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Sonntagsfreude aus dem Waffeleisen

Frische Waffeln - ein Duft von Kindheit

Ich erinnere mich noch genau an diese Sonntage bei Oma. Die Welt draußen war ruhig, aber in ihrer Küche herrschte ein ganz eigener Zauber. Noch bevor ich richtig wach war, lag dieser süße Duft in der Luft – warm, buttrig, ein Hauch von Vanille. Es war das Waffeleisen, das schon lange vor meiner Zeit seinen festen Platz auf dem Küchentisch hatte.

Oma stand am Herd, die Schürze umgebunden, den Teig mit geübten Händen gerührt. Sie hatte nie ein Rezept gebraucht – alles war Gefühl. Ich durfte manchmal den ersten Löffel Teig naschen, bevor er zischend auf die heiße Platte glitt. Dann warteten wir gemeinsam, bis die Waffeln goldbraun und knusprig waren. Herzform, natürlich. So wie ihre Liebe – weich in der Mitte, mit Ecken, die das Leben formten.

Wir saßen am Tisch, tranken Kakao, und stapelten die Waffeln wie kleine Schätze. Mit Puderzucker bestäubt, manchmal mit Apfelmus oder Sahne. Aber am schönsten war der Moment, wenn sie mir zulächelte und sagte: „Die schmecken nur so gut, weil du dabei bist.“

Heute, wenn ich selbst Waffeln backe, ist es nicht nur ein Rezept, das ich weitertrage. Es ist ein Stück Erinnerung, ein Stück Oma. Und mit jedem Duft, der durch meine Küche zieht, ist sie wieder da – für einen kleinen, kostbaren Moment.

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Uploaded on August 24, 2025