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Füssen - Kloster St. Mang

Das Benediktinerkloster St. Mang wurde in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts als Eigenkloster der Bischöfe von Augsburg errichtet. Der Gründungsvorgang reicht jedoch zurück auf das Wirken des Einsiedlers Magnus, der hier eine Zelle und ein Oratorium erbaut hatte und dort an einem 6. September verstarb. Das Todesjahr selbst ist nicht überliefert. Die von Wundern begleitete Erhebung des unversehrt gebliebenen Leibes von Magnus, was seine Heiligkeit bewies, bildete die spirituelle Grundlage des Klosters.

 

Magnus lebte zunächst mit anderen zusammen als Einsiedler und Mönch an der Stelle des heutigen Klosters St. Gallen und wurde - nach der von seinem Gefährten Theodor verfassten Lebensgeschichte - im 8. Jahrhundert der "Apostel des Allgäus".

Magnus wurde auch in Tirol, in der Schweiz sowie in Altbayern und Schwaben hoch verehrt und teilweise zu den Nothelfern gezählt. Auch heute noch wird in Schussenried, früher auch in Wangen im Allgäu, der St.-Mang-Stab - ursprünglich Kolumbans Abtsstab - in einem silbernen Reliquiar bei Bittprozessionen gegen Schäden über die Felder getragen.

Mit Kolumbans Stab soll er Schlangen und Bären, die die Einwohner bedrohten, vertrieben haben. Außerdem zwang er damit einen Bären, von seinen Äpfeln abzulassen. Der Bär zeigte ihm auch eine Erzader, die Magnus zum Wohl der Füssener abbauen ließ.

 

Die Gründung der Abtei war jedoch nicht nur religiös motiviert, im Hintergrund standen auch handfeste machtpolitische Interessen. Gelegen an einer im Mittelalter bedeutenden Fernstraße von Augsburg über die Alpen nach Oberitalien und an der Füssener Enge, dem Durchbruch des Lechs aus den Alpen, nahm das Kloster eine geographische Schlüsselposition ein. Diesen strategischen Punkt zu besetzen, waren die Augsburger Bischöfe und die kaiserliche Politik bestrebt.

 

1909 erwarb die Stadt Füssen die ponickausche Gutsherrschaft St. Mang und damit auch das ehemalige Klostergebäude. Im Nordflügel richtete sie hier ihr Rathaus ein. Im Südflügel befindet sich heute das Museum der Stadt Füssen, in dem auch die barocken Repräsentationsräume des Klosters zu besichtigen sind.

 

Quellen:

de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Sankt_Mang

www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maginold_Mang.html

 

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Uploaded on April 21, 2017
Taken on April 21, 2017