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Italy / Veneto - Malcesine

Italien / Venetien - Malcesine

 

View from Castello Scaligero to the Palazzo Veneziano

 

Aussicht vom Castello Scaligero zum Palazzo Veneziano

 

Malcesine is a comune (municipality) on the eastern shore of Lake Garda in the Province of Verona in the Italian region Veneto, located about 120 kilometres (75 miles) northwest of Venice and about 40 kilometres (25 miles) northwest of Verona.

 

Geography and divisions

 

The comune of Malcesine consists of (from north to south) Navene, Campagnola, Malcesine proper, Val di Sogno and Cassone. It stretches along the Via Gardesana Orientale (Strada Statale 249) and is nestled between Lake Garda and the slopes of Monte Baldo. Malcesine is the northernmost comune on the Veneto shore of the lake, immediately to its north lies Trentino Alto Adige.

 

Two of the largest islands of Lake Garda are located in Malcesine: The Isola di sogno and the Isola dell'olivo (or Isola degli olivi).

 

History

 

The first recorded inhabitants of the area were Etruscans dating to around 500 BC. After 15 BC, with Tiberius' victory over the Rhaetians, the area came under the control of the Roman Empire. After the fall of Rome, the area was ruled in turn by Ostrogoths, Alemanni and then the Langobards.

 

Between the 5th and 6th centuries the Langobards built a castle on the rock where the Castello Scaligero stands today. It was destroyed in 590 by the Franks. They subsequently rebuilt it and in 806 hosted King Pepin. After attacks by Hungarians the castle became part of the holdings of the Bishop of Verona. In 1277, the castle fell to Alberto della Scala and until 1387 remained in the possession of the della Scala family, whose name it still bears. Over the next centuries, castle and town were ruled in succession by the Visconti of Milan (until 1403) and the Republic of Venice (1405-1797). The control of Venice was only interrupted by a brief period (1506–16), when the area was under Imperial rule during the reign of Emperor Maximilian I.

 

In 1797-98, the area was occupied by the forces of Napoleon Bonaparte after which the Veneto became part of the Austrian Empire. In 1866, Malcesine became part of the Kingdom of Italy.

 

Origins of the name

 

The first appearance of the toponym dates back to 9 September 844, when the term Manessicelles results in the testament of the Archdeacon Pacific with the meaning, according to Borsatti, of the tombs of the dead: this meaning would be corroborated by the discovery of some Etruscan-style burials in the surroundings up area. Over the centuries there are many documentary variants: Manascicines (932), Malesicine (1023), Malesisicis (1154), Malesisinum (1159), Malasilice (1225), Malsexeno (1422), Malsesene (1611) to name but a few of the Maffezzoli. The etymology of the toponym is however uncertain, revolving around the interpretation of Malae silices or Mala silex as "Stone hostile" or "Bad stone", probably referring to the morphology of the territory characterized by steep mountains rising on the lake, or as " Bad paved road "of Roman origin.

 

Castello Scaligero

 

Malcesine's most prominent landmark is the Castello Scaligero, which has 13th-century fortifications and an older medieval tower in white natural stone. Like the castle of Sirmione at the southern end of the lake, it is named for the della Scala family of Verona who ruled the region in the 13th and 14th centuries, and has the characteristic swallow-tail Ghibelline merlon crenallations. Remnants of an Etruscan tomb have been found within the castle walls. Most of the structures visible today date to the period of the della Scala. The bell of the castle was cast in 1442 and it is still in service.

 

In September 1786, Johann Wolfgang Goethe was questioned by the local magistrate on suspicion of being an Austrian spy after drawing sketches of the castle, and recalled the incident in his published travel report Italienische Reise (Italian Journey). During the period of Austrian rule, which ended in 1866 after the Third Italian War of Independence, major renovation work took place inside the castle. The Austrians turned it into a military garrison and the munition store they constructed was later used by the Guardia di Finanza of the Kingdom of Italy as a prison.[9] Since 1902, the castle has been a national monument.

 

Today, the castle contains a small museum on the natural history of Lake Garda (Museo del Garda) and Monte Baldo (Museo del Baldo). One room in the Austrian powder magazine is dedicated to Goethe and his visit.

 

(Wikipedia)

 

Malcesine ist eine norditalienische Gemeinde am Ostufer des Gardasees in der Provinz Verona mit 3689 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019).

 

Malcesine wird häufig als „Perle des Gardasees“ bezeichnet. Mit diesem Begriff werden jedoch oft auch andere Orte wie Riva del Garda oder Limone sul Garda in Verbindung gebracht. Der Ort ist stark vom Tourismus geprägt.

 

Neben den Orten Riva del Garda und Nago-Torbole ist Malcesine im Norden des Gardasees bei Windsurfern, Kitesurfern und Seglern aufgrund ihrer Lage teilweise noch für den Einstieg bei den beiden Hauptwinden des nördlichen Gardasees Pelér und Ora beliebt. Von Malcesine aus führt eine Seilbahn zu der auf 1760 Meter gelegenen Bergstation am Passo Tratto Spino im Monte-Baldo-Massiv.

 

Zur Gemeinde Malcesine (Gemeindesitz) gehören noch die zwei Fraktionen Cassone und Navene.

 

Geschichte

 

Der alte Ort ist um den Burgfelsen entstanden. Ein erster Burgbau fand hier um 568 unter den Langobarden statt. Nach der Zerstörung dieser Anlage und Wiederaufbau durch die Franken kam der Ort später an die Scaliger, welche die Burganlage erweiterten. Aus der ersten Zeit stammt noch der Porto Posterno („Hinterer Hafen“), eine als kleiner Strand (Spiagetta) genutzte Bucht direkt unterhalb der Burg♁⊙. Unweit davon, am Ende der Via Posterna, steht ein in den Felsen unter der Burg gebautes Haus, das ein privates Wohnhaus ist, aber vormals vermutlich das Wachpersonal beherbergte, das den Aufgang vom Hafen zur Burg bewachte.

 

Castello Scaligero

 

Geprägt ist das Bild durch den historischen Ortskern mit seinen vielen engen Gassen und der von weither sichtbaren Skaligerburg. Diese steht auf einem Felsvorsprung direkt am Ufer des Sees und gewährt vom Turm aus einen Blick über den Ort und den See. Die alte Kernburg mit Palas und Bergfried wurde durch die Scaliger errichtet. Im untersten Hof steht der „Palazzo Inferiore“, den Venedig 1620 für seine Garnison errichten ließ.

 

Auch Goethe machte 1786 während seiner berühmten „Italienischen Reise“ Station in Malcesine. Dabei wurde er kurz wegen Spionageverdachts festgehalten, als er beim Zeichnen der Skaligerburg beobachtet wurde. Dennoch zeigte er sich in seinen Tagebuchaufzeichnungen fasziniert von dem Ort und seinen Menschen. Eine Büste in der Burg und zwei Gedenktafeln, die am Hotel San Marco in unmittelbarer Nähe zum Hafen und in der Via Posterna unterhalb der Burg angebracht sind, erinnern an seinen Besuch.

 

(Wikipedia)

 

Die Scaligerburg (italienisch Castello Scaligero) in Malcesine ist eine Höhenburg in der gleichnamigen italienischen Gemeinde am Ostufer des Gardasees in der Provinz Verona. Die Burg ist durch die Schilderung Goethes in seiner Italienischen Reise bekannt.

 

Lage

 

Die Scaligerburg liegt am Nordende des Ortskerns von Malcesine auf einer natürlichen Anhöhe, die an drei Seiten bis zu 30 m hoch abfällt. An der sanfter verlaufenden Südseite schließt fast unmittelbar an die Burgmauern der älteste Teil von Malcesine an. An der Ostseite liegt direkt unterhalb der Burg, die mit einem Zeltdach überdachte Freilichtbühne Lacaòr.

 

Geschichte

 

Wegen der überhöhten und geschützten Lage kann man annehmen, dass der Burgberg schon in der Bronze- und Eisenzeit als Zufluchtsort diente, zumal südlich und östlich davon zwei heute nicht mehr erkenntliche Bacheinschnitte den Ort zusätzlich schützten. Der erste Name des Burgbergs könnte Lacaòr gewesen sein, wie eine an der Ostseite der Burg gelegene Fläche heute noch heißt und wo bei Ausgrabungen eine kleine Nekropole vermutlich aus der Etruskerzeit entdeckt wurde. Um die Rocca herum bildete sich der erste Siedlungskern von Malcesine heraus, der sich während der Römerzeit langsam nach Süden hin ausdehnte, wie Funde unterlegen.

 

Die Langobarden bauten im 6. Jahrhundert die Rocca als Festung aus, die Anlage wurde kurze Zeit darauf von den Franken im Jahr 590 zerstört. Als Malcesine 774 unter den Herrschaftsbereich von Karl dem Großen fiel, wurde sie wieder aufgebaut und unter Berengar I. während der Ungarneinfälle am Ende des 9. Jahrhunderts ausgebaut.

 

In der Folgezeit fiel die Anlage dem Bischof von Verona zu. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde der mittlerweile 15 m hohe Bergfried aufgestockt und 1145 der Burg ein eigener Herrschaftsbereich und Ländereien unterstellt. 1157 vermachte sie Bischof Tebaldo II. seinem Enkel Turrisando, unter dessen Herrschaft sie von Friedrich Barbarossa vergeblich belagert wurde.

 

1277 fiel Malcesine und die Burg unter die Herrschaft des Scaliger. Diese bauten in der Folgezeit, die an der Nordgrenze ihres Herrschaftsbereiches liegende Anlage aus. In diese Epoche fallen die bedeutendsten Aus- und Umbauarbeiten der Burg, die ausschlaggebend waren, dass sie später allgemein als Scaligerburg bezeichnet wurde. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde sie zum Sitz des Capitano, dem Stellvertreter der Gardesana dell’acqua, eine von den Scaligern kontrollierte Zollunion mehrerer Orte am Ostufer des Sees.

 

1387 wurde die Scaligerburg von den Truppen Gian Galeazzo Viscontis besetzt. Die Herrschaft der Viscontis dauerte bis 1403. 1405 fiel Malcesine in den Herrschaftsbereich der Republik Venedig. 1506 fiel sie in die Hände der Kaiserlichen Truppen konnte aber bereits 1513 von dem venezianischen Condottiere Scipione Ugoni zurückerobert werden. Die venezianische Epoche dauerte bis ins 18. Jahrhundert an. In dieser Zeit erfuhr die Burg weitere wesentliche Ausbauten und war zeitweise Sitz der venezianischen Verwaltung und des venezianischen Flottenkommandos am Gardasee.

 

In der napoleonische Epoche wurde Malcesine und die Burg 1797 erst von den Franzosen und 1798 von den Österreichern besetzt. Zwischen 1805 und 1814 fiel sie dem Königreich Italien zu und nach dem Wiener Kongress 1815 wurde sie dem Kaisertum Österreich in Form des Königreichs Lombardo-Venetien einverleibt. In dieser bis 1866 dauernden österreichischen Epoche erfuhr die Burg ihre letzten wesentlichen Umbauten. Nach dem Verlust Venetiens im Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg und dem Anschluss an das Königreich Italien wurde die Scaligerburg als Grenzposten der Guardia di Finanza genutzt. 1902 wurde sie zum Nationalmonument erklärt.

 

In den 1980er Jahren wurde die Anlage umfangreich restauriert, nachdem bereits nach dem Zweiten Weltkrieg einzelne stückhafte Arbeiten durchgeführt worden waren. 2013 ging die Burg in den Besitz der Gemeinde Malcesine über.

 

Goethe und die Scaligerburg

 

Zum Bekanntheitsgrad der Burg hat die Beschreibung Goethes in seinem Reisebericht die Italienische Reise wesentlich beigetragen. Eigentlich hatte Goethe gar nicht vor in Malcesine Station zu machen, als er in den frühen Morgenstunden des 13. September 1786 von Torbole mit dem Boot aufbrach. Bereits während der Fahrt auf dem See fiel ihm die Scaligerburg auf und er fertigte eine Skizze an. Als Gegenwind aufkam, war an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken. Gezwungen in Malcesine an Land zu gehen, wollte er den Zwangsaufenthalt so gut wie möglich nutzen und die malerische Burg zeichnerisch festhalten. Als er sich am darauffolgenden Tag in die anscheinend verlassene Burg begab, um Zeichnungen anzufertigen, versammelte sich schnell eine kleine Menschenmenge um ihn. Man fragte ihn aus, was es mit den Zeichnungen auf sich habe, riss ihm sogar eine Zeichnung entzwei. Man verdächtigte ihn ein österreichischer Spion zu sein und drohte ihn zu verhaften. Goethes Redekünste und sein weltmännisches Auftreten ließen den Verdacht schnell verfliegen. Am Ende plauderte er mit dem Einheimische Gregorio, der in Frankfurt am Main in Diensten stand, über gemeinsame Bekannte und konnte so endgültig jegliche Zweifel an seinem Tun aus dem Weg räumen und seines Weges ziehen. Noch in der gleichen Nacht brach er zur Weiterfahrt nach Bardolino auf. Goethe hielt dieses Abenteuer ausführlich in seinem Tagebuch fest und machte die Scaligerburg und Malcesine berühmt.

 

Beschreibung

 

Die Burg von Malcesine ist ein Konglomerat verschiedener Baukörper aus unterschiedlichen Bauepochen, die sich über Jahrhunderte hinweg herausgebildet hat, auch wenn der allgemein benutzte Name Scaligerburg einschränkend nur auf eine ganz bestimmte Epoche verweist. Auch wenn sich nicht festlegen lässt wann und wer den Burgberg als Erster bebaut oder besiedelt hat, kann man anhand der erhaltenen Gebäude insgesamt vier verschiedene Bauperioden unterscheiden. In diesen Bauphasen hat sich die Burg schrittweise vom höchsten Punkt langsam nach unten hin ausgebreitet.

 

Eingangsbereich

 

Die Scaligerburg besitzt zwei Eingänge. Der heute als Zugang genutzte Eingang, Posterla genannt, ist zur Seeseite gewandt und entstand während der venezianischen Epoche. Er unterlegt, wie sich die strategische Bedeutung der Anlage im Laufe der Jahrhunderte von der Land- zur Seeseite gewandelt hat, lag der ursprüngliche Eingang doch unterhalb des Bergfriedes auf der landeinwärts gerichteten Seite. Noch vor dem Burgtor führt ein Weg hinab zu einer kleinen Bucht, die den Venezianern als Anlegestelle diente. Im 19. Jahrhundert wurde der Eingang von den Österreichern zusätzlich mit einem kleinen Graben und einer Brücke sowie einer zweiten mit Schießscharten versehenen Mauer geschützt.

 

Unterer Innenhof

 

Der untere Innenhof liegt etwa 24 m über der Seeoberfläche und entstand mit dem neuen Eingangsbereich ebenfalls während der venezianischen Epoche. Der markante Palazzo Veneziano links des Eingangs war bis 1618 Sitz des venezianischen Stellvertreters, des Capitanos, dem die Kontrolle des Warenhandels auf dem See unterstand. Nach der Verlegung der Amtsräume in den Palazzo dei Capitani wurde das Gebäude als Kaserne genutzt, weshalb es auch als Casermetta bezeichnet wird. Die markante Freitreppe stammt aus dem Jahr 1622, wie aus der über der Treppe angebrachten Gedenktafel hervorgeht. In dem dreistöckigen Gebäude ist eine Zweigstelle des Naturkundemuseums von Verona untergebracht. In neun über zwei Stockwerke verteilten Ausstellungsräumen, die 2008 vollständig neugestaltet wurden, befasst man sich mit verschiedenen Aspekten der Naturgeschichte des Gardasees und des Monte Baldo. Die Außenmauer, die den unteren Innenhof umgibt, wurde wie die zum Zwinger aufsteigende Rampe im 19. Jahrhundert von den Österreichern angelegt.

 

Zwinger

 

Der etwa 9 m höher liegende Zwinger verfügt heute über zwei Durchgänge vom darunter liegenden Eingangsbereich. Die aus der Scaligerzeit stammende Zwingermauer bildet die eigentliche Außenmauer der Burg. Die Pulverkammer im nordwestlichen Eckpunkt des Zwingers stellt das jüngste Gebäude der Burg dar und war im 19. Jahrhundert von den Österreichern errichtet worden. Später diente sie der Guardia di Finanza als Gefängnis. In der in den 1980er Jahren restaurierten Pulverkammer befinden sich heute zwei Ausstellungssäle. Im größeren der beiden Räume sind die österreichischen Projektskizzen aus der letzten Umbauphase im 19. Jahrhundert zu sehen, während im zweiten Raum auf den Aufenthalt Goethes in Malcesine eingegangen wird.

 

Auf dem Dach der Pulverkammer konnten Geschütze in Stellung gebracht werden, die die Nordseite unter Feuer nahmen. Von hier führt ein Wehrgang an der von den Scaligern erbauten Zwingermauer entlang bis in den südlichen Bereich des Zwingers. Dort befindet sich eine von den Venezianern im 15. Jahrhundert errichtete Rampe, die dazu diente, Kanonen auf das südliche Ravelin zu ziehen. Die venezianische Artillerie war auf die Verteidigung der Seeseite ausgerichtet, wie die geschleiften Zinnen an dieser Seite unterlegen.

 

An der südöstlichen Seite des Zwingers unterhalb des Bergfrieds liegt der alte ehemalige Eingang in die Scaligerburg. Neben dem Eingang befinden sich Freskenreste aus dem 14. Jahrhundert und eine Grabplatte, die auf eine ehemalige Burgkapelle hinweisen. An die Ostseite des Zwingers grenzt die Außenmauer des Palazzo Scaligero mit seinen charakteristischen Schwalbenschwanzzinnen.

 

Innerer Burgbereich

 

Der Zugang zum inneren Burgbereich befindet sich neben der Pulverkammer an der Nordseite der Burg. Dieser liegt nochmals 6 m höher als der Zwinger und ist mit einer Ringmauer und Wehrgängen geschützt. Der Innenhof wird fast vollständig vom Fuß des Bergfrieds ausgefüllt, der zu den ältesten Teilen der Burg gehört. Ursprünglich war der Turm nur 15 m hoch und endete im zweiten Stock. Hier lag auch der ehemalige Zugang, der über eine heute nicht mehr vorhandene Treppe zu erreichen war. Erhalten ist die vergitterte ehemalige zur Seeseite gewandte Eingangstür. Das darunter liegende Gewölbe wurde vermutlich als Kerker genutzt und war nur über ein schmales Loch im Fußboden zugänglich. Die Mauern des aus Werkstein und an den Kanten mit Buckelquadern errichteten Turms, weisen eine Stärke von 2,5 m auf und besitzen nur einige wenige schmale Bogenscharten. Wann der Turm entstanden ist, lässt sich nicht festlegen. 1131 wurde er jedenfalls um zwei Stockwerke erhöht, wie aus einer heute nicht mehr lesbaren Inschrift im Gewölbe des vierten Stockes hervorging. Die Scaliger setzten dem Turm ein weiteres Stockwerk auf, dessen Mauerwerk aus Ziegeln nur 80 cm stark ist. Dieser vierte Stock verfügt über sechs Öffnungen und diente als Ausguck. Eine Feuer- und Wasserstelle machte eine dauerhafte Besetzung über längere Zeiträume möglich. Die darüber liegende Plattform auf der die im 15. Jahrhundert gegossene Gemeindeglocke steht, entstand erst 1909, als das ursprüngliche Holzdach durch eine Betonkonstruktion ersetzt wurde. Heute liegt der Eingang in den 31 m hohen Bergfried im ersten Stock. Der Zugang vom darunter liegenden Innenhof wurde von den Österreichern im 19. Jahrhundert angelegt. Neben dem Turm liegt im südwestlichen Eckpunkt des Innenhofes mit dem zweistöckigen Palazzo Scaligero der Palas. Seine Entstehung lässt sich wie beim Bergfried nicht festlegen. An der zum Zwinger liegenden Außenwand sind verschiedene Baustile und Baumaterialien zu erkennen, die den Schluss zulassen, dass der von den Scaligern errichtete Palast auf einem Vorgängerbau unbekannter Herkunft beruht. In dem zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert erbauten Palazzo befinden sich im Untergeschoss zwei Ausstellungssäle. Im ersten größeren Saal befasst man sich unter anderem mit der venezianischen Schifffahrtsgeschichte auf dem Gardasee. Eingegangen wird auch auf den Transport der venezianischen Flotte vom Etschtal auf dem Landweg nach Torbole im als Galeas per montes bekannten Unternehmen. Im anschließenden Saal wird die Geschichte der Burg und Malcesines illustriert. Der obere Saal des Palas dient dagegen als Veranstaltungssaal. Im Innenhof befinden sich auch der Burgbrunnen und zwei von den Österreichern erbauten Latrinen, die in die nördliche Mauer eingelassen sind. Im nordöstlichen Eck ist eine Madonnenfreske byzantinischen Stiles erhalten, die erst 1949 entdeckt wurde.

 

(Wikipedia)

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Uploaded on September 7, 2022
Taken on October 16, 2021