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Huthaus der Grube "Himmelsfürst" bei Brand-Erbisdorf

Das Dorf St. Michaelis lässt sich erstmals zum Jahr 1348 in historischen Schriftdokumenten auffinden. Das in den Talmulden von Goldbach und Erbisdorfer Wasser angelegte Waldhufendorf befindet sich im Südteil des von intensivem Bergbau geprägten Freiberger Erzlagerstättenreviers. Die ältesten Grubenbauten auf der Ortsflur entstanden bereits im 14. Jahrhundert, wovon jedoch kaum Spuren erhalten blieben. Der Bergbau beeinträchtigte jedoch die Landwirtschaft durch die Anlegung von Schächten und Halden sehr stark, was sich insbesondere auf der südlichen Feldflur im Bereich der Grube Himmelsfürst zeigt, welche im 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten Silberabbaustätten Deutschlands zählte. Bekannt wurde die Lagerstätte 1886 durch das im hiesigen Silbermineral Argyrodit von Clemens Winkler entdeckte Element Germanium. Im selben Jahr musste die in der Bergbaugeschichte des Freiberger Reviers ertragreichste Grube allerdings an den Stadt verkauft werden, der mangels sinnvoll verwertbarer Erzanbrüche 1913 den Betrieb endgültig einstellte. Zwischen 1710 und 1896 sind insgesamt über 600.000 kg Feinsilber aus der Himmelsfürster Lagerstätte gewonnen worden. Nach 1945 wurde unter der Wismut der Bergbau nochmals aufgenommen, bevor 1969 die endgültig letzte Schicht in den hiesigen Bergwerksanlagen gefahren wurde. Zu den zahlreichen erhaltenen Denkmalen der Bergbaugeschichte zählt das 1858/59 errichtete Huthaus sowie die 1889 entstandene Bahnbrücke in Gitterträgerkonstruktion.

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Uploaded on January 16, 2025
Taken on December 27, 2024