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auf den Spuren der Altvorderen

sogenanntes "Freiberger Gedinge" in einem alten Entwässerungsstollen des Zinnbergbaus bei Bärenstein im Osterzgebirge

 

Mit Gedingezeichen, d. h. überwiegend senkrecht und waagerecht eingeschlagenen Strichen, markierten die Bergleute schon im Mittelalter den Stand der erreichten Arbeitsleistung unter Tage, dies bildete die Grundlage der späteren Entlohnung. In dem Fall zeigt der senkrechte Strich den Stand des erreichten Vortriebs bei der Auffahrung des Stollens an, der waagerechte Strich in der Mitte markiert die Vortriebsrichtung, d. h. die Richtung zum Mundloch.

 

Wie so viele andere Orte hat auch die kleine Stadt Bärenstein im Osterzgebirge bergbauliche Wurzeln. Ursprünglich umfasste die Herrschaft Bärenstein auch die um 1440 fündig gewordene reiche Zinnerzlagerstätte von Altenberg. Doch wirtschaftliche Not und Schulden zwangen die Herren "von Bernstein", ihre Herrschaft Ende des 15. Jahrhunderts an Herzog Georg den Bärtigen zu verkaufen. Das mit seinen Zinnvokommen wertvolle Gebiet um Altenberg und Geising verblieb im Besitz der sächsischen Herrscher, während der vermeintlich wertlose Teil der Herrschaft wieder an einen Vertreter der Herren von Bernstein veräußert wurde.

 

In diesem Teil gründete Hans von Bernstein 1501 die Stadt Bärenstein. Südlich der Stadt ging im Bereich der 632 Meter hohen Sachsenhöhe im sogenannten "Oberschaarer Revier" vermutlich schon seit Mitte des 15. Jahrhunderts ebenfalls der Bergbau auf Zinn um. Im Laufe der Jahrhunderte bestanden hier weit über 100 größere und kleinere Zechen. Die Verarbeitung des Zinns erfolgte in mehreren Pochmühlen im nahen Müglitztal. In den 1860er Jahren wurde die letzte Grube geschlossen, da ein weiterer Abbau zu unrentabel geworden war.

 

Die Spuren des Bergbaus sind rund um die Sachsenhöhe noch deutlich zu erkennen. Das Gelände ist von zahlreichen größeren und kleinen Pingen und Halden sowie mehreren Stollenmundlöchern geprägt.

 

Das Foto entstand im Heilige Dreifaltigkeit Stolln, der als Entwässerungsstollen für den Grubenbereich der gleichnamigen Fundgrube diente. Alte Jahreszahlen deuten darauf hin, dass der Stollen schon um 1710 bestand, aufgefahren wurde er demnach vermutlich schon vor 1700.

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abandoned tin mine in the Ore Mountains

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Fototour mit Christoph Bieberstein

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Instagram I Homepage

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Uploaded on December 12, 2020