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Das Ende kam innerhalb von 2 Stunden...

Südlich von Dürrröhrsdorf-Dittersbach tritt die Wesenitz in die nordwestlichste Ecke der Sächsischen Schweiz ein. Gleich südlich von Schloss Dittersbach hat sich der Fluss tief in den Sandstein zwischen Quellenberg und Schöner Höhe eingeschnitten, bevor die Sandsteinfelsen an der Elbersdorfer Mühle wieder zurücktreten.

 

Der Sandstein ist hier aufgrund der Nähe zur Lausitzer Überschiebung vergleichsweise fest und deswegen als Baumaterial gut geeignet. Nördlich der Elbersdorfer Mühle bestand deshalb am östlichen Talhang ein Sandsteinbruch, der angeblich schon Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt wurde. Allerdings ist er auf alten Karten nicht verzeichnet. Das benachbarte Steinbruchhaus wurde laut der Inschrift am Türsturz 1871 von Carl Robert Pohle errichtet, man spricht deswegen auch vom Pohlebruch. Die Steinbrecher arbeiteten sich sowohl in den Hang, als auch in die Talsohle hinein.

 

Als die Amtshauptmannschaft Pirna 1874 alle Sandsteinbrüche mit Nummernsteinen versehen ließ, erhielt der Pohlebruch die Nummer 515. Der alte Nummernstein steht seit ein paar Jahren wieder am Weg gegenüber des Steinbruchhauses.

 

Die im Pohlebruch gewonnen Sandsteine fanden u. a. beim Bau der Eisenbahnlinien im Umfeld Verwendung. Auch die Christuskirche in Dresden-Strehlen wurde 1903-1905 mit Sandsteinen von hier erbaut.

 

Das Ende der Sandsteinbrecherei, bei der auch Kinder als Hilfsarbeiter beschäftigt waren, kam völlig überraschend. Bei einer Sprengung wurde 1907 offensichtlich eine Felsspalte freigelegt, die bis zur nur etwa 30-40 Meter weiter westlich verlaufenden Wesenitz reichte. Innerhalb kürzester Zeit fluteten die Wassermassen des Flusses den Bruch. Es gelang gerade noch, die Pferde und ein paar Werkzeuge aus der Schmiede zu holen - und binnen 2 Stunden war der Bruch komplett abgesoffen und der Sandsteinabbau Geschichte.

 

In den 1950er Jahren versuchte die Feuerwehr, den Steinbruchsee mit 3 starken Pumpen trocken zu legen. Nachdem die Pumpen eine halbe Stunde liefen und sich der Wasserspiegel keinen Zentimeter änderte, ließ man davon wieder ab. Ein Glück für aller Wanderer und Hobbyfotografen - denn so blieb ein schönes Motiv am Rande der Sächsischen Schweiz erhalten.

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Uploaded on June 13, 2021
Taken on June 12, 2021