alfredlexx60 (Soldat Chvéïk de retour)
Speyer, Rhineland-Palatinate, Germany (Gedächtniskirche der Protestation - Memorial Church of the Protestation, l'église de la Commémoration, iglesia de la Conmemoración, chiesa della Commemorazione, Kościół Pamięci Protestu) - Bartholomäus-Weltz-Platz
Ernst der Bekenner, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg
Ernst (1497-1546) war als zweitgeborener Sohn vorerst nicht für die Regierung im Fürstentum Lüneburg bestimmt. Nachdem aber der Vater, Herzog Heinrich der Mittlere (1468-1532), bei der Kaiserwahl im Jahre 1519 nicht auf der Seite des neugewählten Habsburgers Karl V. stand, sondern den französischen König Franz I. unterstütze, wurde ihm durch den neuen Machthaber aus Österreich die Reichsacht auferlegt. Heinrich der Mittlere flüchtete daraufhin nach Frankreich. So kam es, dass Herzog Ernst gemeinsam mit seinem älteren Bruder, Otto (1495-1549), im Jahre 1520 in Celle die Regierung für das Fürstentum Lüneburg übernehmen musste. Sein Bruder Otto schreckte aber vor den hohen Schulden im Fürstentum zurück und trat freiwillig von der Regierung ab. Dabei erhielt er eine hohe Apanage und das Amt Harburg als kleine Herrschaft zugesprochen. Damit gründete Otto die welfische Nebenlinie Harburg, die aber im Jahre 1642 nach dem Tod von Herzog Wilhelm von Harburg wieder an Lüneburg zurückfiel. Herzog Ernst erhielt ab 1512 seine Ausbildung an der Universität in Wittenberg und wurde dort von Luthers Lehre sehr geprägt. Ernst zog 1530 zum Reichstag nach Augsburg und unterschrieb das evangelische Glaubensbekenntnis. Hier lernte er den Prediger Urban Regius kennen. Herzog Ernst ernannte den evangelischen Prediger Regius zum Generalsuperintendenten für das Fürstentum Lüneburg. Mit seiner Hilfe führte Herzog Ernst die Reformation weiter im Lande ein. Die Klöster wurden kaum erhalten und fielen, wie das gesamte Kirchenwesen im Fürstentum Lüneburg, unter das so genannte landesherrliche Kirchenregiment. Die kirchlichen Verhältnisse wurden damit neu geordnet und überholte Strukturen aufgehoben. Bisher konnten Papst und Kaiser die Lehre der Kirche bestimmen. Seit 1527 griff Herzog Ernst mit seinem "Artikelbuch" nun selbst in die Kirchenlehre des Fürstentums ein. Der Herzog nahm Visitationen vor, dabei sollten alle kirchlichen Einrichtungen im Lande zum neuen Glauben geführt werden. Unter Herzog Ernst kannte die Landeskirche aber noch keine allgemeine Kirchenordnung wie in anderen protestantischen Ländern des Reiches. Die erste gedruckte Lüneburger Kirchenordnung erschien im Jahre 1564. Die Reformation war aber keine reine Bekenntnisbildung, sie war immer mit weltlicher Herrschaft und ihren Interessen verbunden gewesen. Die Reformation führte u.a. zu Auseinandersetzungen des Herzogs mit den Ständen um die Finanzierung der leeren Staatskasse. Herzog Ernst lebte ganz nach seinem Wahlspruch: "Anderen diene ich, mich selber verzehre ich". Er starb im Alter von 49 Jahren und hinterließ aus seiner Ehe mit Sophie von Mecklenburg - Schwerin vier minderjährige, erbberechtigte Söhne: Franz Otto (1530-1559), Friedrich (1532-1553) und Heinrich (1533-1598). Sein jüngster Sohn, Wilhelm der Jüngere (1535-1592), führte ab 1569 alleine die Regierung in Celle fort.
Memorial church of Protestation (Speyer)
The Memorial church of protestation in Speyer was built from the year 1893 to 1904 on the memory of the in 1529 at the Diet of Speyer followed protestation of Speyer. Its tower is with 100 m the highest church tower of the Palatinate and the highest German church tower west of the Rhine between Cologne and Strasbourg.
Reason for remembrance: the protestation in 1529
At the Diet of Speyer in 1529 the princes who supported Luther's doctrine not wanted to accept the fact that it should be decided by a vote on religious affiliation. They expressed their opposition in the protestation at Speyer, hence the term Protestant. This event led to the separation of the Christian denominations in Catholic and Protestant.
The idea for the church construction
In the late 19th century, at the time of the Kulturkampf (culture war), the relations between Protestants and Catholics were heavily loaded due to the proclamation of the dogma of papal infallibility and Pope's primacy on the first Vatican Council. Those conflicts had their impact on the church building. The Memorial Church should become a main church of the whole Protestant Christianity, a goal that was much too high. The Memorial Church is hardly known in Germany and even less abroad. Even among the Protestants were the opinions not unanimous, therefore elapsed between the initial idea and the laying of the foundation stone for the Memorial Church more than 35 years, with some heated discussions.
The construction of the Memorial church was a response to the structural renovation and decoration of the Speyer Cathedral by Johann Schraudolph in the years 1846 to 1856. Initially, the Trinity Church near the cathedral should be renovated, but then the decision was made instead of repairing this originating from the Baroque period church to tackle a new building.
Gedächtniskirche der Protestation (Speyer)
Die Gedächtniskirche der Protestation in Speyer wurde in den Jahren 1893 bis 1904 zur Erinnerung an die im Jahre 1529 auf dem Reichstag zu Speyer erfolgte Protestation zu Speyer errichtet. Ihr Turm ist mit 100 m der höchste Kirchturm der Pfalz und der höchste deutsche Kirchturm westlich des Rheins zwischen Köln und Straßburg.
Gedächtnisgrund: die Protestation 1529
Farbspiel im Inneren
Auf dem Reichstag zu Speyer im Jahr 1529 wollten die Fürsten, die Luthers Lehre anhingen, sich nicht damit abfinden, dass durch eine Abstimmung über die Religionszugehörigkeit entschieden werden sollte. Sie äußerten ihren Widerstand in der Protestation zu Speyer, daher der Begriff Protestant. Dieses Ereignis führte zu der Trennung der christlichen Konfessionen in katholisch und protestantisch.
Die Idee zum Kirchenbau
Im ausgehenden 19. Jahrhundert, zur Zeit des Kulturkampfes, waren die Beziehungen zwischen Protestanten und Katholiken infolge der Verkündigung des Dogmas der päpstlichen Unfehlbarkeit und des Papst-Primats auf dem ersten vatikanischen Konzil stark belastet. Diese Auseinandersetzungen hatten ihre Auswirkungen auch auf den Kirchenbau. Die Gedächtniskirche sollte eine Hauptkirche der gesamten protestantischen Christenheit werden, ein Ziel, das viel zu hoch gegriffen war. Die Gedächtniskirche ist in Deutschland kaum bekannt und noch weniger im Ausland. Auch unter den Protestanten waren die Meinungen nicht einhellig, deshalb vergingen zwischen der ersten Idee und der Grundsteinlegung zur Gedächtniskirche mehr als 35 Jahre mit teilweise heftigen Diskussionen.
Der Bau der Gedächtniskirche war eine Reaktion auf die bauliche Erneuerung und Ausmalung des Speyerer Doms durch Johann von Schraudolph in den Jahren 1846 bis 1856. Ursprünglich sollte die Dreifaltigkeitskirche unweit des Doms renoviert werden, dann aber fiel die Entscheidung, anstelle der Instandsetzung dieser aus der Barockzeit stammenden Kirche einen Neubau in Angriff zu nehmen.
de.wikipedia.org/wiki/Ged%C3%A4chtniskirche_der_Protestat...(Speyer)
Speyer, Rhineland-Palatinate, Germany (Gedächtniskirche der Protestation - Memorial Church of the Protestation, l'église de la Commémoration, iglesia de la Conmemoración, chiesa della Commemorazione, Kościół Pamięci Protestu) - Bartholomäus-Weltz-Platz
Ernst der Bekenner, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg
Ernst (1497-1546) war als zweitgeborener Sohn vorerst nicht für die Regierung im Fürstentum Lüneburg bestimmt. Nachdem aber der Vater, Herzog Heinrich der Mittlere (1468-1532), bei der Kaiserwahl im Jahre 1519 nicht auf der Seite des neugewählten Habsburgers Karl V. stand, sondern den französischen König Franz I. unterstütze, wurde ihm durch den neuen Machthaber aus Österreich die Reichsacht auferlegt. Heinrich der Mittlere flüchtete daraufhin nach Frankreich. So kam es, dass Herzog Ernst gemeinsam mit seinem älteren Bruder, Otto (1495-1549), im Jahre 1520 in Celle die Regierung für das Fürstentum Lüneburg übernehmen musste. Sein Bruder Otto schreckte aber vor den hohen Schulden im Fürstentum zurück und trat freiwillig von der Regierung ab. Dabei erhielt er eine hohe Apanage und das Amt Harburg als kleine Herrschaft zugesprochen. Damit gründete Otto die welfische Nebenlinie Harburg, die aber im Jahre 1642 nach dem Tod von Herzog Wilhelm von Harburg wieder an Lüneburg zurückfiel. Herzog Ernst erhielt ab 1512 seine Ausbildung an der Universität in Wittenberg und wurde dort von Luthers Lehre sehr geprägt. Ernst zog 1530 zum Reichstag nach Augsburg und unterschrieb das evangelische Glaubensbekenntnis. Hier lernte er den Prediger Urban Regius kennen. Herzog Ernst ernannte den evangelischen Prediger Regius zum Generalsuperintendenten für das Fürstentum Lüneburg. Mit seiner Hilfe führte Herzog Ernst die Reformation weiter im Lande ein. Die Klöster wurden kaum erhalten und fielen, wie das gesamte Kirchenwesen im Fürstentum Lüneburg, unter das so genannte landesherrliche Kirchenregiment. Die kirchlichen Verhältnisse wurden damit neu geordnet und überholte Strukturen aufgehoben. Bisher konnten Papst und Kaiser die Lehre der Kirche bestimmen. Seit 1527 griff Herzog Ernst mit seinem "Artikelbuch" nun selbst in die Kirchenlehre des Fürstentums ein. Der Herzog nahm Visitationen vor, dabei sollten alle kirchlichen Einrichtungen im Lande zum neuen Glauben geführt werden. Unter Herzog Ernst kannte die Landeskirche aber noch keine allgemeine Kirchenordnung wie in anderen protestantischen Ländern des Reiches. Die erste gedruckte Lüneburger Kirchenordnung erschien im Jahre 1564. Die Reformation war aber keine reine Bekenntnisbildung, sie war immer mit weltlicher Herrschaft und ihren Interessen verbunden gewesen. Die Reformation führte u.a. zu Auseinandersetzungen des Herzogs mit den Ständen um die Finanzierung der leeren Staatskasse. Herzog Ernst lebte ganz nach seinem Wahlspruch: "Anderen diene ich, mich selber verzehre ich". Er starb im Alter von 49 Jahren und hinterließ aus seiner Ehe mit Sophie von Mecklenburg - Schwerin vier minderjährige, erbberechtigte Söhne: Franz Otto (1530-1559), Friedrich (1532-1553) und Heinrich (1533-1598). Sein jüngster Sohn, Wilhelm der Jüngere (1535-1592), führte ab 1569 alleine die Regierung in Celle fort.
Memorial church of Protestation (Speyer)
The Memorial church of protestation in Speyer was built from the year 1893 to 1904 on the memory of the in 1529 at the Diet of Speyer followed protestation of Speyer. Its tower is with 100 m the highest church tower of the Palatinate and the highest German church tower west of the Rhine between Cologne and Strasbourg.
Reason for remembrance: the protestation in 1529
At the Diet of Speyer in 1529 the princes who supported Luther's doctrine not wanted to accept the fact that it should be decided by a vote on religious affiliation. They expressed their opposition in the protestation at Speyer, hence the term Protestant. This event led to the separation of the Christian denominations in Catholic and Protestant.
The idea for the church construction
In the late 19th century, at the time of the Kulturkampf (culture war), the relations between Protestants and Catholics were heavily loaded due to the proclamation of the dogma of papal infallibility and Pope's primacy on the first Vatican Council. Those conflicts had their impact on the church building. The Memorial Church should become a main church of the whole Protestant Christianity, a goal that was much too high. The Memorial Church is hardly known in Germany and even less abroad. Even among the Protestants were the opinions not unanimous, therefore elapsed between the initial idea and the laying of the foundation stone for the Memorial Church more than 35 years, with some heated discussions.
The construction of the Memorial church was a response to the structural renovation and decoration of the Speyer Cathedral by Johann Schraudolph in the years 1846 to 1856. Initially, the Trinity Church near the cathedral should be renovated, but then the decision was made instead of repairing this originating from the Baroque period church to tackle a new building.
Gedächtniskirche der Protestation (Speyer)
Die Gedächtniskirche der Protestation in Speyer wurde in den Jahren 1893 bis 1904 zur Erinnerung an die im Jahre 1529 auf dem Reichstag zu Speyer erfolgte Protestation zu Speyer errichtet. Ihr Turm ist mit 100 m der höchste Kirchturm der Pfalz und der höchste deutsche Kirchturm westlich des Rheins zwischen Köln und Straßburg.
Gedächtnisgrund: die Protestation 1529
Farbspiel im Inneren
Auf dem Reichstag zu Speyer im Jahr 1529 wollten die Fürsten, die Luthers Lehre anhingen, sich nicht damit abfinden, dass durch eine Abstimmung über die Religionszugehörigkeit entschieden werden sollte. Sie äußerten ihren Widerstand in der Protestation zu Speyer, daher der Begriff Protestant. Dieses Ereignis führte zu der Trennung der christlichen Konfessionen in katholisch und protestantisch.
Die Idee zum Kirchenbau
Im ausgehenden 19. Jahrhundert, zur Zeit des Kulturkampfes, waren die Beziehungen zwischen Protestanten und Katholiken infolge der Verkündigung des Dogmas der päpstlichen Unfehlbarkeit und des Papst-Primats auf dem ersten vatikanischen Konzil stark belastet. Diese Auseinandersetzungen hatten ihre Auswirkungen auch auf den Kirchenbau. Die Gedächtniskirche sollte eine Hauptkirche der gesamten protestantischen Christenheit werden, ein Ziel, das viel zu hoch gegriffen war. Die Gedächtniskirche ist in Deutschland kaum bekannt und noch weniger im Ausland. Auch unter den Protestanten waren die Meinungen nicht einhellig, deshalb vergingen zwischen der ersten Idee und der Grundsteinlegung zur Gedächtniskirche mehr als 35 Jahre mit teilweise heftigen Diskussionen.
Der Bau der Gedächtniskirche war eine Reaktion auf die bauliche Erneuerung und Ausmalung des Speyerer Doms durch Johann von Schraudolph in den Jahren 1846 bis 1856. Ursprünglich sollte die Dreifaltigkeitskirche unweit des Doms renoviert werden, dann aber fiel die Entscheidung, anstelle der Instandsetzung dieser aus der Barockzeit stammenden Kirche einen Neubau in Angriff zu nehmen.
de.wikipedia.org/wiki/Ged%C3%A4chtniskirche_der_Protestat...(Speyer)