Altes Rathaus zu Prachatitz
Prachatice - Stará radnice
Die Stadt Prachatitz (Prachatice) war als Zentrum des Salzhandels über Jahrhunderte die bedeutendste Stadt im Bereich des Böhmerwaldes. Die am „Goldenen Steig“ gelegene Siedlung ist unter ihrem heutigen Namen erstmals für das Jahr 1088 belegt, wenngleich es sich dabei vermutlich um das Dorf Alt Prachatitz (Staré Prachatice) handelt, in welchem damals aber bereist das von Passau herangeführte Salz gestapelt werden durfte. Die Einkünfte daraus flossen an das Domkapitel auf dem Prager Vyšehrad, welches Anfang des 14. Jahrhunderts die im nahen Witiejitz residierende gleichnamige Adelsfamilie mit der Gründung einer Stadt zum Schutz der Salzhändler beauftragte. Die südlich des Dorfs Alt Prachatitz angelegte Stadt erhielt einen kreisförmigen Grundriss, wobei das ein rechteckiger Marktplatz das Zentrum bildete und zwei Tore dem Verlauf des Goldenen Steiges entsprachen. Durch die bereits 1323 verliehenen Stadtrecht blühte die Siedlung schnell auf, was durch das 1382 von Wenzel IV. Verliehene Salzstapelrecht noch gesteigert wurde. Prachatitz hatte damit über lange Zeit das Monopol des Salzverkaufs für ganz Böhmen inne. Der Reichtum der hiesigen Kaufleute zeigte sich an zahlreichen Patrizierhäusern mit ausgesprochen wertvollen Sgraffitoverzierungen. Die Bedeutung von Prachatitz ging ab dem 17. Jahrhundert langsam zurück, als es zwar zur Königsstadt erhoben wurde, jedoch der Salzhandel sich mehr auf den aus Österreich kommenden Linzer Steig verlagerte. Nach dem Verlust der Privilegien in Folge des Dreißigjährigen Krieges und der endgültigen Verlegung des kaiserlichen Salzlagers nach Böhmisch Krumau (Český Krumlov), geriet Prachatitz endgültig in den Rang einer Provinzstadt.
Das Alte Rathaus am Marktplatz gilt als eines der bedeutendsten Renaissancebauwerke Böhmens. Es wurde in den Jahren 1570-72 erbaut und besitzt eine Sgraffitofassade mit Motiven der "guten Regierung". Die Sgraffiti wurden nach dem Stadtbrand von 1832 neu geschaffen, als auch das Rathaus mitsamt des damals noch vorhandenen Turmes den Flammen zum Opfer fiel.
Altes Rathaus zu Prachatitz
Prachatice - Stará radnice
Die Stadt Prachatitz (Prachatice) war als Zentrum des Salzhandels über Jahrhunderte die bedeutendste Stadt im Bereich des Böhmerwaldes. Die am „Goldenen Steig“ gelegene Siedlung ist unter ihrem heutigen Namen erstmals für das Jahr 1088 belegt, wenngleich es sich dabei vermutlich um das Dorf Alt Prachatitz (Staré Prachatice) handelt, in welchem damals aber bereist das von Passau herangeführte Salz gestapelt werden durfte. Die Einkünfte daraus flossen an das Domkapitel auf dem Prager Vyšehrad, welches Anfang des 14. Jahrhunderts die im nahen Witiejitz residierende gleichnamige Adelsfamilie mit der Gründung einer Stadt zum Schutz der Salzhändler beauftragte. Die südlich des Dorfs Alt Prachatitz angelegte Stadt erhielt einen kreisförmigen Grundriss, wobei das ein rechteckiger Marktplatz das Zentrum bildete und zwei Tore dem Verlauf des Goldenen Steiges entsprachen. Durch die bereits 1323 verliehenen Stadtrecht blühte die Siedlung schnell auf, was durch das 1382 von Wenzel IV. Verliehene Salzstapelrecht noch gesteigert wurde. Prachatitz hatte damit über lange Zeit das Monopol des Salzverkaufs für ganz Böhmen inne. Der Reichtum der hiesigen Kaufleute zeigte sich an zahlreichen Patrizierhäusern mit ausgesprochen wertvollen Sgraffitoverzierungen. Die Bedeutung von Prachatitz ging ab dem 17. Jahrhundert langsam zurück, als es zwar zur Königsstadt erhoben wurde, jedoch der Salzhandel sich mehr auf den aus Österreich kommenden Linzer Steig verlagerte. Nach dem Verlust der Privilegien in Folge des Dreißigjährigen Krieges und der endgültigen Verlegung des kaiserlichen Salzlagers nach Böhmisch Krumau (Český Krumlov), geriet Prachatitz endgültig in den Rang einer Provinzstadt.
Das Alte Rathaus am Marktplatz gilt als eines der bedeutendsten Renaissancebauwerke Böhmens. Es wurde in den Jahren 1570-72 erbaut und besitzt eine Sgraffitofassade mit Motiven der "guten Regierung". Die Sgraffiti wurden nach dem Stadtbrand von 1832 neu geschaffen, als auch das Rathaus mitsamt des damals noch vorhandenen Turmes den Flammen zum Opfer fiel.