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Schloss Hoyerswerda (Wojerecy)

Hoyerswerda (sorb.: Wojerecy) liegt nicht mehr im Altsiedelgebiet der Oberlausitz, so dass hier erst ab dem 12./13. Jahrhundert eine Neugründung von Siedlungen erfolgte. Die Besiedlung Hoyerswerdas erfolgte dabei vorrangig durch Sorben aus den südlich angrenzendem Altsiedelgebiet, die sich im Schutze einer bereits vor dem Jahr 1200 an der Schwarzen Elster erbauten Burg niederließen. Deren erster urkundlich bekannter Besitzer war Hoyer von Friedeburg, nach dem die Siedlung Hoyerswerda benannt wurde. Die Lage in einer sumpfigen Flussaue kommt dabei im Grundwort "Werda" zum Ausdruck, womit eine Flussinsel bezeichnet wird. Die abseitig gelegene Landsiedlung entwickelte sich nur schleppend, wenngleich ihr im 14./15. Jahrhundert Markt- und Stadtrechte verliehen wurden. Erst als August der Starke 1705 seiner Mätresse Katharina von Teschen die Herrschaft Hoiyerswerda verlieh, kam es zu einem Aufblühen der Kleinstadt. Große Teile der historischen Bausubstanz wurde leider durch Gefechte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zerstört. Durch die Ausweitung des Braunkohlenbergbaus in der Umgebung kam es ab den 1960er Jahren zu einem massiven industriellen Wohnungsbau, der einen Bevölkerungsanstieg von 10.000 auf 70.000 Einwohner ermöglichte. Nach der deutschen Wiedervereinigung kam es allerdings zu einem raschen Rückgang der Einwohnerzahl, die sich inzwischen wieder halbiert hat.

 

Das Schloss geht auf die bereits erwähnte Wasserburg zurück. Nach einem Brand hatte Seyfried von Promnitz zum Ende des 16. Jahrhunderts daraus ein Renaissanceschloss bauen lassen, dessen typische Giebel jedoch 1823 beseitigt worden sind. Unter der Reichsfürstin von Teschen wurden zudem repräsentative barocke Elemente implementiert. Nachdem das Schloss 1781 jedoch in Landesbesitz überführt worden war, zog hier eine staatliche Verwaltung ein. Schrittweise verlor das Bauwerk dabei seine herrschaftliche Außenwirkung.

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Uploaded on May 9, 2023