Eutin: Der Zugang zum Schloss wird von zwei im Volksmund "Schlossaffen" genannten Skulpturen bewacht, die aber keine Affen sind.
Mitte des 19. Jahrhunderts war der Hofbildhauer des Gropßherzogs von Oldenburg, der in Personalunion auch Herr des Fürstentums Lübeck mit der Hauptstadt Eutin war - die Stadt Lübeck gehörte nicht dazu -, zufällig Zeuge, als in Rom ein Tempel der Isis ausgegraben wurde. Und wie jeder Isis-Tempel wurde auch dieser von sogenannten Kynokephaloi bewacht. Kynokephalos bedeutet, frei übersetzt aus dem Altgriechischen, Hundeköpfiger – sie sind Sinnbilder des altägyptischen Gottes Thot, die auch in Rom in zweifacher Ausfertigung vor dem Isis-Tempel gefunden wurden. Nach seiner Rückkehr fand er in Oldenburg zwei Findlinge in der richtigen Größe vor. Und weil er von den in Rom gesehenen Skulpturen so begeistert war,schuf er aus ihnen zwei freundlich blickende Hundeköpfige, die ihren Vorbildern, aber eben auch Pavianen sehr ähneln. Sein Dienstherr, der Großherzog von Oldenburg, war begeistert, dass sein persönlicher Hofbildhauer etwas geschaffen hatte, was es sonst nur in der Antike gegeben hatte, und setzte die beiden Hundeköpfigen kurzerhand an den Eingang seines Schlosses in Oldenburg. Hier saßen sie bis zum Jahr 1918, als der Großherzog Friedrich August abdanken und sein Staatsschloss abgeben und räumen musste – weil er aber, wie bereits sein Ahnherr, seine Hundeköpfigen sehr schätzte, ließ er sie einpacken und nahm sie mit nach Eutin, dem eigentlichen St5ammhjaus seiner Familie. Seither begrüßen die beiden leicht melancholisch wirkenden Hundeköpfigen jeden Besucher, der das Schloss über die Brücke betritt.
Quelle: www.der-reporter.de/startseite/eutin/eutin-am-mittwoch/ar... gekürzt und bearbeitet
In the middle of the 19th century, the court sculptor of the Grand Duke of Oldenburg, who was also lord of the principality of Lübeck with its capital Eutin - the city of Lübeck was not part of it - happened to be a witness when a temple of Isis was excavated in Rome. And like every temple of Isis, this one was guarded by so-called kynokephaloi. Kynokephalos means, loosely translated from the ancient Greek, dog-headed - they are symbols of the ancient Egyptian god Thot, which were also found in Rome in duplicate in front of the temple of Isis. After his return, he found two erratic blocks of the right size in Oldenburg. And because he was so enthusiastic about the sculptures he had seen in Rome, he used them to create two friendly-looking dog-headed figures that closely resemble their models, but also baboons. His employer, the Grand Duke of Oldenburg, was delighted that his personal court sculptor had created something that had otherwise only existed in antiquity, and unceremoniously placed the two dog-headed sculptures at the entrance to his palace in Oldenburg. Here they sat until 1918, when the Grand Duke Friedrich August had to abdicate and hand over and vacate his state palace - but because he, like his ancestor, held his dog-headed friends in high esteem, he had them packed up and took them with him to Eutin, the actual home of his family. Since then, the two slightly melancholy-looking dog-headed figures have greeted every visitor who enters the castle via the bridge.
Eutin: Der Zugang zum Schloss wird von zwei im Volksmund "Schlossaffen" genannten Skulpturen bewacht, die aber keine Affen sind.
Mitte des 19. Jahrhunderts war der Hofbildhauer des Gropßherzogs von Oldenburg, der in Personalunion auch Herr des Fürstentums Lübeck mit der Hauptstadt Eutin war - die Stadt Lübeck gehörte nicht dazu -, zufällig Zeuge, als in Rom ein Tempel der Isis ausgegraben wurde. Und wie jeder Isis-Tempel wurde auch dieser von sogenannten Kynokephaloi bewacht. Kynokephalos bedeutet, frei übersetzt aus dem Altgriechischen, Hundeköpfiger – sie sind Sinnbilder des altägyptischen Gottes Thot, die auch in Rom in zweifacher Ausfertigung vor dem Isis-Tempel gefunden wurden. Nach seiner Rückkehr fand er in Oldenburg zwei Findlinge in der richtigen Größe vor. Und weil er von den in Rom gesehenen Skulpturen so begeistert war,schuf er aus ihnen zwei freundlich blickende Hundeköpfige, die ihren Vorbildern, aber eben auch Pavianen sehr ähneln. Sein Dienstherr, der Großherzog von Oldenburg, war begeistert, dass sein persönlicher Hofbildhauer etwas geschaffen hatte, was es sonst nur in der Antike gegeben hatte, und setzte die beiden Hundeköpfigen kurzerhand an den Eingang seines Schlosses in Oldenburg. Hier saßen sie bis zum Jahr 1918, als der Großherzog Friedrich August abdanken und sein Staatsschloss abgeben und räumen musste – weil er aber, wie bereits sein Ahnherr, seine Hundeköpfigen sehr schätzte, ließ er sie einpacken und nahm sie mit nach Eutin, dem eigentlichen St5ammhjaus seiner Familie. Seither begrüßen die beiden leicht melancholisch wirkenden Hundeköpfigen jeden Besucher, der das Schloss über die Brücke betritt.
Quelle: www.der-reporter.de/startseite/eutin/eutin-am-mittwoch/ar... gekürzt und bearbeitet
In the middle of the 19th century, the court sculptor of the Grand Duke of Oldenburg, who was also lord of the principality of Lübeck with its capital Eutin - the city of Lübeck was not part of it - happened to be a witness when a temple of Isis was excavated in Rome. And like every temple of Isis, this one was guarded by so-called kynokephaloi. Kynokephalos means, loosely translated from the ancient Greek, dog-headed - they are symbols of the ancient Egyptian god Thot, which were also found in Rome in duplicate in front of the temple of Isis. After his return, he found two erratic blocks of the right size in Oldenburg. And because he was so enthusiastic about the sculptures he had seen in Rome, he used them to create two friendly-looking dog-headed figures that closely resemble their models, but also baboons. His employer, the Grand Duke of Oldenburg, was delighted that his personal court sculptor had created something that had otherwise only existed in antiquity, and unceremoniously placed the two dog-headed sculptures at the entrance to his palace in Oldenburg. Here they sat until 1918, when the Grand Duke Friedrich August had to abdicate and hand over and vacate his state palace - but because he, like his ancestor, held his dog-headed friends in high esteem, he had them packed up and took them with him to Eutin, the actual home of his family. Since then, the two slightly melancholy-looking dog-headed figures have greeted every visitor who enters the castle via the bridge.