trustbildung in der Foto- und Optikbranche eine Glanzleistung auf Weltniveau.
Und damit ging auf wundersame Weise auf, was Carl Zeiss Jena ein knappes Jahrhundert lang selber nicht fertig brachte: der jahrzehntelange – inzwischen auch lahmende - Hauptkonkurrent aus Görlitz war vereinnahmt. Durch die Eingliederung des Pentacon Kombinats in das Zeiss Kombinat wurde der Görlitzer Objektivfabrikant automatisch, sozusagen durch die Hintertür, „feindlich übernommen“.