Schloss Eisenberg über der Kohlegrube
Zámek Jezeří
Der Titel hätte auch lauten können: Das Schloss auf dem Mond...
Schloss Eisenberg (Zámek Jezeří) am Fuße des Erzgebirges zählt zu den faszinierendsten und gleichzeitig erschütterndsten Motiven Nordböhmens. Das Schloss erhielt seinen deutschen Namen nach dem Dorf Eisenberg, über dem es 1365-67 errichtet worden ist. Ein mittelalterlicher Eisenerzstollen am Besucherparkplatz kündet noch heute vom namensgebenden Bergbau. Interessant ist dabei, dass der heutige tschechische Name "Jezeří" (von tsch. 'jezero' = 'See') direkt Bezug auf die mittelalterliche Burg "Alt Seeberg" nimmt, die etwas mehr als ein Kilometer südlich des Schlosses auf einem knapp 700 m hohen schroffen Bergsporn lag. Der Name Seeberg stammte wohl daher, dass man hier eine faszinierende Sicht über das Nordböhmische Becken hatte, in welchem sich unterhalb der Burg weite Wiesen und Felder erstreckten, in denen zahlreiche Wasserflächen lagen. Der Name "Die Seewiesen" und der (inzwischen leider im Braunkohlentagebau verlorene) Ort Seestadtel kündeten davon, dass diese Wasserflächen zu bestimmten Zeiten vielleicht eine beachtliche Ausdehnung erreicht haben. Kurios ist allerdings, dass die tschechische Bezeichnung der Burg "Starý Žeberk" lediglich eine phonetische Umwandlung des deutschen Namens "Seeberg" ist, während der Berg selbst "Jezeří" genannt wird. Die Burg in der spektakulären, aber wohl nicht sehr wohnlichen Lage, wurde nach Mitte des 14. Jahrhunderts durch die Herren von Seestadtl (Ervěnice) aufgegeben, da nunmehr in günstigerer Lage über dem Dorf Eisenberg eine neue Burg erbaut worden war. An dessen Stelle wurde im 16. Jahrhundert durch Nikolaus Hochhauser von Hochhaus ein Renaissanceschloss erbaut. Nachdem dieses im Dreißigjährigen Krieg massiv beschädigt wurde, kam es ab 1690 durch die Familie Lobkowicz zum Neubau im Barockstil, wofür der Baumeister Giovanni Battista Alliprandi engagiert wurde. Das prunkvoll ausgestattete Schloss verfügte auch über ein Schlosstheater, welches ab Ende des 18. Jahrhunderts zahlreiche Kunstinteressierte aus Nah und Fern anlockte. Zu den Besuchern zählte neben dem mit dem Schlossherrn befreundeten Beethoven auch Goethe, nach welchem der im Bild zu sehende Aussichtspunkt "Geothesitz" (Goethovo sedátko) benannt wurde.
Nach der Enteignung der Familie Lobkowicz gehörte das Schloss dem tschechoslowakischen Staat, der bei den Planungen für die Eröffnung des Tagebaus auch eine Sprengung des Bauwerks erwog. Eine Bürgerinitiative konnte dies glücklicherweise verhindern und ab 1988 konnten sogar Restaurierungsarbeiten erfolgen. Seit 1996 ist Eisenberg wieder im Besitz der Familie Lobkowicz und das Schloss ist zu den Öffnungszeiten für Besucher zugänglich. Faszinierend und erschreckend zugleich ist der Blick über das Schloss in die Mondlandschaft des Braunkohlentagebaus, wo sich eins blühende Wiesen und Felder erstreckten...
Schloss Eisenberg über der Kohlegrube
Zámek Jezeří
Der Titel hätte auch lauten können: Das Schloss auf dem Mond...
Schloss Eisenberg (Zámek Jezeří) am Fuße des Erzgebirges zählt zu den faszinierendsten und gleichzeitig erschütterndsten Motiven Nordböhmens. Das Schloss erhielt seinen deutschen Namen nach dem Dorf Eisenberg, über dem es 1365-67 errichtet worden ist. Ein mittelalterlicher Eisenerzstollen am Besucherparkplatz kündet noch heute vom namensgebenden Bergbau. Interessant ist dabei, dass der heutige tschechische Name "Jezeří" (von tsch. 'jezero' = 'See') direkt Bezug auf die mittelalterliche Burg "Alt Seeberg" nimmt, die etwas mehr als ein Kilometer südlich des Schlosses auf einem knapp 700 m hohen schroffen Bergsporn lag. Der Name Seeberg stammte wohl daher, dass man hier eine faszinierende Sicht über das Nordböhmische Becken hatte, in welchem sich unterhalb der Burg weite Wiesen und Felder erstreckten, in denen zahlreiche Wasserflächen lagen. Der Name "Die Seewiesen" und der (inzwischen leider im Braunkohlentagebau verlorene) Ort Seestadtel kündeten davon, dass diese Wasserflächen zu bestimmten Zeiten vielleicht eine beachtliche Ausdehnung erreicht haben. Kurios ist allerdings, dass die tschechische Bezeichnung der Burg "Starý Žeberk" lediglich eine phonetische Umwandlung des deutschen Namens "Seeberg" ist, während der Berg selbst "Jezeří" genannt wird. Die Burg in der spektakulären, aber wohl nicht sehr wohnlichen Lage, wurde nach Mitte des 14. Jahrhunderts durch die Herren von Seestadtl (Ervěnice) aufgegeben, da nunmehr in günstigerer Lage über dem Dorf Eisenberg eine neue Burg erbaut worden war. An dessen Stelle wurde im 16. Jahrhundert durch Nikolaus Hochhauser von Hochhaus ein Renaissanceschloss erbaut. Nachdem dieses im Dreißigjährigen Krieg massiv beschädigt wurde, kam es ab 1690 durch die Familie Lobkowicz zum Neubau im Barockstil, wofür der Baumeister Giovanni Battista Alliprandi engagiert wurde. Das prunkvoll ausgestattete Schloss verfügte auch über ein Schlosstheater, welches ab Ende des 18. Jahrhunderts zahlreiche Kunstinteressierte aus Nah und Fern anlockte. Zu den Besuchern zählte neben dem mit dem Schlossherrn befreundeten Beethoven auch Goethe, nach welchem der im Bild zu sehende Aussichtspunkt "Geothesitz" (Goethovo sedátko) benannt wurde.
Nach der Enteignung der Familie Lobkowicz gehörte das Schloss dem tschechoslowakischen Staat, der bei den Planungen für die Eröffnung des Tagebaus auch eine Sprengung des Bauwerks erwog. Eine Bürgerinitiative konnte dies glücklicherweise verhindern und ab 1988 konnten sogar Restaurierungsarbeiten erfolgen. Seit 1996 ist Eisenberg wieder im Besitz der Familie Lobkowicz und das Schloss ist zu den Öffnungszeiten für Besucher zugänglich. Faszinierend und erschreckend zugleich ist der Blick über das Schloss in die Mondlandschaft des Braunkohlentagebaus, wo sich eins blühende Wiesen und Felder erstreckten...