Back to photostream

Oberleutensdorf (Litvínov)

Das unmittelbar am Fuß des Erzgebirges unweit von Brüx (Most) gelegene Oberleutensdorf (Litvínov) ist erstmals 1352 in Schriftquellen auffindbar. Nachdem das Dorf 1398 von den Herren von Riesenburg an die Meißner Markgrafen gelangt war, erhielt es die böhmische Krone erst im Zuge des Vertrages von Eger zurück, bei welchem 1459 die sächsisch-böhmische Grenze definiert wurde. Als Graf Joseph von Waldstein im Jahr 1715 hier die erste Tuchfabrik Böhmens eröffnete, erbat er von Kaiser Karl VI. die Erhebung Oberleutensdorfs zum Marktflecken. Im Zusammenhang mit dem Aufschwung der hiesigen Industrie und des Braunkohlebergbaus erhielt die Siedlung schließlich 1852 die vollständigen Stadtrechte.

Stadtbildprägend ist die Dekanatskirche des Heiligen Erzengels Michael, welche bereits 1685-94 nach Plänen des aus Frankreich stammenden Baumeisters Jean Baptiste Mathey im Stil des Frühbarock entstanden ist. An das nebenstehende Pfarrhaus wurde 1769-73 die Brüderkapelle angebaut an welche sich nach Norden hin der Voigtsgarten (Voigtovy sady) mit der 1739 errichteten Dreifaltigkeitssäule befindet. Das westlich des langgestreckten Marktplatzes befindliche Barockschloss geht auf eine schon 1505 nachweisbare Feste zurück. Franz Joseph Georg von Waldenstein-Vartenberg veranlasste als Besitzer der hiesigen Herrschaft den Neubau des barocken Schlosses samt eines sich daran anschließenden Barockgartens. Die von Baumeister František Maxmilián Kaňka entworfene Vierflügelanlage wurde im 19. Jahrhundert mehrfach umgestaltet, wodurch viele der ursprünglichen Gestaltungselemente verschwunden sind.

244 views
14 faves
0 comments
Uploaded on March 28, 2025
Taken on February 17, 2025