alex "heimatland" focus: manual lenses on DSLR
im Januar - (Tessar) aus Jena T 1:2.8 f=50mm
Sigma SD15
(Tessar) aus Jena T 1:2.8 f=50mm
Das Objektiv wurde von 1961 bis 1965 gefertigt. Ab dieser Bauform (Bauform 4) wurde die Blende als automatische Druckblende mit 6 Blendenlamellen ausgeführt. Bei SLR’s wird im Augenblick der Aufnahme der Blendenstößel eingedrückt und damit die eingestellte Blende mechanisch eingestellt. Diese automatische Funktion ist bei DSLR’s nicht mehr gegeben, weil der mechanische Impuls fehlt. Stattdessen muss bei der Aufnahme die Abblendtaste manuell betätigt werden.
Der Vorteil dieser Konstruktion ist, dass die manuelle Scharfstellung mit mehr Licht bei Offenblende erfolgt. Unscharfe Aufnahmen lassen sich dadurch deutlich reduzieren. Vergisst man allerdings das Betätigen der Abblendtaste, ist die Aufnahme i.d.R. überbelichtet.
Ansonsten hat sich außer dem Design (bisher alufarben ab jetzt schwarz lackiert) wenig geändert. Größte Blendenöffnung ist f2.8, kleinste f22 einstellbar in halben Blendenschritten. Mit der Möglichkeit digitaler Nachbearbeitung ist m.E. der letzte Aspekt zu vernachlässigen. Ich lasse mich aber gerne auch vom Gegenteil überzeugen.
Objektive mit der Gravur „T 1:2.8/50 aus Jena oder JENA“ wurden für westliche Auslandsmärkte produziert. Entsprechend ziert auch das höchste Qualitätssiegel der DDR „Q1“ das Objektiv.
Seit 1952 wurden vom Amt für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung - der Warenprüfanstalt der DDR - Gütezeichen vergeben. Sie galten bei "klassifizierungspflichtigen Erzeugnissen die mit hoher Effektivität" hergestellt werden. Mit „Q1“ wurden „Weltmarktspitzenerzeugnisse“ gekennzeichnet.
Aber das mit dem Gütesiegel muss man sich nicht unbedingt merken. Für den „Hausgebrauch“ reicht aus: nix kaufen wo „Carl Zeiss Jena DDR“ draufsteht, besser ist „aus Jena“ und nur „T“ anstelle „Tessar“.
Letztere waren geprüft und für den West-Export vorgesehen. Die mit dem schmucken Volltitel waren für die Werktätigen im Osten gut genug. Vorausgegangen war ein Rechtsstreit der in den Westen abgehauenen Zeissler gegen die DDR.
Mit dem Rückzug der Amerikaner aus Thüringen waren einige Zeissler mitgezogen. In Oberkochen gründeten sie ein eigenes Unternehmen namens Zeiss. Anfangs gab es mit den Jenaer Kollegen noch einen regen Austausch. Der passte aber den DDR-Oberen nicht. Ab Februar 1954 bekamen die Jenaer einen Maulkorb verpasst und alle Verbindungen wurden unterbunden.
Als Folge des Rechtsstreites wurden der DDR für Exporte nach Westdeutschland die Markenrechte „Carl Zeiss“ und „Tessar“ abgesprochen.
Um an Devisen ranzukommen, waren die DDR-Oberen bereit Kreide zu fressen und jegliche Kröte zu schlucken. Während an den Klassenfeind Qualitätsprodukte unter Wert verscherbelt wurden, konnte die eigene Bevölkerung froh sein, überhaupt was zu bekommen.
Das „Adlerauge“ ist ein Stück Technikgeschichte. An seinem Anfang haben kluge Menschen neue Erkenntnisse in der Mathematik, Physik, Chemie, Feinmechanik genutzt und etwas geschaffen, was es so noch nicht gab. Entsprechend groß war die Bereitschaft dafür tief in die Tasche zu greifen, um es zu besitzen. Sein Kaufpreis entsprach dem Gegenwert seines Gewichts in Gold!
bis jetzt:
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im Januar - (Tessar) aus Jena T 1:2.8 f=50mm
Sigma SD15
(Tessar) aus Jena T 1:2.8 f=50mm
Das Objektiv wurde von 1961 bis 1965 gefertigt. Ab dieser Bauform (Bauform 4) wurde die Blende als automatische Druckblende mit 6 Blendenlamellen ausgeführt. Bei SLR’s wird im Augenblick der Aufnahme der Blendenstößel eingedrückt und damit die eingestellte Blende mechanisch eingestellt. Diese automatische Funktion ist bei DSLR’s nicht mehr gegeben, weil der mechanische Impuls fehlt. Stattdessen muss bei der Aufnahme die Abblendtaste manuell betätigt werden.
Der Vorteil dieser Konstruktion ist, dass die manuelle Scharfstellung mit mehr Licht bei Offenblende erfolgt. Unscharfe Aufnahmen lassen sich dadurch deutlich reduzieren. Vergisst man allerdings das Betätigen der Abblendtaste, ist die Aufnahme i.d.R. überbelichtet.
Ansonsten hat sich außer dem Design (bisher alufarben ab jetzt schwarz lackiert) wenig geändert. Größte Blendenöffnung ist f2.8, kleinste f22 einstellbar in halben Blendenschritten. Mit der Möglichkeit digitaler Nachbearbeitung ist m.E. der letzte Aspekt zu vernachlässigen. Ich lasse mich aber gerne auch vom Gegenteil überzeugen.
Objektive mit der Gravur „T 1:2.8/50 aus Jena oder JENA“ wurden für westliche Auslandsmärkte produziert. Entsprechend ziert auch das höchste Qualitätssiegel der DDR „Q1“ das Objektiv.
Seit 1952 wurden vom Amt für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung - der Warenprüfanstalt der DDR - Gütezeichen vergeben. Sie galten bei "klassifizierungspflichtigen Erzeugnissen die mit hoher Effektivität" hergestellt werden. Mit „Q1“ wurden „Weltmarktspitzenerzeugnisse“ gekennzeichnet.
Aber das mit dem Gütesiegel muss man sich nicht unbedingt merken. Für den „Hausgebrauch“ reicht aus: nix kaufen wo „Carl Zeiss Jena DDR“ draufsteht, besser ist „aus Jena“ und nur „T“ anstelle „Tessar“.
Letztere waren geprüft und für den West-Export vorgesehen. Die mit dem schmucken Volltitel waren für die Werktätigen im Osten gut genug. Vorausgegangen war ein Rechtsstreit der in den Westen abgehauenen Zeissler gegen die DDR.
Mit dem Rückzug der Amerikaner aus Thüringen waren einige Zeissler mitgezogen. In Oberkochen gründeten sie ein eigenes Unternehmen namens Zeiss. Anfangs gab es mit den Jenaer Kollegen noch einen regen Austausch. Der passte aber den DDR-Oberen nicht. Ab Februar 1954 bekamen die Jenaer einen Maulkorb verpasst und alle Verbindungen wurden unterbunden.
Als Folge des Rechtsstreites wurden der DDR für Exporte nach Westdeutschland die Markenrechte „Carl Zeiss“ und „Tessar“ abgesprochen.
Um an Devisen ranzukommen, waren die DDR-Oberen bereit Kreide zu fressen und jegliche Kröte zu schlucken. Während an den Klassenfeind Qualitätsprodukte unter Wert verscherbelt wurden, konnte die eigene Bevölkerung froh sein, überhaupt was zu bekommen.
Das „Adlerauge“ ist ein Stück Technikgeschichte. An seinem Anfang haben kluge Menschen neue Erkenntnisse in der Mathematik, Physik, Chemie, Feinmechanik genutzt und etwas geschaffen, was es so noch nicht gab. Entsprechend groß war die Bereitschaft dafür tief in die Tasche zu greifen, um es zu besitzen. Sein Kaufpreis entsprach dem Gegenwert seines Gewichts in Gold!
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