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Rodingersdorf. Drei Eichen-Marterl, vor 1760 - Rokoko

Im heutigen östlichen Ortsteil des 300-Seelen-Dorfes Rodingersdorf (GM Sigmundsherberg, HO) steht an der Kreuzung Pulkautal Strasse (B45) und dem Dreieichener Weg dieser etwa 3m hohe ziegelgemauerte spätbarocke Breitpfeiler. Er wird örtlich auch "Bischinger-Marterl" genannt. Er ruht in 444m SH im alten Ried "Grabenäcker" auf einem alten rechteckigen Grundfundament auf dem der Pfeiler aufgemauert wurde. Er hat unterhalb einen breiten Sockel an dessen Vorderseite eine Wegtafel befestigt wurde mit "Weg nach Maria Dreieichen" mit Richtungspfeil. Am Sockel ein etwas einspringender Tabernakel der an seiner Vorderseite eine Rundbogennische zeigt. Geschützt wird die Nische durch ein ein kunstvolles Schmiedeeisentürl in dem ein Wagenrad und eine Egge eingebaut sind, ein typisch landwirtschaftlicher Hinweis auf seinen Stifter. In der Nische eine rustikale polychrome Sandsteinstatue vom Motiv Maria Dreieichen. Sie zeigt die gekrönte Gottesmutter die trauernd ihren toten gekrönten Sohn Jesus Christus auf ihrer Schoss hält, dahinter die hl. drei Eichen. Davor Blumenschmuck. Die anderen drei Tabernakelseiten sind glatt abgemauert. Geschützt wird der Bildstock durch ein ziegelgedecktes Satteldach. Bekrönend am First ein schönes Gusseisenkreuz mit einem Corpus Christi daran. Ob der Bildstock nach über 250 Jahren Standzeit schon immer so ausgesehen hat ist fraglich. Bei seiner Errichtung stand er noch alleine weit vor den bebauten Dorf an einer Kreuzung an der sich sechs Strassen trafen. Heute vom Ortsausbau längst eingeholt. Der Bildstock ist in allen barocken Karten verzeichnet. Ein typische Wegemarter, genau an der Gemeindegrenze zu Sigmundsherberg, das den Weg zum nur 5km entfernten Marienheiligtum Maria Dreieichen noch heute wiest. (O)

 

Standort: GPS 48.687445, 15.730372

kein Denkmalschutz

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Uploaded on April 16, 2022
Taken on June 21, 2021