Back to photostream

Rüsselkäfer

Bau der Rüsselkäfer

Es handelt sich um kleine bis große Käfer (1,3–20 mm), die deutlich an ihrem Rostrum (lat.: „Rüssel“) zu erkennen sind. Diese rüsselartige Verlängerung der Mundpartie ist bei den einzelnen Arten unterschiedlich lang und kann sogar mehr als Körperlänge erreichen (z. B. Haselnussbohrer (Curculio nucum)).

Die Fühler sind meist gekniet: das erste Glied 😊 Fühlerschaft) ist stark verlängert, darauf folgt gewinkelt angesetzt die mehrgliedrige Fühlergeißel.

Es existiert eine sehr unterschiedliche Färbung, wobei es neben farbigen auch einfarbige Arten gibt. Oft jedoch sind die Tiere unauffällig schwarz oder schwarzbraun gefärbt, viele Arten sind auch grün oder grünlich. Der Körper ist bei vielen Arten, ähnlich wie der Schmetterlingskörper, mit Schuppen bedeckt. Andere sind behaart oder fast kahl. Manche bodenlebende Arten sammeln außen eine Kruste aus Boden- oder Detritusteilchen an (meist durch spezielle haken- oder keulenförmige Haare fixiert) und sind dann kaum zu entdecken.

Die Beine sind kräftig entwickelt (zum langsamen Schreiten). Einige Arten, wie der Buchenspringrüssler, können sogar springen. Die Füße sind fünfgliedrig, das vierte Glied ist jedoch oft nur undeutlich zu erkennen. Die Fußunterseiten, vor allem das vergrößerte dritte Glied, sind dicht behaart. Sie dienen zum Festhalten auf glatten Oberflächen. Die Flügel sind normalerweise entwickelt, können aber auch fehlen (z. B. beim Großen schwarzen Rüsselkäfer).

Wirtschaftliche Bedeutung der Rüsselkäfer

Einige Arten, wie der Gefurchte Dickmaulrüssler, der Fichtenrüsselkäfer (Hylobius abietis) oder der Gemeine Graurüssler (Brachyderes incanus) können in Wäldern und Gärten beträchtlichen Schaden anrichten.

Andere Arten werden zur Kontrolle invasiver Pflanzen eingesetzt. Die 2 mm große Art Stenopelmus rufinasus aus Florida wird in Afrika gegen den Großen Algenfarn (Azolla fulicoloides) eingesetzt. Dieser Farn vermehrt sich rasant, überzieht die Oberfläche von südafrikanischen Gewässern mit einem dicken Teppich von Blättern. Als Folge werden wichtige Wasserwege unpassierbar, Bewässerungspumpen und Rohre verstopfen. Die absterbenden Pflanzenmassen entziehen dem Wasser Sauerstoff, Fäulnisgestank entsteht. Weidevieh verwechselt den Teppich mit Gras, verfängt sich darin und ertrinkt. Erste Versuche zeigen, dass Stenopelmus rufinasus, der sich monophag von Azolla ernährt, den Farn wirkungsvoll zurückdrängen kann.

494 views
6 faves
0 comments
Uploaded on May 2, 2020
Taken on May 2, 2020