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Oederan

Oederan entstand an der Kreuzung des Böhmischen Steiges mit der Frankenstraße vermutlich um das Jahr 1170, also in der Zeit, als die Silbererze im Raum Freiberg entdeckt worden sind. Ob die der Name Oederan deutsche, oder slawische Wurzeln hat, ist nicht eindeutig geklärt. Die Siedlung wurde erstmals zum Jahr 1286 als Stadt bezeichnet, wenngleich erst Anfang des 15. Jahrhunderts ein Bürgermeister an die Stelle des Erbrichters trat. 1583 erhielt Oederan vom sächsischen Kurfürsten einige Bergfreiheiten und noch bis in das 19. Jahrhundert hinein blieb es "freie Bergstadt". Daneben entwickelte sich die Stadt ab dem 18. Jahrhundert zu einem Zentrum der Textilherstellung, insbesondere mit Baumwolle. Häufige Stadtbrände sorgten immer wieder für eine Zerstörung der Bausubstanz, so dass, von der Kirche abgesehen, alle Bauwerke frühestens im 18. Jahrhundert entstanden sind. Dennoch besitzt Oederan, v.a. durch die interessante Stadtstruktur eine Kleinstadtanlage von beachtlicher städtebaulicher Qualität.

 

Die weithin sichtbare Stadtkirche Zu Unserer Lieben Frauen geht auf einen schon in romanischer Zeit erbauten Kirchenbau zurück, von dem eventuell noch der massive Unterbau des Westturmes stammen mag. Der heutige Turmaufsatz entstand 1725 in barocken Formen, während das Kirchenschiff vermutlich nach einem Stadtbrand im Jahre 1467 erbaut worden ist. Das jetzige Erscheinungsbild wurde durch Umbauten in den Jahren 1890/92 geschaffen, die der Neogotik verpflichtet waren. Wertvollstes Inventar der Kirche ist zweifelsfrei die Silbermannorgel aus dem Jahr 1727.

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Uploaded on January 8, 2022