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Schloss Purschenstein

Das im Tal der Flöha unterhalb des markanten Schwartenberges gelegene Neuhausen entstand in Verbindung mit dem Schloss Purschenstein, welches aus einer mittelalterlichen Burg hervorgegangen ist. Die Wehranlage entstand zum Schutz des hier das Erzgebirge querenden Böhmischen Steigs, der als wichtige Handelsstraße Böhmen mit dem norddeutschen Raum verband. Der Name deutet auf eine Gründung durch die böhmische Adelsfamilie Hrabischitz hin, in deren Stammbaum der Vorname „Borso“ mehrfach auftrat. Die Burg blieb Streitobjekt zwischen den Ansprüchen der Böhmischen Krone und den Markgrafen zu Meißen, welche schließlich die Oberhand gewannen. Ab dem 14. Jahrhundert übernahm die weitverzweigte sächsische Adelsfamilie von Schönberg den Besitz der Burg samt der dazugehörigen Herrschaft, welchen sie für über 600 Jahre bis zur Enteignung 1945 innehatte.

Von der alten Burg erhielt sich der 42 m hohe Rundturm aus dem 14. Jahrhundert, dessen Helm 1850 aufgesetzt wurde. Er befindet sich an dem Hauptgebäude, welches um das Jahr 1550 bei der Umgestaltung zu einem Renaissanceschloss entstanden ist. An der südwestlichen Ecke wurde in den 1573 ein viereckiger Treppenturm erbaut der durch ein Renaissanceportal geschmückt ist. Der viereckige Kapellenturm im Südosten des Schlosshofes erhielt 1729 den achteckigen Aufbau samt Uhr und barocker Kuppel mit Laterne. Der die Verbindung zum Schloss bildende Bogengang wurde im 19. Jahrhundert, als auch das neogotische Eingangshäuschen zum Schlossgarten geschaffen worden ist. Es handelt sich um einen im 18. Jahrhundert angelegten Barockgarten, der letztmals 1987-89 neugestaltet worden ist.

Das während des Sozialismus als Klubhaus der Gewerkschaften genutzte Schloss wurde im April 1989 teilweise durch ein Feuer zerstört. Nach Behebung der Schäden wird das Schloss Purschenstein seit dem Jahr 2005 von einer niederländischen Familie als Hotel vermarktet.

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Uploaded on March 1, 2024